Champions League

"Ich war echt sauer": Liverpool-Trainer Jürgen Klopp warnt mit BVB-Beispiel vor Manchester-City-Comeback im Champions-League-Viertelfinale

Liverpool will auch bei ManCity attackieren - Salah wohl fit

"Ich war echt sauer": Klopp warnt mit BVB-Beispiel

Kurioser Abstecher nach Manchester: Jürgen Klopp bei seiner Pressekonferenz am Montag.

Kurioser Abstecher nach Manchester: Jürgen Klopp bei seiner Pressekonferenz am Montag. Getty Images

Der FC Liverpool kämpft vor dem Rückspiel im Champions-League-Viertelfinale mit vielen Personalsorgen, doch das ist nicht der Grund, warum sich Jürgen Klopp am Montag allein mit Abwehrchef Virgil van Dijk nach Manchester aufmachte. Beide erfüllten dort am Mittag nur ihre Pressekonferenzpflichten und traten danach gleich wieder den rund 55 Kilometer kurzen Heimweg an. Erst am Dienstag kommen sie wieder.

Weil sich für seine Mannschaft in ganz Manchester zunächst kein geeigneter Trainingsplatz für eine kurze Anschwitzeinheit am Dienstagvormittag fand, hält Klopp sein Abschlusstraining, anders als sonst vor Champions-League-Auswärtsspielen, ausnahmsweise nicht am Vorabend des Spiels im Stadion des Gegners ab, sondern auf dem heimischen Gelände. Eine Maßnahme mit ungewolltem Symbolcharakter: Auch bei ManCity am Dienstag (20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) will der FC Liverpool wieder auftreten, als sei er Herr im Haus.

Klopp verspricht "wieder ein richtiges Fußballspiel"

"Es geht darum, stabil zu sein, in allen verschiedenen Situationen", sagt Klopp, was er so ähnlich schon vor dem 3:0 in Anfield vorige Woche gesagt hatte: "Darum, mutig, quirlig, dynamisch zu sein, ihnen so viele Probleme wie möglich zu bereiten." Er verspricht "wieder ein richtiges Fußballspiel morgen", seine Profis auch: Der gesperrte Kapitän Jordan Henderson (den Georginio Wijnaldum ersetzen wird) empfiehlt, erneut "zu attackieren, unseren Fußball zu spielen, zu versuchen, ein paar Tore zu schießen", van Dijk, ins Spiel zu gehen, "als stünde es immer noch 0:0". Er will "auch dieses Spiel gewinnen".

Klopp, der "große Hoffnungen" hegt, wieder auf die angeschlagenen Mohamed Salah und Andy Robertson zurückgreifen zu können, weiß, dass es nach wie vor keine gute Idee ist, sich gegen ManCity zurückzuziehen . Was er im Januar nach dem 4:3 in der Liga erklärte ("Du kannst diese Lotterie schon gewinnen, hoffen, dass sie sich gegenseitig umgrätschen, aber das ist halt nicht besonders wahrscheinlich"), gilt auch mit einem 3:0 im Rücken. Selbst Manchester United, das unter José Mourinho schon so manche Offensivreihe zermürbt hat (u.a. Liverpools), war im Derby am Samstag mehr als 45 Minuten lang völlig überfordert, kam aber zurück, als es begann, selbst Druck auf Citys Defensivkette auszuüben. City verlor 2:3 (2:0) .

Jeder hat gesehen, dass wir 5:0 hätten gewinnen müssen, und zwar zu 100 Prozent ohne jeden Zweifel.

Klopp über das CL-Viertelfinalrückspiel mit dem BVB gegen Madrid 2014

Auch wenn laut Pep Guardiola "fast ein perfektes Spiel" nötig ist: Ein 3:0 ist aufzuholen, davor warnt auch Klopp, der City am Montag pflichtbewusst als "immer noch beste Mannschaft" und seinen Kollegen als "besten Trainer der Welt" bezeichnete. "Vor Jahren habe ich mit Dortmund bei Real Madrid gespielt. Wir haben 0:3 verloren, und jeder hat gesagt, das war's. Ich war echt sauer", erinnert er ans Hinspiel im Champions-League-Viertelfinale 2014 und seinen legendären ZDF-Auftritt im Anschluss ("Die Sache ist durch, oder?" - "Auf doofe Fragen kann ich nur doof antworten"). "Doch zuhause haben wir 2:0 gewonnen, und jeder hat gesehen, dass wir 5:0 hätten gewinnen müssen, und zwar zu 100 Prozent ohne jeden Zweifel."

Damals zitterte Real nach früh verschossenem Elfmeter (Weidenfeller gegen di Maria) und Reus-Doppelpack (24./37.), Ähnliches will Klopp in Manchester lieber vermeiden. Sein Wunschszenario? "Wenn wir fünf Tore schießen, wird es schwer für City."

jpe