Karlsruhes Trainer Markus Kauczinski nahm im Vergleich zum 2:2 beim VfR Aalen nur einen Wechsel vor: Nazarov erhielt den Vorzug vor Micanski, der zunächst auf der Bank Platz nahm. St. Paulis Coach Ewald Lienen vertraute der Startelf, die am Montagabend Fortuna Düsseldorf mit einem furiosen 4:0 abgefertigt hatte.
Von diesem Sieg beflügelt, gingen die Hamburger mit Rückenwind in die Partie. Doch die Euphorie wurde jäh gestoppt: Nach nur drei Minuten gingen die Badener in Front. Auf Vorlage von Yamada vollstreckte Hennings eiskalt aus kurzer Distanz - ein Schock für St. Pauli (3.).
Karlsruhe hatte mehr von der Partie, der Kiezklub stand tief und verstand es nicht, die Angriffe der Gastgeber zu unterbinden. Yabos Schuss strich allerdings über den Querbalken (11.). Kurz darauf verzog Choi beim ersten Abschluss der Gäste (12.). Als effektiver erwies sich die Kauczinski-Elf: Hennings drückte die Kugel nach einer Valentini-Flanke von der rechten Seite über die Linie - 2:0 (19.).
Yamada zielt zweimal daneben
Trotz des klaren Rückstands blieben die Hamburger ihrer Taktik treu, sich weit zurückzuziehen und gelegentlich zu kontern. Von Gegenangriffen war aber lange nichts zu sehen. Im Gegenteil: Der KSC machte Druck. Auch wenn die Heimelf mehr Ballbesitz hatte, wurde es meist nur dann richtig gefährlich, wenn sie nach Ballgewinnen schnell umschaltete. Von dem Tempo, das der KSC vorlegte, war St. Pauli dann oft überfordert. Die Hausherren trugen ihre Angriffe konsequent über die Flügel aus - über Torres und Valentini auf der einen, Max und Yamada auf der anderen Seite. Besonders auf ihrer rechten Defensivseite hatten die Gäste immer wieder Schwierigkeiten: Yamadas Schuss verfehlte allerdings ebenso sein Ziel (30.) wie sein Kopfball (32.).
Die Lienen-Elf erarbeitete sich in Abschnitt eins nur noch eine Gelegenheit: Nach einer Ecke klärte Gordon einen Sobiech-Kopfball auf der Linie (35.). Auf der Gegenseite war der KSC-Verteidiger kurz vor der Halbzeitpause ebenso wenig erfolgreich, sein Kopfball flog über den Kasten (43.). So ging es mit einer verdienten 2:0-Führung für die Gastgeber in die Kabinen.
Der 28. Spieltag
Kalla aus der Distanz, Orlishausen hält
Fünf Minuten nach dem Seitenwechsel feuerte Kalla den ersten Schuss nach Wiederbeginn ab, doch Orlishausen war zur Stelle und parierte (50.). Lienens Elf war deutlich anzumerken, dass sie sich noch nicht ergeben hatte. Doch Karlsruhe hielt dagegen und hatte auch in Durchgang zwei das Geschehen im Griff. Aus dem Spiel ließen die Badener kaum etwas zu.
Da sie aber auch nicht mehr mit der letzten Entschlossenheit nach vorne drangen, flachte das Spiel etwas ab. Hennings Linksschuss, den Himmelmann über die Latte lenkte, war eine Ausnahme (59.). Mit der nächsten Möglichkeit, dieses Mal nach einem ruhenden Ball, entschied Karlsruhe dann die Begegnung: Freistoß Valentini, Kopfball Gulde - 3:0 (69.).
Sobiech und Koch - zwei der wenigen Chancen
Daniel Gordon im Sprintduell mit Daniel Buballa - der Punktsieg geht an den Hamburger. picture alliance
Auch wenn St. Pauli das Bemühen nicht abzusprechen war: Auch in der Schlussphase hatte das Team offensiv wenig zu bieten. Zwar zog sich Karlsruhe mit dem komfortablen Vorsprung nun etwas zurück und überließ den Hamburgern etwas mehr Räume. Die Gäste kamen jedoch allenfalls nach ruhenden Bällen oder der Distanz zu Torchancen - und auch das nur vereinzelt. So verfehlte zum Beispiels Sobiechs Kopfball sein Ziel (68.). Kurz darauf lenkte Orlishausen Kochs Versuch aus der zweiten Reihe zur Ecke (75.).
In der Schlussviertelstunde klang das längst entschiedene Spiel aus. Karlsruhe brachte den komfortablen Vorsprung über die Zeit und untermauerte mit dem verdienten Heimsieg seine Aufstiegsambitionen.
Dies wollen die Badener auch am nächsten Spieltag, wenn sie am Freitag (18.30 Uhr) beim SV Sandhausen antreten. St. Pauli empfängt gleichzeitig den 1. FC Nürnberg.