3. Liga

3. Liga: Simakala macht Osnabrück zum Tollhaus

Osnabrück: Schweinsteiger nimmt "die Punkte gern mit"

"Kein Puls": Simakala macht Bremer Brücke zum Tollhaus - Trainer schreit "fünf Minuten durch"

Lila-weißer Jubel: Am Ende eines turbulenten Spiels blieben die Punkte in Osnabrück.

Lila-weißer Jubel: Am Ende eines turbulenten Spiels blieben die Punkte in Osnabrück. picture alliance / Eibner-Pressefoto

Ergebnis und Torfolge sprechen für sich. Der VfL Osnabrück ist seiner Favoritenrolle gegen Abstiegskandidat Zwickau zwar gerecht geworden, hatte beim 4:3-Sieg aber mehr Mühe als erwartet - und am Ende auch das nötige Spielglück. Nachdem der FSV in der 89. Minute ausgeglichen hatte, traf Drei-Tore-Mann Ba-Muaka Simakala in der sechsten Minute der Nachspielzeit durch einen umstrittenen Handelfmeter zum Sieg.

Spielbericht

"Du kennst mich doch. Kein Puls", sagte der Matchwinner nach Schlusspfiff bei "VfL TV" zur entscheidenden Szene nach einer "Achterbahnfahrt" vor tollem Publikum. "Ich bin der Schütze, ich nehme mir den Ball. Ich habe ihn (FSV-Schlussmann Brinkies, Anm. d. Red.) dann ein bisschen ausgeguckt wie beim ersten Tor. Und der war dann drin."

So einfach geht das, und Osnabrück konnte sich bei Simakala bedanken, dass es am Ende drei Punkte waren. "Wir waren am Boden zerstört, nach 3:2-Führung und so einem Kampf in der 89. Minute den Ausgleich zu kassieren", gestand ein sichtlich erleichterter Routinier Robert Tesche, Schütze des 2:2-Ausgleichs nach der Pause.

Trainer-Vollsprint aus Gründen

Auch Tobias Schweinsteiger freute sich natürlich über den Sieg und die damit verbundenen 60 Punkte auf dem Konto der Lila-Weißen - anders war sein Vollsprint mit Schlusspfiff auf den Rasen nicht zu erklären. "Wir hatten ein ähnliches Spiel gegen Bayreuth, wo wir bei 2:2 kurz vor Schluss den klaren Elfmeter nicht kriegen", führte der VfL-Trainer aus. "Heute kriegen wir vielleicht einen, den muss man nicht pfeifen."

"Crunchtime" in der 3. Liga

Zwickau hätte "heute deutlich mehr verdient gehabt", so Schweinsteigers Fazit. "Trotzdem behalte ich die Punkte gerne hier, weil wir auch ein gutes Spiel abgeliefert haben." Wie schon in der Hinrunde lautete das Resultat 4:3, diesmal hieß der Sieger jedoch Osnabrück. "Dass wir so Spiele drin haben, wissen jetzt auch wieder alle", sagte Schweinsteiger und erinnerte seine Schützlinge an die schwache Phase vor dem Halbzeitpfiff: "Wir sollten uns darauf besinnen, für welchen Fußball wir normalerweise stehen. Zwischen Minute 10 und 45 haben wir das heute überhaupt nicht gemacht."

"Fünf Minuten durchgeschrien"

Zu kompliziert, den Ball zu lange gehalten, nur reagiert - so die Vorwürfe des Trainers an sein Team. Mit der Konsequenz: "Es war das erste Mal, dass ich in der Pause fünf Minuten durchgeschrien habe."

Eine Leistungssteigerung brachte dann jedoch die Erleichterung - mit Verspätung und im wahrsten Sinne des Wortes auch für Schweinsteiger. "Eigentlich musste ich auf die Toilette", erzählte er auf der PK. "Aber dann kam Flo Kleinhansl an. Und wenn ich einen umarme, sollte ich alle umarmen."

aho

Die Trainer der 3. Liga für die Saison 2023/24