Bundesliga

Janko und sein Bayern-Trauma

Bochum: Rückstand verschuldet, Elfmeter verursacht

Janko und sein Bayern-Trauma

Saidy Janko verursachte mit dem Foul an Serge Gnabry den 12 Elfmeter des VfL Bochum.

Saidy Janko verursachte mit dem Foul an Serge Gnabry den 12 Elfmeter des VfL Bochum. IMAGO/Sven Simon

Fast hätte der VfL Bochum am Samstag das torlose Unentschieden in die Halbzeit gerettet. Dann aber durchkreuzte der Blackout von Saidy Janko die Pläne. Der Außenverteidiger leistete sich einen folgenschweren Bock. Nicht zum ersten Mal gegen den FC Bayern.

Das Hinrundenspiel würde Janko vermutlich am liebsten aus seiner Erinnerung streichen, nicht nur wegen der damaligen 0:7-Klatsche, sondern auch aus rein persönlichen Beweggründen. Janko erwischte im August einen ganz schlechten Tag, der kicker gab neben Manuel Riemann und Cristian Gamboa auch ihm die Note 6. Die Bayern spielten Janko und Co. damals schwindelig, unter anderem hatte der 27-Jährige einen Foulelfmeter verursacht.

Janko erlebt ein Déjà-vu

Beim Versuch der Rückrunden-Revanche für das 0:7 gab es nun ein Déjà-vu. Wieder stoppte der schnelle Janko einen Münchener im Strafraum regelwidrig - in der Hinserie war es Kingsley Coman, diesmal Serge Gnabry, der dann auch locker verwandelte.

Die Bochumer Elfmeterbilanz ist frappierend: Es war am 20. Spieltag schon der zwölfte Strafstoß gegen den VfL, zugesprochen bekam er noch keinen. "Wir sprechen oft darüber", bekannte Flügelspieler Simon Zoller, offenbar kommen die gewählten Worte nicht bei jedem im Team an.

Wir müssen dieses Spiel nicht verlieren. Wir hätten diesmal etwas schaffen können.

Simon Zoller

Jankos verursachter Foulelfmeter führte zum 3:0 für den Gegner, was nicht mehr weiter ins Gewicht fiel. Deutlich ärgerlicher war Jankos Fauxpas kurz vor der Pause. Sein Rückpass zu Riemann misslang gewaltig, Thomas Müller bedankte sich. Janko, bis zum Sommer von Real Valladolid ausgeliehen, dürfte mittlerweile ein Bayern-Trauma entwickelt haben.

Grundsätzlich konnten die Bochumer, die nun elf der jüngsten zwölf Erstliga-Auswärtsspiele verloren haben, zufrieden sein mit ihrer Leistung in München. Es sagt einiges aus über die (individuellen) Gründe für die Niederlage, wenn Zoller nach einem 0:3 konstatiert: "Wir müssen dieses Spiel nicht verlieren. Wir hätten diesmal etwas schaffen können."

Die individuellen Fehler sind "sehr ärgerlich", sagte Thomas Letsch, "es zieht sich so ein bisschen durch diese Saison". Schuldzuweisungen an Einzelne wollte der Trainer aber nicht äußern, er betonte lieber, dass es "immer wieder andere" Spieler seien, denen folgenschwere Fehler unterlaufen.

Toni Lieto

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