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Keine Gnade: Rangers starten in Liga 4!

Schottland: Klubs lehnen Aufnahme in die 2. Liga ab

Keine Gnade: Rangers starten in Liga 4!

Schwarzer Freitag: Im ruhmreichen Ibrox Park gibt es nächste Saison wohl Viertliga-Fußball zu sehen.

Schwarzer Freitag: Im ruhmreichen Ibrox Park gibt es nächste Saison wohl Viertliga-Fußball zu sehen. picture alliance

Die Vertreter der SFL, die für die Spielklassen zwei bis vier zuständig ist, kamen am Freitag im Hampden Park zusammen, um über das Schicksal der Rangers zu entscheiden. Das Ergebnis fiel eindeutig aus: 25 von 30 Klubs sprachen sich gegen eine Aufnahme des 54-maligen schottischen Meisters in die 2. Liga aus, wie der SFL-Vorsitzende David Longmuir erklärte. Damit müssen die Rangers in der kommenden Saison aller Voraussicht nach ganz unten wieder anfangen: in Liga vier! "Das heute war für alle Beteiligten eine sehr, sehr schwierige Entscheidung", erklärte Longmuir: "Sie wurde im Interesse der sportlichen Fairness getroffen."

Die Vereine der schottischen Premier League hatten am 4. Juli einstimmig abgelehnt, den Klub aus Glasgow nach dem finanziellen Ruin und dem Neuanfang unter dem Dach eines neuen Konsortiums wieder ins Oberhaus aufzunehmen. Daraufhin hatten Schottlands Fußballobere verzweifelt versucht, den Rangers wenigstens einen Platz in der 2. Liga zu sichern. Am Mittwoch war ein Reformvorschlag veröffentlicht worden, der den anderen Klubs einen Rangers-Start in der zweithöchsten Spielklasse schmackhaft machen sollte.

Immer wieder wurden außerdem drohende finanzielle Verluste heraufbeschworen - die schottische "Sun" schrieb von 100 Millionen Euro. Sponsoren drohen abzuspringen, der Fernsehvertrag ist zu weiten Teilen nur dann gültig, wenn pro Saison mindestens vier Old-Firm-Derbys zwischen Celtic und den Rangers übertragen werden können. Verbandspräsident Stuart Regan hatte für den Fall, dass die Rangers in Liga vier verfrachtet werden würden, eine "finanzielle Katastrophe" und einen "langsamen, schleichenden Tod" des schottischen Fußballs prophezeit.

Wir haben sehr klar geäußert, dass wir in der vierten Liga neu anfangen wollen. Das wäre ohne jeden Zweifel die korrekte Lösung.

Rangers Supporters Trust

Die Vertreter der SFL ließen sich durch den aufgebauten medialen Druck allerdings nicht von ihrem Votum abbringen und übten keine Gnade gegenüber dem Rekordchampion. Trotz der Entscheidung könnte der Schottische Fußball-Verband immer noch veranlassen, eine Neuordnung vorzunehmen und den Rekordmeister irgendwie in Liga zwei unterzubringen. Was aber mit Sicherheit einen großen Aufschrei nach sich ziehen würde. Viele Vereine hatten gefordert, dass die Rangers nicht anders behandelt werden dürften als Livingston, das 2006 ebenfalls ganz unten wieder anfangen musste.

Die Fans der Rangers hatten sich unlängst ebenfalls zu Wort gemeldet: "Wir haben sehr klar geäußert, dass wir in der vierten Liga neu anfangen wollen", schrieb die Fangruppierung Rangers Support Trust in einer Erklärung: "Das wäre ohne jeden Zweifel die korrekte Lösung."