Bundesliga

Dimitrios Grammozis bestätigt Schalke-Gespräche im September

"Wichtig ist, dass man dranbleibt, wenn man von der Braut überzeugt ist"

Im dritten Anlauf Schalke-Trainer: Grammozis von Absagen "angestachelt"

Mit Verspätung neuer Schalke-Trainer: Dimitrios Grammozis.

Mit Verspätung neuer Schalke-Trainer: Dimitrios Grammozis. Getty Images

"Es ist richtig, dass ich mich damals auch mit Jochen Schneider unterhalten hatte, bevor er dann Manuel Baum installiert hat", bestätigte Grammozis bei seiner Vorstellung am Mittwochmittag Gespräche mit Schalke bereits im September. "Das waren auch sehr gute Gespräche. Man hat natürlich damals schon ein Gefühl für den Verein bekommen."

Jetzt, da Baum, dessen Nachfolger Christian Gross und auch Sportvorstand Schneider Geschichte sind, hat Grammozis den Schalke-Job bekommen, der nun noch schwerer ist. "Ich glaube, dass die Gespräche mit Peter Knäbel mich noch mehr bestärkt haben in meiner Ansicht, was meine Aufgabe angeht. Deshalb bin ich sehr glücklich, dass ich diesen Schritt gemacht habe", so Grammozis, um den es auch vor Gross' Verpflichtung wieder Gerüchte gegeben hatte.

Grammozis: Knäbel "hat die Braut zum Mann gebracht"

Auf die metaphorische Frage, warum er nach zwei abgelehnten Heiratsanträgen an seine "Liebste" nicht gesagt habe, "die kann mich mal", antwortete der 42-Jährige lächelnd: "Wichtig ist, dass man dranbleibt, wenn man von der Braut überzeugt ist. Dann kann es auch drei- oder viermal dauern."

Interims-Sportchef Knäbel spielte beim Ja-Wort offenbar eine wichtige Rolle. "Ich hatte das Gefühl: Immer wenn es nicht geklappt hat, hat mich das irgendwie noch mehr positiv angestachelt, irgendwann mal dieses Ziel zu erreichen. Der letzte Kick, den ich bekommen habe, war von Peter Knäbel. Deshalb kann man sagen: Er hat die Braut zum Mann gebracht."

Wie Knäbel Grammozis von Schalke überzeugte

Wie ließ sich Grammozis überzeugen? "Wenn man Schalke 04 vertreten darf, ist es leicht, Menschen zu entzünden", sagte Knäbel. "Das ist nicht nur die Tradition, sondern vor allem auch die Zukunft, die man gestalten kann. Ich habe ihm aber natürlich auch erzählt, was für tolle Menschen, was für Mitarbeiter wir hier haben, die mir in den letzten Wochen ein bisschen schlecht weggekommen sind. Ich habe Dimitrios auch erzählt, wie wir aufgestellt sind, wie die Räder ineinander greifen könnten - mit Gerald Asamoah als Koordinator der Lizenzspielerabteilung, aber auch mit Mike Büskens (Co-Trainer, d.Red.), der als Schalke-Versteher sehr schnell einen Trainer an Bord nehmen kann."

Für Knäbel ist Grammozis "der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort" - sowohl kurzfristig im Bundesliga-Abstiegskampf als auch mittelfristig bei einem drohenden Abstieg. "Einerseits geht es in elf Spielen darum, den maximalen Erfolg zu suchen. Und auf der anderen Seite wäre es unverantwortlich, wenn wir nicht auch einen Blick in die Zukunft wagen würden. Für uns ist jetzt aber aktuell nur das Spiel gegen Mainz im Zentrum", so Knäbel.

Glaubt er noch an den Klassenerhalt? Grammozis weicht lieber aus

Auch Grammozis, der "mit Energie, mit Power" vorangehen will, blickt "ganz klar" nur auf die Partie am Freitag (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) und behauptete: "Was in der Zukunft liegt - damit habe ich mich noch gar nicht beschäftigt."

Der Frage, ob er noch an den Klassenerhalt glaube, wich der Ex-Bochumer und -Darmstädter aber aus. Seine Antwort: "Ich bin überzeugt, dass diese Truppe am Freitag versucht, eine Top-Leistung abzuliefern."

Kommentar: Grammozis' großer Vorteil

jpe