Bundesliga

1. FSV Mainz 05: Kehrtwende bei Boetius

Svensson setzt weiter auf "kleine, homogene Gruppe"

Kehrtwende bei Boetius: "War und ist ein wichtiger Spieler"

Jean-Paul Boetius ist wieder eine feste Größe bei Mainz 05.

Jean-Paul Boetius ist wieder eine feste Größe bei Mainz 05. IMAGO/Jan Huebner

Die jüngste Mainzer Durststrecke von fünf Bundesligapartien ohne Sieg inklusive des Tiefpunkts beim 0:5 in Wolfsburg führen diverse Beobachter auch auf vermeintliche Defizite bei der Zusammenstellung des Kaders zurück. Die zentralen Fragen: Ist das Aufgebot zu klein? Und/oder das Leistungsgefälle innerhalb der Gruppe zu groß? Damit hat sich natürlich auch 05-Coach Bo Svensson von Berufs wegen auseinandergesetzt. Mit diesem Ergebnis: "Wir haben uns bewusst für einen kleinen Kader entschieden. Davon werden wir auch nicht abrücken."

Nur 16 Spieler mit zweistelliger Einsatzzahl sind ligaweit die wenigsten

Bei realistischer Zählung verfügt der Klub über ein 25er-Aufgebot. Eingerechnet sind da bereits die drei Youngster Nebel (zwei Startelfeinsätze),  Papela (vier Einwechslungen) und Bobzien (noch ohne Einsatz). Auffällig: Auf eine zweistellige Zahl von Einsätzen kommen in der laufenden Saison nur 16 Akteure - und damit weniger als bei jedem anderen Bundesligisten. Der Kreis der Profis, die wirklich eine tragende Rolle spielen, ist in Mainz also ligaweit am kleinsten. Das Modell, sagt Svensson, sei  grundsätzlich "das Richtige aus meiner Perspektive und auch für Mainz. Es passt nicht hierher, dass acht Spieler herumlaufen, die keine Chance haben. Wir brauchen eine gute, kleine, homogene Gruppe." Aber, so der Fußballlehrer: "Wir werden natürlich überlegen, wie wir sie zusammenstellen."

Brosinski und Stöger ohne echte Perspektive

Was durchaus als Hinweis zu verstehen ist, dass Svensson die Leistungsdichte gerne erhöht wissen möchte. Um entsprechende Kapazitäten zu schaffen, könnte das die Ausleihe des einen oder anderen Talents bedeuten. Die auslaufenden Verträge der routinierten Bankdrücker Daniel Brosinski und Kevin Stöger werden nach menschlichem Ermessen nicht verlängert.

Anders liegt der Fall des zwischenzeitlich praktisch schon abgeschriebenen Jean-Paul Boetius. Bei Svensson ist der Niederländer seit einigen Wochen wieder eine feste Größe. Und Sportvorstand Christian Heidel erklärt im Gespräch mit dem kicker: "Wir werden demnächst ein Gespräch mit ihm führen. In der Vergangenheit hatten wir nicht unbedingt den Eindruck, dass er auf jeden Fall in Mainz bleiben will. Das könnte sich jetzt geändert haben, und das werden wir besprechen. Wir brauchen Spieler, die sich mit Mainz und Mainz 05 total identifizieren." Sollte der Mittelfeldmann diesen Eindruck vermitteln, dann, so Heidel, "war und ist Boetius ein wichtiger Spieler".

Thiemo Müller

Bochumer Durststrecke in Dortmund - Klassentreffen in Bielefeld