Nationalelf

"Katastrophe": RB Leipzig beklagt Timo Werners Verletzung beim DFB-Debüt

Löw erwartet keinen Selbstläufer in Baku

"Katastrophe": RB beklagt Werner-Verletzung beim Debüt

Viel gelaufen und angeschlagen: Timo Werner (l.) hier mit Joachim Löw (r.).

Viel gelaufen und angeschlagen: Timo Werner (l.) hier mit Joachim Löw (r.). imago

Die rund 20-minütige Busfahrt von Dortmund ins Teamquartier, die Sportschule Kaiserau, machte Lukas Podolski Mittwochnacht gar nicht mehr mit. "Irgendwann ist auch mal gut", sagte der 31-Jährige in der ihm eigenen Art. Nach der Gala zum Abschied des Fan-Lieblings soll der Fokus wieder rein sportlichen Dingen gelten. Es geht in Kaiserau nicht mehr um Podolski, sondern um Aserbaidschan. Und der Bundestrainer hat keinerlei Zweifel, dass die gedankliche Umstellung von der Party-Atmosphäre gegen England auf die WM-Qualifikation gelingen wird.

"Es wird uns auch nach diesem Abend in Dortmund überhaupt nicht schwerfallen, uns nun auf Aserbaidschan einzustellen", versichert Joachim Löw, "ich bin absolut überzeugt, dass wir unsere Siegesserie fortsetzen und die weiße Weste wahren." Seine Zuversicht erhöht wird durch die Tatsache, dass diesen Donnerstag gegen die Briten geschonte Eckpfeiler zurück kehren. Mesut Özil wird wieder mit der Mannschaft trainieren, Sami Khedira zumindest Teile des Teamtrainings absolvieren. "Auch bei Mario Gomez sieht es positiv aus", verrät Löw, "zudem ist auch Julian Draxler eventuell belastbar."

Spielersteckbrief Werner
Werner

Werner Timo

Hasenhüttl schreibt Werner für drei Spiele ab

Nicht zur Verfügung stehen wird hingegen Debütant Timo Werner. Löw bescheinigte dem Leipziger Angreifer ein Debüt mit "wahnsinnig viel Laufarbeit". Dieser aber zollte er Tribut. "Timo musste mit muskulären Problemen raus. Es sieht nicht so positiv aus, er wird am Sonntag wohl nicht einsatzfähig sein."

Inzwischen ist klar: Werner hat sich einen Muskelfaserriss im linken Oberschenkel (Rückseite) zugezogen und reist deshalb vorzeitig aus der Sportschule Kaiserau ab. Er fällt nicht nur gegen Aserbaidschan aus, sondern auch vorerst in der Bundesliga. Sein Klubtrainer Ralph Hasenhüttl schrieb ihn am Donnerstag für die anstehenden Partien gegen Darmstadt, in Mainz und gegen Leverkusen bereits ab.

"In der Englischen Woche ist Timo raus", sagte der Österreicher. "Ich habe es heute morgen erfahren, suboptimal, das ist natürlich eine Katastrophe, wenn man so einen Spieler in der jetzigen Phase verliert." Sein 77-minütiges Debüt genoss Werner dennoch. "Es war ein tolles erstes Spiel und hat mir großen Spaß gemacht. Hoffentlich darf ich noch oft wiederkommen."

Löw hat "viele Erkenntnisse" gesammelt

Auch das Gesicht der deutschen Elf in Baku wird also ein anderes sein. Und die Spielweise auch? Über die Erfahrung, auf früh pressende Engländer getroffen zu sein, ist der Bundestrainer dankbar. Der Grund: In der Qualifikation muss sich seine Formation oft mit tief stehenden Gegnern auseinandersetzen. "Deshalb nehmen wir viele Erkenntnisse aus diesem Test mit. Es war eine gute Schule, gerade auch für unsere vielen jungen Spieler." Einen Prüfstein erwartet Löw auch am Sonntag, obwohl die Favoritenrolle klar vergeben ist. "Aserbaidschan ist so gut wie noch nie in einer Qualifikation, es wird kein Selbstläufer."

Sebastian Wolff/jpe

"Tschö Poldi": Podolskis Abschied gegen England