Europa League

Ibisevic: "Ein wunderbarer Abend"

Hertha: Dardai lobt die Mannschaft

Ibisevic: "Ein wunderbarer Abend"

Dank an die Fans: Die Hertha-Spieler im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion.

Dank an die Fans: Die Hertha-Spieler im Friedrich-Ludwig-Jahn-Stadion. imago

"60 Minuten war das sehr gut von uns", bilanzierte Kapitän Fabian Lustenberger. "Danach wurde es vom Körperlichen her schwierig. Da haben die Beine angefangen zu brennen." Dennoch unterstrich der Schweizer nach Herthas Pflichtspielstart: "Wir haben uns eine gute Ausgangslage geschaffen."

Die hätte sogar noch besser ausgesehen, wenn Salomon Kalou in der zweiten Halbzeit seine Möglichkeiten genutzt hätte (66., 69,). "Wir hätten ein noch besseres Ergebnis erzielen können, aber wichtig ist in Europa, dass du zu Null spielst", erklärte Trainer Pal Dardai. "Es war von beiden Teams ein gutes, intensives Spiel. Jetzt haben wir bis zum Rückspiel eine Woche Zeit, um noch mehr Frische und noch mehr Spielfluss hinzukriegen." Für Torschütze Vedad Ibisevic, der per Seitfallzieher die Flanke von Mitchell Weiser verwertet hatte (28.), gab es ein Extra-Lob: "Das war top. Der ganze Spielzug war gut: die Balleroberung, die scharfe Flanke, der Abschluss." Er selbst, scherzte der Ungar, der Herthas Rekordspieler in der Bundesliga und im Europacup ist, versuche solch eine spektakuläre Aktion "höchstens am Strand".

Spielersteckbrief Ibisevic
Ibisevic

Ibisevic Vedad

Spielersteckbrief Lustenberger
Lustenberger

Lustenberger Fabian

Trainersteckbrief Dardai
Dardai

Dardai Pal

Spielersteckbrief Ibisevic
Ibisevic

Ibisevic Vedad

Spielersteckbrief Lustenberger
Lustenberger

Lustenberger Fabian

Spielbericht

Für Hertha war es nach fast sechseinhalb Jahren internationaler Pause im 103. Europacup-Spiel der erste Sieg seit dem 5. November 2009 (3:2 in Heerenveen). Für Ibisevic war es im 16. Europacup-Einsatz seiner Karriere Tor Nummer acht - und ein besonderes. "Ich wollte den Ball einfach nur gut treffen. Im Training gelingt mir so etwas öfter, im Spiel eher selten", sagte der Bosnier, der die Atmosphäre im mit 18.454 Zuschauern ausverkauften Jahn-Sportpark lobte: "Das Stadion ist ein bisschen oldschool, aber so habe ich Fußball kennengelernt." Mit dem Resultat war auch er zufrieden: "Wir haben auf das zweite Tor gespielt, aber wichtig war, dass wir kein Gegentor bekommen haben. 1:0 - das ist in der K.o.-Phase ein gutes Ergebnis."

Als Ibisevic das sagte, war der Mann, ohne den der Stürmer vermutlich gar nicht in Berlin spielen würde, bereits im Mannschaftsbus von Bröndby IF verschwunden: Coach Alexander Zorniger, der für Ibisevic vor einem Jahr nach seinem Amtsantritt als Trainer des VfB Stuttgart keine Verwendung mehr hatte und am Donnerstagabend als Gästetrainer beste Sicht besaß, als Ibisevic seine Qualitäten im Abschluss demonstrierte. Bereits am Tag vor dem Spiel hatte Kapitän Lustenberger gesagt: "Vedad ist ein Knipser. Er hat in unserem ersten Testspiel der Vorbereitung fünf Tore geschossen, im zweiten zwei." Und jetzt, als es ernst wurde, eines - bei Herthas Rückkehr auf die europäische Bühne.

Steffen Rohr

Bilder zur Partie Hertha BSC - Bröndby IF