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Pogba, di Maria & Co.: Juve im Check vor dem Serie-A-Start

Kurz & knackig: Die Bianconeri im Schnellcheck vor dem Serie-A-Start

Juve: Wunschtüten-Kader und höchste Ansprüche

Lässiger Gruß - und auch guter Fußball? Paul Pogba und Juve wollen und sollen und müssen wieder hoch hinaus.

Lässiger Gruß - und auch guter Fußball? Paul Pogba und Juve wollen und sollen und müssen wieder hoch hinaus. IMAGO/Sportimage

Wie ist die Stimmung?

Es kann nur besser werden für den italienischen Rekordmeister. Die vergangene Kampagne ist kümmerlich, schwach und teils trostlos gewesen. Einem miserablen Saisonstart 2021/22 sind viele überschaubare Auftritte mit teils glücklichen Ergebnisses gefolgt, am Ende ist vor allem auch dank Wintertransfer Dusan Vlahovic von Ligakonkurrent Florenz gerade so der Sprung auf Rang 4 geglückt.

Acht Niederlagen und zehn Remis sind aber deutlich zu viel gewesen für die eigenen Ansprüche des 36-maligen Meisters, der seit letzter Spielzeit nach den gescheiterten Trainerversuchen mit Maurizio Sarri und Andrea Pirlo wieder zu Massimiliano Allegri zurückgekehrt ist.

Die Sehnsucht nach der Rückkehr an die Spitze trifft es am besten, wenn man die aktuellen Gegebenheiten bei Juventus beschreiben will. Mit 37 Gegentreffern hat der Klub "nur" die viertbeste Abwehr gestellt (Meister Milan mit 31 Bester) und auf der anderen Seite nur magere 57 Tore erzielt. Ganze zehn (!) Verein haben so am Ende der Serie-A-Saison mehr gehabt, ganz vorn Vizemeister Inter mit 84.

Was kann der Kader?

Die Frage lautet nun nur: Ist der Kader gut genug, um den Ansprüchen dieses großen Klubs gerecht zu werden? Denn hier ist ganz klar festzuhalten, dass die Alte Dame zwar auf dem Markt tätig gewesen ist, auf der anderen Seite den Kader aber nicht nur mit Power ergänzt hat. In erster Linie sind Abgänge das Thema gewesen: Klub-Legende und Kapitän Giorgio Chiellini ist nach 17 Jahren gen Los Angeles FC aufgebrochen, sein eigentlich vor drei Jahren als langfristiger Nachfolger geholte Matthijs de Ligt hat die Erwartungen nie richtig erfüllt und ist zum FC Bayern weitergereicht worden - und mit Paulo Dybala ist nach langen Verhandlungen nicht verlängert worden. Der Argentinier, der bei seinem letzten Heimauftritt in Turin bitterlich geweint hat, sucht nun sein Glück bei der Roma.

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Das alles haben die Bianconeri erst einmal aufzufangen versucht und mit Bremer von Stadtrivale Torino - seines Zeichens der zum besten Verteidiger der letzten Saison gewählte Innenverteidiger -, dem gefeierten Rückkehrer und "verlorenen Sohn" Paul Pogba sowie mit dem vertragslosen Routinier und Offensivkünstler Angel di Maria nachgeladen. Frischfutter für den dringlich eingeforderten frischen Fußball sozusagen, aktuell ergänzt noch durch den unmittelbar bevorstehenden Transfer von Filip Kostic (Eintracht) - und eventuell noch mit Memphis Depay (FC Barcelona).

Doch auch wenn mit gestandenen Recken wie Abwehrchef Leonardo Bonucci, Flügelspieler Juan Cuadrado, den beiden Ex-Bundesliga-Profis Weston McKennie (Schalke) und Denis Zakaria sowie den Italienern Federico Chiesa, Manuel Locatelli und Moise Kean weitere Qualitätsspieler zusammen mit Torhoffnung Vlahovic vorhanden sind, so muss doch festgehalten werden: In den nächsten Wochen bis Transferschluss am 1. September dürfte noch einiges passieren, zumal etwa die beiden Profis Adrien Rabiot und Arthur noch gehen sollen.

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Wie lautet das Ziel?

Auf der Hand liegt die Vorgabe, mit der Max Allegri und sein Team in diese neue Serie A starten: National wird das Maximale - der Scudetto - angestrebt, trotz der großen Konkurrenz aus Mailand. Dazu noch ein besseres Abschneiden als in der Champions League: In den letzten Jahren hat es dreimal in Folge das Aus im Achtelfinale, davor zudem zweimal in Serie das Ende im Viertelfinale gegen teils kleinere und damit absolut machbare Gegner gegeben. Hohe Ziele - und das bei unsicherem Start: Das Juve-Gewand ist wie bereits erwähnt noch nicht fertig geknüpft, es dürfte inmitten der ersten Spieltage noch ein paar Transfers geben - und beim vorhandenen Personal gibt es obendrein Verletzungsproblematiken (Pogba, Chiesa, McKennie).

Was sagt der Trainer?

Allegri weiß, dass neben dem medialen Brennglas auch die Last der Fanerwartungen auf seinen Schultern und auf denen des zuletzt schwächelnden Teams liegt. Nichts anderes als die Meisterschaft wird erwartet, was der 54-jährige Erfolgstrainer auch selbst als Ziel ausgibt: "Juventus will - wie immer - alles gewinnen. Dafür sind vor dieser Saison Top-Spieler gekommen - und wir starten in meinem zweiten Jahr außerdem von einer bereits gelegten Basis. Nach einer Saison ohne Trophäe - die erste dieser Art seit zehn Jahren - "haben wir  die Pflicht, den Scudetto zu holen." Leicht werde das alles aber natürlich nicht, so Allegri - auch wegen des eng getakteten Spielplans bezüglich der Winter-Weltmeisterschaft in Katar, die die Vereine vor zusätzliche Probleme stelle.

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