Bundesliga

Nach Abstieg: Podolski macht sich Gedanken über 1. FC Köln

Kölns Idol Lukas Podolski kritisiert die Zustände in seinem Ex-Klub und Leute, "die keine Ahnung haben"

"Ich frage mich, wie es dauerhaft besser werden könnte"

Mittlerweile bei Gornik Zabrze aktiv: Köln-Ikone Lukas Podolski.

Mittlerweile bei Gornik Zabrze aktiv: Köln-Ikone Lukas Podolski. IMAGO/SOPA Images

Immerhin - einen Rekord darf der 1. FC Köln seit Samstag für sich verbuchen. Es ist allerdings eine traurige Leistung. Kein anderer Klub in Deutschland stieg seit Einführung der Drei-Punkte-Regel so oft ab wie der FC. Da tröstet auch nicht die Tatsache, dass vier Jahre Bundesliga am Stück hinter den Geißböcken liegen und damit die längst Phase seit dem ersten Abstieg 1998.

Podolskis Hilfe "war in der Vergangenheit wenig erwünscht"

In einem Interview mit dem Kölner Stadt-Anzeiger lässt Klub-Ikone Lukas Podolski kein gutes Haar an den Entscheidungsträgern: "Ganz offensichtlich haben die Zusammenstellung des Kaders, die Trainer-Entscheidungen und auch die Außendarstellung des Klubs nicht gepasst." Es scheine "ein Fluch, eine Krankheit" über diesem Verein zu liegen, beklagt "Poldi", "das hat der Verein mit seinen tollen Fans und die Stadt nicht verdient."

Eine Analyse fordert Podolski von den Bossen, denn klar sei: "So kann es nicht weitergehen. Es muss sich etwas verändern." Dass er Teil dieser Veränderung sein wird, klingt nicht durch aus den Worten des Angreifers: "Meine Bereitschaft wäre sicherlich größer, wenn man mich früher mal gewollt und gelassen hätte. Doch in der Vergangenheit war meine Hilfe wenig erwünscht." Warum? Podolski rätselt: "Neid? Missgunst? Die Befürchtung, ich könnte den Verantwortlichen die Sonne nehmen und sie in den Schatten stellen? Ich weiß es nicht."

HEIDENHEIM, GERMANY - MAY 18: Steffen Tigges, Faride Alidou, Florian Kainz and Jan Thielmann of 1. FC Köln look dejected after the team's defeat and relegation from the Bundesliga during the Bundesliga match between 1. FC Heidenheim 1846 and 1. FC Köln at Voith-Arena on May 18, 2024 in Heidenheim, Germany. (Photo by Sebastian Widmann/Getty Images)

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Zu viele "Leute, die keine oder wenig Ahnung vom Profifußball haben"

Ebenso wenig, wie es unter den aktuellen Voraussetzungen besser laufen könnte: "Ich frage mich schon, wie es beim FC allgemein mit seinen Strukturen mal dauerhaft besser werden könnte. Ich sehe das jedenfalls nicht." Als Grund dafür fügt er einen häufig kritisierten Umstand an. Zu viele Leute würden auf den wichtigen Ebenen mitentscheiden. "Leute, die keine oder wenig Ahnung vom Profifußball haben. Der Mitgliederrat besteht aus 15 Personen, die sich teilweise noch untereinander streiten." Was es vielmehr brauche, sei ein kleiner Kreis von drei oder vier Personen, "die schnell und effizient kluge Entscheidungen treffen."

Nachvollziehbare Worte, die großen Widerhall finden. Ob sie helfen, dringend nötige Veränderungen anzustoßen, sei dahingestellt. Gerade im Klub wird es Widerstände geben. Es gilt am Ende ja auch, Pfründe zu sichern. Und das funktioniert in der 2. Liga ebenso wie oben.

Frank Lußem

1.Fußball Bundesliga: FC Bayern München - 1.FC Köln, 13.04.2024 Dr. Christian Keller (Geschäftsführer 1. FC Köln) 1.Fußball Bundesliga: FC Bayern München - 1.FC Köln, Allianz-Arena, München, 13.04.2024 DFB DFL REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS AS IMAGE SEQUENCES AND OR QUASI-VIDEO *** 1 Soccer Bundesliga FC Bayern Munich 1 FC Cologne, 13 04 2024 Dr Christian Keller Managing Director 1 FC Cologne 1 Soccer Bundesliga FC Bayern Munich 1 FC Cologne, Allianz Arena, Munich, 13 04 2024 DFB DFL REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS AS IMAGE SEQUENCES AND OR QUASI VIDEO Copyright: xBEAUTIFULxSPORTS Buriakovx

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