Ingolstadts Trainer Tomas Oral wartete nach dem 2:1 in Rostock, zugleich dem ersten Auswärtserfolg der laufenden Saison, mit einer Startelf-Änderung auf: Biliskov kehrte nach abgesessener Rotsperre in die Abwehrzentrale zurück. Bambara rutschte aus der Anfangsformaton. Union-Coach Uwe Neuhaus tauschte im Vergleich zur 0:1-Heimpleite gegen den TSV 1860 München zweimal Personal: Der zuletzt rotgesperrte Menz verdängte Zoundi auf die Bank. Kapitän Mattuschka agierte nach auskurierter Knieverletzung statt Belaid.
Union präsentierte sich im Audi-Sportpark von Beginn an kombinationssicher, ließ den Ball gefällig durch die eigenen Reihen zirkulieren. Rasch hatten die Berliner Offensivbemühungen eine erste Großchance zur Folge: Ede spielte mit Mattuschka Doppelpass und war, nachdem er die Kugel zurückbekommen hatte, frei vor Özcan. Der FCI-Keeper parierte reaktionsschnell per Fußabwehr (7.). Die Hauptstädter blieben dran: Nach einer Hereingabe von links brannte es lichterloh im Ingolstädter Strafraum: Schäfer bekam das Spielgerät nicht weg, schoss Ex-"Schanzer" Karl an. Matip klärte in höchster Not (8.).
Während die Hausherren weiter zu große Lücken zwischen den Mannschaftsteilen hatten, blieben die Köpenicker tonangebend. Bei ihren gepflegten, auch zielgerichteten Ballstafetten spielte ihnen auch in die Karten, dass die Ingolstädter ihnen dabei zu große Freiräume gestatteten.
Der FCI meldete sich seinerseits erst nach knapp 20 Minuten gefährlich in der Offensive zu Wort: Union-Keeper Glinker entschärfte einen saftigen Schuss von Leitl (19.). Doch die Aktion ihres Kapitäns diente den Ingolstädtern nicht als Wachmacher. Die Gäste blieben gedankenschneller, spielbestimmend und bauten durch einen Pferztel-Hammer, der nur knapp am Gehäuse vorbeistrich (28.), ihr Chancenplus aus.
Die "Eisernen" waren besser, die Führung erzielte jedoch die Oral-Truppe: Nach einer flachen Hereingabe von Heller zog Winter-Neuzugang Nemec ebenso kernig wie zielgenau ab. Die Kugel schlug im linken Kreuzeck ein (33.). Doch die Berliner antworteten prompt: Bei einem erneut flott vorgetragenen Spielzug setzte Pfertzel Ede in Szene, der frei vor Özcan die Nerven behielt und kühl zum postwendenden Ausgleich vollstreckte (35.). Auch im Anschluss hatten die Neuhaus-Schützlinge das Geschehen auf fremdem Platz im Griff, ohne bis zum Kabinengang den zweiten Treffer nachzulegen.
Der 24. Spieltag
Beide Teams gingen mit unverändertem Personal in den zweiten Durchgang. Unverändert blieb auch, dass die Berliner das Spiel im Griff hatten. Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff belohnte Geburtstagskind Terodde den engagierten Offensiveinsatz der Gäste: Einen flott und direkt vorgetragenen Spielzug über Mattuschka und Parensen veredelte die Offensivkraft aus der Nahdistanz.
Der FCI agierte auch im Rückstand vielfach gehemmt. Die Gästeführung war verdient, zumal die Berliner auch bei abnehmendem Tempo die reifere Spielanlage aufwiesen und weitere Tormöglichkeiten kreierten. Ingolstadt agierte nach vorne zu unpräzise, bis zur 72. Minute: In dieser betätigte sich Nemec als Doppelpacker, indem er eine Görlitz-Maßflanke von rechts platziert mit dem Kopf ins rechte Eck veredelte.
Der zweite Treffer des Slowaken gab der Partie nun richtig Feuer. Die Hausherren wachten auf und gingen nur sechs Minuten nach dem 2:2 in Front: Der eingewechselte Akaichi blieb im Strafraum mit enger Ballführung am Leder, legte dieses überlegt zurück zum freistehenden Buchner. Dessen abgefälschter Schuss landet im Netz (78.). In einer packendenden Schlussphase mühten sich die "Eisernen" um den erneuten Ausgleich, den ihnen der Ex-Ingolstädter Karl in der Nachspielzeit bescherte (90. +2).
Der FC Ingolstadt gastiert am kommenden Sonntag in Dresden. Union Berlin muss derweil erneut freitags ran und empfängt dann den MSV Duisburg auf eigenem Platz.