Bundesliga

"Kein Date mit Bayern": Nagelsmann und der 50er Roller

TSG-Trainer erzählt von "blauäugigem" Ausflug nach München

"Kein Date mit Bayern": Nagelsmann und der 50er Roller

Prominenz beim Frauen-Fußball in München: TSG-Coach Julian Nagelsmann (r.o.) saß unweit von FCB-Präsident Uli Hoeneß und Trainer Carlo Ancelotti entfernt.

Prominenz beim Frauen-Fußball in München: TSG-Coach Julian Nagelsmann (r.o.) saß unweit von FCB-Präsident Uli Hoeneß und Trainer Carlo Ancelotti entfernt. imago

Bei der turnusmäßigen Pressekonferenz kam mal wieder die Personalie Nagelsmann auf. Sei der 29-Jährige nicht schon bereit für höhere Aufgaben? "Ich will das jetzt nicht jede Woche kommentieren", stellte Nagelsmann vor dem wichtigen Auswärtsspiel am Freitag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) bei Verfolger Hertha BSC klar: "Ich habe hier Vertrag, ich habe bei keinem anderen Verein unterschrieben. Und ich habe keine große Lust, immer darüber zu sprechen. Ich habe echt anderes zu tun."

Also erfüllt der frisch gebackene "Trainer des Jahres 2016", eine Auszeichnung, die ihn "fast sprachlos" machte, seinen Kontrakt (noch bis 2019 gebunden) im Kraichgau? "Wenn der Verein will, dass ich den Vertrag erfülle, weil man zufrieden ist mit meiner Arbeit, dann wird das so kommen", erklärte Nagelsmann. Der Gefahren im Geschäft ist er sich derweil sehr wohl bewusst: "Wenn ich sechs Spiele in Folge verliere, dann bin ich vielleicht gar nicht mehr da." Einen Masterplan für seine Karriere habe er ohnehin nicht. "Höchstens vielleicht, dass ich irgendwann mal einen Titel gewinnen möchte. Aber je weniger du planst, desto weniger Enttäuschungen gibt es", sagte er mit Verweis auf seine Spielerkarriere, die er wegen eines Knieschadens bereits mit 20 Jahren hatte beenden müssen.

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Trainersteckbrief Nagelsmann
Nagelsmann

Nagelsmann Julian

Befeuert wurden die Gerüchte von Nagelsmann selbst, der vergangene Woche beim Champions-League-Spiel der Bayern-Fußballerinnen gegen Paris direkt hinter FCB-Präsident Uli Hoeneß und Carlo Ancelotti auf der Tribüne saß. Im Anschluss brachten ihn verschiedene Medien unmittelbar als potenziellen Nachfolger des Italieners (Vertrag in München ebenfalls bis 2019) ins Gespräch.

"Das wäre übrigens das bessere Bild gewesen"

"Vielleicht war ich ein bisschen blauäugig", gestand Nagelsmann zu seinem am Ende Schlagzeilen schreibenden Ausflug an die Grünwalder Straße ein und schilderte am Mittwoch, wie es eigentlich dazu kam: "Ich war nicht bei dem Spiel, um mich mit Uli Hoeneß zu treffen. Ich war auf Heimatbesuch und hab' meinen Kumpel eingepackt. Wir sind dann mit dem 50er Roller zu dem Spiel gefahren. Das wäre übrigens das bessere Bild gewesen, weil der ganz schön in die Knie gegangen ist. Wir haben das Spiel nur anschauen wollen, ich war glaube ich erst einmal beim Frauenfußball."

Er ist schon eine bedeutende Persönlichkeit im Fußball.

Julian Nagelsmann über Uli Hoeneß

Heißt im Klartext: "Das war kein Date mit dem FC Bayern", so Nagelsmann, ein gebürtiger Oberbayer. Der Zeitpunkt für den Ausflug nach München war wohl auch deshalb nicht der beste, weil Hoeneß kurz zuvor die TSG als seine zweite "Lieblingsmannschaft" in der Bundesliga bezeichnet hatte. "Weil sie so unbekümmerten, tollen Fußball spielen", begründete der Bayern-Boss.

Nagelsmann wollte aber auch diesem "Argument" für einen Kontakt zwischen ihm und dem deutschen Rekordmeister den Fahrtwind nehmen. "Wenn er der Mannschaft zuspricht, dass wir einen guten Fußball spielen, dann ist das eine schöne Sache. Er ist schon eine bedeutende Persönlichkeit im Fußball. Und wenn der das sagt, dass wir ganz ordentlichen Fußball spielen, dann könnte schon ein Funke Wahrheit dahinterstecken."

msc/dpa

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