Eishockey

Keine Sperre für Busch

DOSB weist WADA-Einspruch zurück

Keine Sperre für Busch

Eishockey, Eisbären Berlin: Florian Busch

Muss endgültig keine Folgen für seine verpasste Dopingkontrolle befürchten: Eisbären-Stürmer Florian Busch. imago

"Natürlich bin ich froh über die Entscheidung des Schiedsgerichts, und ich hoffe, dass die ganze Sache damit vorbei ist. Der Fehler, das will ich nochmals sagen, lag bei mir und war eine bittere Lehre für mich. Ich möchte mich jetzt wieder voll und ganz aufs Eishockey konzentrieren", sagte Busch nach dem Urteilsspruch.

Weil der 23-Jährige keine Athletenvereinbarung unterschrieben und der DEB zum damaligen Zeitpunkt den Code der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) noch nicht in seine Statuten aufgenommen hatte, fehlte die Rechtsgrundlage für eine Sperre, hieß es in der Urteilsbegründung. Eigentlich, so der Zürcher Sportrechtler Stephan Netzle als Vorsitzender, hätte nach dem NADA-Code die Verweigerung mit einer zweijährigen Sperre sanktioniert werden müssen. Das Urteil ist endgültig.

"Es ist gut, dass es zu Ende ist", sagte DEB-Präsident Uwe Harnos: "Aber drüber freuen kann man sich nicht. Es ist nicht so, dass wir gewonnen hätten. Es ist viel Schaden entstanden." Der Verbandschef räumte Versäumnisse ein: "Wir tragen die Verantwortung dafür, dass die Athletenvereinbarung nicht unterschrieben war."

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Dies ist mittlerweile aber geschehen. Alle Nationalspieler haben ihre Unterschrift mittlerweile geleistet, Busch soll so schnell wie möglich folgen. Auch der Verband hat das Anti-Doping-Regelwerk mittlerweile in seine Statuten aufgenommen. "Wir haben Vorkehrungen getroffen, dass sich so etwas in Zukunft nicht wiederholen wird", ist sich Harnos sicher.

Der "Fall" Busch hatte Anfang des Jahres für Schlagzeilen gesorgt. Nach einem Spiel der DEB-Auswahl im März verweigerte der Tegernseer eine Dopingkontrolle der NADA. Nur wenige Stunden später ließ er sich aber vom DEB kontrollieren. Der DEB stugte den Fall als "Dummheit des Spielers ein", verzichtete auf einen Großteil seiner Sanktionsmöglichkeiten und sprach gegen den Angreifer nur eine milde Strafe aus. Daraufhin kam es zum Streit zwischen DEB und NADA, die ihren Vertrag mit dem Verband kündigte.

Busch selbst konnte mit den Eisbären noch den Titeln feiern, wobei er in Spiel vier den entscheidenden Treffer zur Meisterschaft besteuerte. Auch nahm er mit der Nationalmannschaft bei der WM 2008 in Kanada teil und zog sich so den Ärger der WADA zu.

In dieser Saison lief es für Busch bisher nicht so gut. Wegen Verletzungen fiel er monatelang aus und feierte erst am vergangenen Wochenende sein Comeback nach über zwei Monaten Pause. Unmittelbar nach dem Schiedsspruch wurde bekannt, dass er für das Champions-League-Spiel der Hauptstädter am Mittwochabend gegen den russischen Klub Metallurg Magnitogorsk nominiert wurde.