2. Bundesliga

Jordanier Ismaik soll 13 Millionen Euro einbringen

1860: Schneider ist optimistisch, Rettung scheint gelungen

Jordanier Ismaik soll 13 Millionen Euro einbringen

Wie geht es jetzt weiter? Auf der Geschäftsstelle von 1860 München wird nach einer Lösung gesucht.

Wie geht es jetzt weiter? Auf der Geschäftsstelle von 1860 München wird nach einer Lösung gesucht. picture alliance

Am Freitagnachmittag hing die Zukunft des Klubs am seidenen Faden - und an Nicolai Schwarzer, Berliner Unternehmer und Spielerberater. 1,75 Millionen Euro brauchte der TSV 1860 München, um der DFL den geforderten Liquiditätsnachweis zu erbringen, sonst "hätte der Verein Insolvenz anmelden müssen", so ein Vereinsvertreter. 15.30 Uhr war es so weit: Schwarzer gab grünes Licht und sorgte mit einer Überweisung dafür, dass der Verein weiter um seine Zukunft kämpfen kann. "Ich hoffe, dass damit die Verhandlungspartner doch noch über ihren Schatten springen", so Schwarzer zum kicker am Sonntag. Natürlich hat der Unternehmer auch eigene Interessen. "Wenn der Klub Insolvenz ginge, wäre mein Geld futsch gewesen." Man spricht von insgesamt etwa 3,75 Millionen Euro, die Schwarzer nun investiert hat. Für sein Engagement könnte Schwarzer im Gegenzug auch Anteile der Fußball-KgaA erhalten. Der Geschäftsmann wäre wohl nicht abgeneigt.

"Wir haben nun die Möglichkeiten, die begonnenen Gespräche in Ruhe fortzuführen", freute sich Geschäftsführer Robert Schäfer. Präsident Dieter Schneider ist optimistisch: "Ich bin zu 99 Prozent sicher, dass es mit 1860 weitergeht." Dafür braucht der Verein weiter Geld. Insgesamt 6,5 Millionen Euro, um diese Saison zu Ende spielen zu können und um die Lizenz für nächste Saison zu erhalten. Nebenbei müssen Altschulden von 12 Millionen Euro getilgt werden.

Am wahrscheinlichsten ist weiterhin eine Bankenlösung, auch wenn die am Freitag eine Einigung an der Forderung scheitern ließen, dass alle Gläubiger sich mit einer Stundung und einem teilweisen Verzicht auf ihr Geld einverstanden erklären müssten. Das soll nun in den nächsten Tagen passieren. Das Wichtigste scheint geklärt. Eine der wichtigsten Banken ist grundsätzlich bereit, ausstehende Forderungen in Millionenhöhe als Anteile ausbezahlt zu bekommen. Damit wäre Platz für eine neue Bank als Darlehensgeber.

Weiter ist aber auch der Einstieg eines arabischen Investors möglich, der im Gegenzug Stimmenanteile an der Fußball-KgaA erhalten könnte. Derzeit lässt er eine Betriebsprüfung durchführen.

Übereinstimmenden Medienberichten zu Folge soll es sich um den jordanischen Geschäftsmann Hasan Abdullah Ismaik handeln. Der 34-Jährige werde umgehend Mitarbeiter nach München schicken, die die Geschäftsbücher des FußballTSV 1860 prüfen. "Wenn nichts Unvorhergesehenes auftaucht und alle Angaben, die der Verein genannt hat, stimmen, dann sollte dem Investment nichts im Wege stehen", sagte Ismaik der "Süddeutschen Zeitung". Für 49 Prozent der 1860-Anteile soll der Investor dem Vernehmen nach 13 Millionen Euro einbringen. Ziel sei die Rückkehr der "Löwen" in die Bundesliga, sagte Ismaik.

Der Jordanier wäre der erste Investor aus dem arabischen Raum im deutschen Profi-Fußball. Nach den Statuten der Deutschen Fußball Liga (DFL) darf ein Geldgeber nicht die Mehrheit der Anteile innehaben.