2. Bundesliga

"Indiskutabel": Köllners Schlusswort im "Fall Teuchert"

Club-Coach hat schlechte Erinnerungen an Kaiserslautern

"Indiskutabel": Köllners Schlusswort im "Fall Teuchert"

Beruft Nürnbergs Trainer Michael Köllner Angreifer Cedric Teuchert wieder in den Kader?

Beruft Nürnbergs Trainer Michael Köllner Angreifer Cedric Teuchert wieder in den Kader? imago

Der Blick zu Beginn der Pressekonferenz am Donnerstag ging zunächst zurück auf die Hinrunde. Die Nürnberger stehen mit 32 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz. "Das war nicht zu erwarten", sagte Köllner. "Die Mannschaft hat einen Riesenjob getan. Die Art und Weise war einwandfrei. Es sind viele Dinge richtig gelaufen. Wir haben die Mannschaft weiterentwickelt, jeder Spieler hat den nächsten Schritt gemacht, das sieht man auch." Der Club habe damit nach der Hälfte der Spiele das selbst gesteckte Ziel, im vorderen Tabellendrittel eine stabile Saison zu spielen, erreicht. "Die Mannschaft hat viel Investiert und sich belohnt", freut sich Köllner und ergänzt: "Die Reise ist leider, oder zum Glück, noch nicht zu Ende." Leider, weil der Club sonst aufgestiegen wäre. Und zum Glück, "weil wir noch viele tolle Spiele vor uns haben".

Eines jener Spiele ist das am kommenden Samstag in Kaiserslautern. An die letzte Partie auf dem Betzenberg hat Köllner grausame Erinnerungen. Der Club verlor 0:1, die Roten Teufel hielten dadurch die Klasse. Für den FCN ging es am letzten Spieltag sportlich um nichts mehr. "Das war mein schlimmstes Spiel, das habe ich der Mannschaft auch mitgeteilt", erklärt der Coach und erzählt weiter: "Das war mein schlimmstes Spiel in allen Belangen. Um das Spiel herum, von der Hinfahrt bis zur Rückfahrt. Und vom Ergebnis. Das Spiel hat sich bei mir eingebrannt, inklusive Pressekonferenz. Das Ding hat eine tiefe Wunde hinterlassen."

Spielersteckbrief Teuchert
Teuchert

Teuchert Cedric

Trainersteckbrief Köllner
Köllner

Köllner Michael

Köllner warnt vor dem Tabellenletzten

Nach diesem Erlebnis ist es kaum verwunderlich, dass Köllner den kommenden Gegner sehr ernst nimmt. "Ich hoffe, dass wir am Samstag wie im Hinspiel (3:0-Sieg der Nürnberger, d. Red.) mit der nötigen Einstellung in das Spiel reingehen. Und den richtigen Grip reinkriegen. Das wird ein wichtiges Spiel, vom Kopf her sehr schwierig", berichtet der Coach. Schwierig auch deswegen, weil es vom Papier her eine klare Nummer ist, der Zweite aus Nürnberg, das beste Auswärtsteam der Liga (acht Spiele, 18 Punkte), geht als Favorit in das Duell mit dem Tabellenletzten. "Sie werden alles tun, kratzen, beißen", betont Köllner. "Sie werden alles investieren, um wieder an drei Punkte zu kommen. Sie haben nicht mehr so viele Möglichkeiten, die Liga zu halten. Die erste Möglichkeit ist unser Spiel, darauf müssen wir uns vorbereiten."

Der Coach wird die Partie also keinesfalls unterschätzen: "Gegner, die mit dem Rücken zur Wand stehen, sind ganz gefährlich zu bespielen. Da wird Düsseldorf eher eine leichte Nummer gewesen sein. Wir wissen, was zu tun ist und werden die richtige Mannschaft auf den Platz bringen." Neben den Langzeitverletzten fehlt auch weiterhin Miso Brecko (Kapselverletzung). Die große Frage ist natürlich auch: Wird Cedric Teuchert wieder im Kader sein? Der Youngster stand in Düsseldorf nicht im Aufgebot. Dazu hatte sich auch jüngst sein Berater geäußert. "Mich verwundern Art und Inhalt der Kommunikation sehr, auch das Vorgehen am vergangenen Wochenende", sagte Hannes Winzer .

Dinge müssen in der Kabine bleiben

Auch zu diesem Thema bezog Köllner Stellung. "Ich finde es anmaßend, wenn man uns unterstellt, dass eine gescheiterte Vertragsverhandlung in die Kadernominierung mit reinspielt. Ich stelle die elf besten Spieler für den jeweiligen Gegner und nach Trainingsleistungen auf. Analog dazu vergebe ich die sieben weiteren Kaderplätze. Ich bin nicht involviert in die Vertragsverhandlungen. Jeder meiner 27 Spieler kriegt die maximale Wertschätzung", so der Coach der Franken. Teucherts Vertrag läuft am Saisonende aus, eine Einigung über eine Verlängerung gab es noch nicht. "Mich interessiert, wie er trainiert. Das haben wir gestern in einem vernünftigen Ton besprochen. Dass es für einen jungen Spieler schwierig ist, keine Frage, es bricht viel auf ihn ein", berichtet der Trainer und ergänzt: "Es ist indiskutabel, dass eine Kadernominierung für ein Spiel vor der Partie an die Öffentlichkeit kommt. Das habe ich 'Cedi' (Spitzname Cedric Teuchert, d. Red.) auch gesagt. Es ist das höchste Gut, dass die Kabine zu bleibt und hier war sie nicht zu. Das ist für mich das A und O, dass die Dinge bei uns bleiben."

Scheinbar ist wohl schon vorher durchgesickert, dass Teuchert am Montag in Düsseldorf nicht dabei sein wird. Ob er nun gegen Lautern mit im Kader ist, gab der Coach nicht bekannt, nur so viel: "Gestern hat er super trainiert. Ich hoffe, dass er alles um sich herum einsortieren kann. 'Cedi' ist ein wichtiger Bestandteil unserer Mannschaft."

mst