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WM 2022 in Katar: Jähes Ende der "Goldenen Generation"

Rote Teufel enttäuschen in Katar

Jähes Ende der belgischen "Goldenen Generation" - Martinez nicht mehr Trainer

Roberto Martinez (li.) und sein Kapitän Eden Hazard: Für den Trainer der Belgier war es die letzte Partie an der Seitenlinie.

Roberto Martinez (li.) und sein Kapitän Eden Hazard: Für den Trainer der Belgier war es die letzte Partie an der Seitenlinie. IMAGO/Belga

Belgien ohne Roberto Martinez - eigentlich mittlerweile undenkbar. Der 49-Jährige übernahm die Roten Teufel 2016 und wuchs gemeinsam mit der "Goldenen Generation" um Eden Hazard, Romelu Lukaku, Thibaut Courtois und Kevin De Bruyne Jahr für Jahr vom Geheimfavoriten zum Titelanwärter. WM-Dritter 2018 - das wird jedoch der größte Erfolg dieser Generation an Topspielern, die Belgien immerhin zeitweise auf den ersten Platz der FIFA-Weltrangliste geführt haben, bleiben.

Jäh endet die Zeit der alternden Top-Stars - und auch des Trainers. Bereits nach dem ersten Spiel beschwerte sich De Bruyne, das Team sei zu alt, intern kriselte es. Allen voran, als das zweite Gruppenspiel gegen Marokko in die Hose ging (0:2).

"Das heute waren wirklich wir"

Im letzten und entscheidenden Spiel gegen den Vize-Weltmeister aus Kroatien musste zwingend ein Sieg her. Dafür benötigte es Zusammenhalt und offensive Leichtigkeit, von beidem war in den ersten Spielen nichts zu sehen. "Das heute waren wirklich wir. Heute waren wir bereit, haben uns viele Chancen erspielt", sagte Martinez im Anschluss an das Spiel, das 0:0 endete und das Aus der Roten Teufel besiegelte.

Dabei überzeugten die Belgier allen voran in der zweiten Halbzeit, doch Top-Torjäger Lukaku erlebte einen gebrauchten Tag und brachte die Kugel einfach nicht im Tor unter. Nach Abpfiff flossen daher im belgischen Lager Tränen, Lukaku zerstörte wütend das Inventar an der Auswechselbank - Coach Martinez zog dennoch ein beinahe positiv klingendes Fazit: "Wir bereuen nichts und gehen erhobenen Hauptes. Wir müssen das akzeptieren."

"Jetzt müssen die Jungen zeigen, was sie können"

Auch in Sachen Zukunft der Mannschaft ist dem Spanier nicht bange. "Wir haben viele junge Spieler, die nachrücken. Die Goldene Generation hinterlässt ein Vermächtnis, das noch nachhallt. Jetzt müssen die Jungen zeigen, was sie können", so Martinez. Gegen Kroatien zeigte beispielsweise Jeremy Doku (20) in der Schlussphase, dass er durchaus schon für den nächsten Schritt bereit ist und die Zukunft im belgischen Fußball Lichtblicke bereithalten kann.

Zukunft ist das Stichwort, denn diese findet im belgischen Fußball ohne Martinez statt. "Das werde ich nicht kommentieren", hatte Martinez noch unmittelbar nach dem Spiel auf die Frage, ob er auch künftig Trainer der Roten Teufel sein werde, geantwortet. Auf der anschließenden Pressekonferenz gab er dann zu Protokoll, dass es sein letztes Spiel an der Seitenlinie der Belgier war, da sein Vertrag mit dem Ende des Turniers ausgelaufen ist. "Es hat nichts mit dem Ausscheiden in der Vorrunde zu tun, es stand für mich vor der WM fest", so der Spanier.

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