Bundesliga

Ozan Kabak erleidet Luxation der Schulter

Hoffenheims Verteidiger fehlt unbestimmte Zeit

Kabak erleidet Luxation der Schulter

Ozan Kabak (Mi.) von der TSG Hoffenheim zog sich in Bremen eine Luxation der Schulter zu.

Ozan Kabak (Mi.) von der TSG Hoffenheim zog sich in Bremen eine Luxation der Schulter zu. DeFodi Images via Getty Images

Es war an sich eine vergleichsweise harmlose Szene, als nach gut einer Stunde in Bremen Ozan Kabak und der energisch nach hinten schiebende Rafael Borré ineinander rauschten. Doch für den Hoffenheimer war das Spiel damit beendet. Zunächst schien sich der Innenverteidiger in der Rippenregion verletzt zu haben, hielt sich dann aber auf dem Weg in die Kabine den Unterarm in einer Trikotschlinge, was den Verdacht auf eine Unterarmfraktur nährte.

Folgen nicht abzusehen - Türkei muss ohne Kabak auskommen

Beides Fehldiagnosen. Tatsächlich hatte Borré seinen Gegenspieler Kabak derart unglücklich getroffen, dass sich der 23-Jährige die Schulter auskugelte. Eine enorm schmerzhafte Blessur, deren Folgen derzeit noch nicht abzusehen sind.

Bundesliga, 7. Spieltag

Sicher ist nur, dass der Innenverteidiger einige Zeit ausfallen wird. Das ist für die türkische Nationalmannschaft aktuell die bitterere Nachricht als für die TSG, denn bis zum nächsten Bundesligaspiel gegen Eintracht Frankfurt (21. Oktober, 15.30 Uhr) sind es noch knapp zwei Wochen. Dagegen wird Kabak die ersten Länderspiele unter seinem neuen Nationaltrainer in Kroatien und gegen Lettland verpassen. Vinzenzo Montella hatte zuletzt Stefan Kuntz als türkischen Nationalcoach abgelöst.

Endgültige Diagnose erfolgt wohl Anfang der Woche

Wie lange Kabak wird pausieren müssen, hängt davon ab, ob und wie schwerwiegend die Strukturen im Schultergelenk durch die Luxation in Mitleidenschaft gezogen wurden. Die endgültige Diagnose wird erst Anfang der Woche erwartet, wenn entsprechende bildgebende Untersuchungen abgeschlossen und ausgewertet sind. In der Tat können die Spätfolgen enorm unterschiedlich ausfallen und Ausfallzeiten zwischen wenigen Wochen bis zu mehreren Monaten erfordern.

Kabaks Kollege Florian Grillitsch etwa hatte auch schon mit dieser Problematik zu kämpfen, war aber bislang ohne operativen Eingriff ausgekommen und nur kurze Zeit ausgefallen. Anders dagegen etwa bei Marco John, bei dem nach einer weiteren Luxation eine OP unumgänglich war und der danach mehrere Monate fehlte. Deswegen bangt man nun im Kraichgau wie in der Türkei bis zur endgültigen Diagnose.

Hoffenheim hat reichlich Alternativen

Es ist so oder so ein bitterer Rückschlag für Kabak, der sich nach einer wechselhaften Saison mit Licht und Schatten in der aktuellen Spielzeit gerade stabilisierte und der verlässliche Faktor in der Hoffenheimer Abwehr war, den sich alle erhofft hatten. Nun müssen andere ran, der aktuell stark besetzte Kader gibt reichlich Alternativen her. In Bremen übernahm Kevin Akpoguma diese Aufgabe. Aber auch Kevin Vogt könnte rechts neben John Anthony Brooks verteidigen, dann könnten Attila Szalai oder Stanley Nsoki links in der Dreierkette übernehmen.

Michael Pfeifer

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