"Wir haben ein bisschen gebraucht, weil es ein komplett anderes Spiel war als zuletzt. Der Gegner war sehr giftig, immer am Mann im Zweikampf und wir haben auch ungewöhnliche Fehlpässe gespielt. Wir haben aber trotzdem den Kampf angenommen und in der zweiten Hälfte war es dann ganz ordentlich. Wir haben ein paar Wechsel gemacht und den Offensivgang eingeschaltet", analysierte Pellegrino Matarazzo nach der Partie bei "Sky".
Der Stuttgarter Trainer hatte am Ende mit seinem Wechselhändchen mehrfach den richtigen Riecher, denn schon seine Hereinnahmen von Daniel Didavi und Tanguy Coulibaly zur Pause trugen insofern schnell Früchte, als das beide früh nach Wiederbeginn Nicolas Gonzalez je eine gute Chance auflegten, einmal rettete die Querlatte für Union. Als Matarazzo in der 80. Minute mit Sasa Kalajdzic und Philipp Klement für Philipp Förster und Marc Oliver Kempf endgültig alles nach vorne warf, machte er es unter dem Strich aber noch besser, denn Klements Eckball führte zum 1:2 durch Kalajdzic, der in der 90. Minute schließlich auch noch das 2:2 erzielte.
Spielersteckbrief Kalajdzic
Trainersteckbrief Matarazzo
"Ich freue mich sehr für Sasa und seine zwei Tore. Er hat in den letzten Wochen ein bisschen leiden müssen, weil er nicht so oft auf dem Platz stand. Heute hat er auch bewiesen, warum er bei uns ist und welche Qualität er hat", sagte Matarazzo über den späten Doppeltorschützen.
Kalajdzic, Stegemann und der Blick aufs Smartphone
Für gemischte Gefühle sorgte beim Zustandekommen des Ausgleichs hingegen Schiedsrichter Sascha Stegemann. Der Referee verweigerte dem Treffer zunächst die Anerkennung, weil er ein Handspiel erkannte, das allerdings nicht vorgelegen hatte. Dennoch brauchte VAR Benjamin Brand anschließend rund drei Minuten, bis das Tor doch noch zählte. Unverständlich nicht nur für Matarazzo: "Unfassbar, ich habe mich gefragt, warum es solange gedauert hat, weil es glasklar war, dass es kein Handspiel war."
Irritiert war auch Kalajdzic: "Erst sagt er, dass es wegen Handspiel gecheckt wird. Dann sagt er, dass es eh keine Hand war und das etwas anderes gecheckt wird. Das Warten nervt einfach, ich denke, es war regulär, aber ein bisschen gezittert habe ich schon." Einen einzigen kleinen Wermutstropfen gab es beim 23-Jährigen nach einem schnellen Blick auf sein Smartphone nach Spielschluss aber doch: "Ich Trottel habe mich nicht aufgestellt", meinte Kalajdzic lachend im Hinblick auf ein interaktives Fußballmanagerspiel.
