Beide Mannschaften begannen sehr verhalten, waren darauf bedacht, möglichst keinen Fehler zu machen. So dauerte es bis zur 18. Minute, ehe eine echte Torchance zu verzeichnen war: Etoo hätte einen Konter der Afrikaner beinahe vollenden können, doch Keeper Given warf sich in tollkühner Manier noch dazwischen. Kamerun hatte in der Folge mehr von der Partie, die Iren ließen es im Spiel nach vorne sehr an Durchschlagskraft vermissen, sorgten nur nach Eckbällen für Gefahr im gegnerischen Strafraum.
Die Tabelle der Gruppe E Stimmen zum Spiel
Kamerun seinerseits versuchte es häufig mit harten Distanzschüssen, der irische Schlussmann Shay Given war jedoch stets wachsam und konnte die Situationen bereinigen. In der Schlussphase der ersten Halbzeit erhöhte das Team des deutschen Trainers Winfried Schäfer den Druck und konnte sich einige gute Tormöglichkeiten herausspielen. Eine davon führte schließlich zum verdienten Führungstreffer: Etoo überlistete Staunton an der Torauslinie, spielte auf den heranstürmenden Mboma, der zu Boden gehend den Ball ins Netz schoss sehr zur Freude von seinem Coach, der wahre Freudentänze aufführte.
Irland drehte erst nach der Pause auf und setzte mit den Gegner mit schnellem Spiel unter Druck. Bereits nach fünf Minuten wurde das Team von der grünen Insel belohnt: Nach einer missglückten Kopfballabwehr von Kalla nahm Holland den Ball mit vollem Risiko und drosch das Leder aus 22 Metern zum Ausgleich ins linke untere Toreck. Nun war das Spiel wieder offen und beide Teams suchten ihre Möglichkeiten, wollten die Partie für sich entscheiden. Die Zweikampfbilanz war ausgeglichen, die Kameruner waren jedoch oft einen Tick schneller, im Abschluss dann aber zu unpräzise. Brenzlig wurde es in der 63. Minute vor dem Tor der Afrikaner: Nach einer Kopfballvorlage von Breen bugsierte Song im Zweikampf mit Robbie Keane den Ball fast ins eigene Tor. Doch Torhüter Alioum hatte gut aufgepasst und konnte die Situation noch bereinigen.
Die Schlussphase gehörte fast ausschließlich den Iren, die in der 84. Minute Pech hatten, als Robbie Keane aus halblinker Position nur den rechten Pfosten traf. Einen Freistoß des eingewechselten Reed kurz vor dem Schlusspfiff musste Alioum per Reflex noch über den Kasten lenken.
Das zweite Duell Afrika gegen Europa bei dieser WM endete mit einem durch die Leistungssteigerung der Iren im zweiten Durchgang verdienten Remis. Kamerun überzeugte in der ersten Halbzeit, baute jedoch zum Ende hin mehr und mehr ab.