Torwarttausch auf beiden Seiten
Karlsruhes Trainer Tomas Oral drehte im Vergleich zur 1:2-Niederlage in Heidenheim viermal an der Personalschraube: Keeper Orlishausen (nach Hüftprellung) und Valentini (nach Oberschenkelproblemen) kehrten zurück, auch Sallahi und Hoffer standen in der Startelf. Passen mussten Kempe (Oberschenkelzerrung) und Prömel (Viruserkrankung), Torhüter Vollath und Kamberi saßen vorerst draußen.
Sandhausens Coach Kocak nahm gegenüber dem 3:2 gegen 1860 München drei personelle Wechsel vor. Stammkeeper Knaller (Hexenschuss) fehlte verletzt, Wulle sprang ein. Außerdem starteten Roßbach und Vollmann für Paqarada und Derstroff.
Die Hausherren hatten sich sichtlich viel vorgenommen, traten von Beginn an couragiert auf und setzten auch bei Ballverlusten sofort zum Gegenpressing an. Viel lief in der Anfangsphase über den mit jeder Menge Offensivdrang ausgestatteten Bader, im letzten Drittel ging dem KSC die letzte Effizienz allerdings ab. Der SVS dagegen begann zurückgezogen, forderte bei seinem ersten Vorstoß aber direkt Strafstoß: Diamantakos traf Gordon im Sechzehner, die Pfeife von Referee Wolfgang Stark blieb aber stumm.
Starks stumme Pfeife
Überhaupt hatte der erfahrene Schiedsrichter im ersten Durchgang alle Hände voll zu tun. In beiden Strafräumen ereigneten sich weitere strittige Szenen: Wulle drückte Kinsombi zu Boden (18.), auf der anderen Seite flankte Höler Thoelke die Kugel an die Hand (24.). Jeweils winkte Stark die Situationen durch.
Näher am Führungstor waren aber definitiv die Oral-Schützlinge: Sallahis Freistoß-Kracher lenkte Wulle um den Pfosten (19.), Torres traf aus aussichtsreicher Position den Ball nicht richtig (28.) und Stoppelkamp setzte seinen Versuch aus 17 Metern einen Tick zu hoch an (32.). Gegen Ende des ersten Durchgangs reduzierte der KSC das Tempo wieder, sodass die Kurpfälzer das Remis zur Pause verteidigten.
2. Liga, 13. Spieltag
Das änderte sich kurz nach Wiederanpfiff. Yamada genügte ein einfacher langer Ball von der rechten Seite, um die gesamte SVS-Defensive zu überspielen. Diamantakos stieß in die Lücke und überlupfte den herauseilenden Wulle - 1:0 (47.).
Der doppelte Wooten
Mit dem Tor veränderte sich die Ausrichtung beider Mannschaften umgehend. Die Kocak-Schützlinge klappten plötzlich ihr Visier hoch, wohingegen sich die Karlsruher tief nach hinten drängen ließen. Gefahr resultierte besonders aus Standards: Höler kam bei einer solchen sieben Meter vor dem Kasten an die Kugel, Thoelke stand dem Ausgleich im Weg und "parierte" mit der Brust auf der Linie (52.). Lange ließ das 1:1 aber nicht auf sich warten: Bei einem weiteren ruhenden Ball zupfte Diamantakos zart an Gordons Hose, das allerdings genügte Stark für einen Elfmeter. Wooten verwandelte eiskalt ins rechte Eck (60.).
Der Treffer im Rücken tat den Gästen gut, in der Folge hatte Sandhausen mehr vom Spiel - und zeigte sich vor dem gegnerischen Tor eiskalt: Joker Sukuta-Pasu setzte sich an der Grundlinie gegen zwei Gegner durch, passte auf Klingmann, der Wooten an der Strafraumkante anspielte. Von dort vollstreckte der Stürmer flach in die rechte Ecke (74.). Wer ein Anrennen der Hausherren in der Schlussphase erwartet hatte, wurde enttäuscht. Die Kurpfälzer hatten keine Probleme, den Vorsprung zu verteidigen, in der dritten Minute der Nachspielzeit setzte Höler auf Wooten-Vorlage sogar noch den 3:1-Schlusspunkt.
Der KSC ist am Sonntag (13.30 Uhr) in Kaiserslautern gefordert, zeitgleich empfängt Sandhausen Union Berlin.