Handball

Handball: Alfred Gislason wird in der Kabine sehr deutlich

Entwarnung bei Heymann

In der Kabine wurde Gislason deutlich - Quartett überzeugt den Bundestrainer

Not amused: Bundestrainer Alfred Gislason macht seinem Ärger Luft.

Not amused: Bundestrainer Alfred Gislason macht seinem Ärger Luft. imago images

Einen Auftaktsieg mit zwölf Toren Unterschied hätte Bundestrainer Alfred Gislason im Vorfeld sicherlich unterschrieben. Doch was seine Mannschaft zum Start der Olympia-Qualifikation in Hannover speziell im zweiten Teil des ersten Abschnitts darbot, konnte dem Isländer nicht gefallen.

"Die ersten 15 Minuten waren gut, auch wenn die Abwehr noch nicht den vollen Zugriff hatte. Dann wollten wir viel wechseln und andere Leute einspielen, das ist uns nicht so gelungen, weil Algerien offensiver wurde und wir zu viel verworfen haben. Ich war also sehr unzufrieden mit der zweiten Viertelstunde vor der Pause", gestand Gislason nach Schlusspfiff offen ein.

Nicht nur DHB-Sportvorstand Axel Kromer sah einen "Bruch" im deutschen Spiel durch die Wechselspiele Gislasons. Der Bundestrainer, dessen Vertragsverlängerung bis 2027 nur bei einer erfolgreichen Olympia-Qualifikation Bestand hat, machte seiner Wut Luft. Das bestätigte Kapitän Johannes Golla: "Es war zur Halbzeit knapper, als wir uns das gewünscht haben. Nach der Pause konnten wir nach einer klaren Ansprache in der Kabine von Alfred den Schalter umlegen."

Algeriens taktisches Mittel, das so gar nicht aufgeht

Gegen müder werdende Algerier kam Deutschland immer häufiger ins Tempospiel und konnte den Vorsprung so kontinuierlich anwachsen lassen. "Nach dem Seitenwechsel waren wir viel besser in der Abwehr und auch viel flüssiger im Angriff", lobte Gislason, der vier Spieler aus dem Kollektiv herausgriff: "Auf der Mitte machen Juri Knorr und Nils Lichtlein ihre Sache gut, genauso wie Julian Köster im Rückraum. Und Renars Uscins hat ein sehr gutes Spiel gezeigt."

Der Kapitän der U-21-Weltmeister aus dem vergangenen Sommer trumpfte in seiner Wahlheimat groß auf. Der 21-jährige Profi der TSV Hannover-Burgdorf erzielte alleine zehn Treffer, wurde hochverdient zum "Player of the Match" gekürt. "Das hat unheimlich viel Spaß gemacht", sagte er deswegen wenig überraschend: "Für mich war es etwas Besonderes, hier in Hannover mit der Nationalmannschaft zu spielen - dabei einen guten Tag zu erwischen, ist dann umso schöner."

Was wurde eigentlich aus den Handball-Europameistern von 2016?

Algerien hätte ihm "gefühlt vorne die Aktionen gegeben, mir viel Platz gelassen". Ein taktisches Mittel, das so gar nicht aufging. Was beim Europameister von 2016 allerdings unbedingt besser werden muss, wusste Uscins: "Wir waren am erfolgreichsten, wenn wir nicht aus dem Stand angegriffen haben. Das versuchen wir so weiterzuführen."

Uscins nehme vor allem die hohe Tordifferenz und das "gute Gefühl" mit ins zweite Spiel am Samstag (14.30 Uhr) gegen Kroatien, das das DHB-Team bei der EM im Januar mit 30:24 geschlagen hatte.

Keine schlimmere Verletzung bei Heymann

Dann soll auch Sebastian Heymann mitwirken, der tiefe Sorgenfalten kurz vor Schluss verursacht hatte. Der Rückraum-Shooter kam auf die Bank, wo sein linkes Knie gekühlt werden musste - da schrillten die Alarmglocken angesichts von bereits zwei Kreuzbandrissen sofort. Am Abend aber gab der DHB direkt Entwarnung: "Knie gegen Knie und Prellung. Direkte Behandlung am Spielfeld und in der Kabine. Einem Einsatz am Samstag steht nichts im Wege."

msc

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