Bundesliga

Borussia Mönchengladbach: Seoane sind die Hände gebunden

Nach dem neuerlichen Tiefpunkt müsste Gladbachs Trainer kräftig umbauen

Jordan und Co.: Seoane sind die Hände gebunden

Auf der Suche nach Alternativen: Gladbachs Trainer Gerardo Seoane.

Auf der Suche nach Alternativen: Gladbachs Trainer Gerardo Seoane. IMAGO/Laci Perenyi

Zum Ende einer Woche, die aus Gladbacher Sicht mächtig Frust brachte, könnten die Fohlen einen erneuten Tiefschlag erleben. Zunächst schienen sie am Samstag ja drauf und dran, nach dem Doppelschlag von Robin Hack das Derby gegen Köln für sich zu entscheiden und einen ganz wichtigen Schritt im Abstiegskampf zu bewältigen. Es folgte aber das ärgerliche 3:3, ganz zu schweigen vom nächsten Tiefpunkt am Dienstag mit dem Pokal-Aus beim Drittligisten Saarbrücken.

Logisch, dass die Moral der Mannschaft angeknackst ist, und vieles deutet darauf hin, dass das Team von Gerardo Seoane vor der Länderspielpause beim starken Aufsteiger Heidenheim (Samstag, 15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) kaum Glücksmomente erleben wird. Klar, unmittelbar vor der Bundesligapause einen Dreier auf der Ostalb einzufahren, würde die Situation mächtig entschärfen und zumindest für ein bisschen gute Laune bei den Profis, beim Staff und natürlich bei den Anhängern sorgen.

Gerardo Seoane (Borussia Moenchengladbach, Trainer) auf der Pressekonferenz nimmt Stellung zu Fragen zum Pokalspiel, zu verletzten Spielern, zu der angestrebten Spielphilosophie, zum bevorstehenden Auswaertsspiel und zu Vorgehensweise fuer die letzten Spiele.

Fussball: 1. Bundesliga, Saison 2023/2024, 26. Spieltag, Pressekonferenz Borussia Moenchengladbach am 14.03.2024 im Borussia Park in Moenchengladbach.

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Foto: Kirchner-Media/TH

Verunsicherte Mannschaft? Seoane: "Die Spieler sind keine Roboter"

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Gerade Heidenheim aber als robuste und kompakte Mannschaft dürfte ein Gegner sein, der den Gladbachern überhaupt nicht liegt. Zu oft hing die Truppe schon durch, wenn robuster Widerstand aufkam, und nicht nur Manager Roland Virkus äußerte neulich, dass die Mannschaft mit gegnerischem Druck nur sehr schlecht umgehen könne.

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Jordan: kein Faktor - aber notgedrungen gesetzt

Kommt hinzu: Nach dem Niederschlag am Dienstag müsste Seoane eigentlich große Teile der Mannschaft austauschen und frischen Spielern die Möglichkeit geben, sich zu beweisen. Das ist aber auf einigen Positionen unmöglich.

Mittelstürmer Jordan zum Beispiel ist im Grunde genommen gesetzt, auch wenn er in Saarbrücken einmal mehr überhaupt kein Faktor war. Ab und zu bewies der von Union Berlin ausgeliehene Stürmer zwar schon Qualitäten als Wandspieler, aber nicht nur in Saarbrücken kam er nicht ein einziges Mal zum Abschluss, und die Partie lief komplett an ihm vorbei.

Einen anderen Stoßstürmer aber besitzt Seoane aktuell nicht in seinem Kader, zumal Tomas Cvancara immer noch verletzt ausfällt. Und auch im Mittelfeld-Zentrum fehlt es an formstarken Spielern, auch wenn Florian Neuhaus zumindest in der ersten Halbzeit in Saarbrücken positive Akzente setzte.

Trendwende oder Abstiegsstrudel?

Aber: Manu Koné, immerhin der Spieler mit dem höchsten Marktwert im Gladbacher Kader, fiel etwa in Saarbrücken einmal mehr nach seiner Einwechslung überhaupt nicht auf, der kampfstarke Rocco Reitz wirkte zuletzt ein bisschen überspielt. Und Julian Weigl sorgt zwar immerhin meist für ein bisschen Struktur im Spiel, geht aber regelmäßig mit unter, wenn ein Spiel ungemütlich wird.

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Und am Samstag? Gelingt die Trendwende - oder gerät Borussia vollends in den Abstiegsstrudel? Neun Punkte Vorsprung auf Platz 16 und das deutlich bessere Torverhältnis können trügerisch und schnell aufgezehrt sein. "Wir treffen auf einen Gegner, der sehr klar spielt und uns eine ganz schwierige Aufgabe bereiten wird", erwartet Seoane. "Ich rechne damit, dass wir uns fußballerisch am Samstag schwertun werden."

Im schlimmsten Fall also gehen die Fohlen mit einem Vorsprung von dann nur noch sechs Punkten in die Länderspielpause. Und dann wäre die Absturzgefahr angesichts der aktuellen Vorstellungen dieser Mannschaft plötzlich doch riesengroß.

Oliver Bitter

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