Jubel und Enttäuschung: Bayer feiert Barbarez' 1:0, Brecko und Olic (re.) lassen die Köpfe hängen. dpa
HSV-Coach Huub Stevens plagten vor dem Spiel Personalsorgen. Im Vergleich zum 0:0 in Nürnberg nahm er gleich vier Änderungen vor. Anstelle von Boateng, Benjamin, de Jong und Trochowski begannen Brecko, Atouba, Demel und Odjidja-Ofoe. Auch Kompany, der im Hinspiel noch gespielt hatte, fehlte gelbgesperrt. Bei Leverkusen gab es in der Startelf nach dem 2:0 gegen Hannover zwei neue Gesichter. Sarpei und der frühere Hamburger Barbarez standen für Gresko und Schneider auf dem Platz.
Beide Teams hielten sich nicht lange mit taktischem Geplänkel auf, sondern spielten direkt nach vorne. Die Folge war eine rasante Anfangsphase mit Chancen auf beiden Seiten: Für Bayer verzog Kießling (2.) und scheiterte Gekas an Rost (7.). Auf der anderen Seite reagierte Adler glänzend gegen Guerrero, Olic traf den Nachschuss nicht richtig (9.). Zwei Minuten später schoss van der Vaart freistehend rechts vorbei.
Die Achtelfinalrückspiele
Die Führung gelang dann den Gästen. Nahe des linken Strafraumecks wurde Barnetta von Olic gefoult. Den fälligen Freistoß brachte der Schweizer scharf in den Sechzehner, wo Barbarez den Fuß hinhielt und den Ball im Netz unterbrachte (16.). Der Jubel des Bosniers an alter Wirkungsstätte fiel verhalten aus. Der HSV, der nun drei Tore zum Weiterkommen benötigte, brauchte einige Zeit, um sich vom Schock des Gegentreffers zu erholen. Die Hamburger hatten Glück, das Schiedsrichter Mallenco Guerreros Ellbogenschlag gegen Vidal nicht sah, sonst hätten sie wohl in Unterzahl agieren müssen (32.).
Die Leverkusener standen nun sicherer und ließen nicht mehr so viel zu wie noch in der Anfangsphase. Erst eine verunglückte Flanke von Olic brachte wieder Gefahr vors Bayer-Tor. Doch Adler war dabei genauso auf dem Posten wie kurz vor der Pause, als er nach Flanke von Atouba van der Vaart Direktabnahme aus kurzer Distanz reflexartig entschärfte.
Heißer Tanz im Hamburger Regen: Bayers Simon Rolfes (li.) gegen Vadis Odjidja-Ofoe imago
Nach dem Wiederanpfiff dauerte es keine drei Minuten, ehe der HSV wieder gefährlich vors Bayer-Tor kam, Olic traf den Ball jedoch erneut nicht richtig. Der eingewechselte Trochowski machte es wenig später besser: Als Bayer den Ball nach Atoubas langem Einwurf nicht wegbekam, traf er mit einem strammen Linkschuss nach Zuspiel von Jarolim zum 1:1 (53.). Bayer antwortete fast postwendend: Nach Sarpeis langem Pass aus der eigenen Hälfte lief Gekas Mathijsen davon und nahm der Aufholjagd des HSV den Wind aus den Segeln. Neun Minuten später nahm sie allerdings erneut Fahrt auf: Demel setzte sich auf rechts stark durch und flankte in die Mitte, wo Guerrero sich den Ball selbst hochlegte und platziert im langen Eck unterbrachte. Per Fallrückzieher setzte der Peruaner fast noch einen drauf, verfehlte das Tor jedoch knapp (68.).
Dennoch, im strömenden Regen spielte nur noch der HSV, der Bayer in der eigenen Hälfte festsetzte, durch van der Vaart (72.) und Mathijsen (79.) weitere Chancen ausließ. Erst als Guerrero in der rechten Strafraumhälfte Rolfes schwindelig spielte und quer zu van der Vaart legte, gelang dem Niederländer das 3:2. In einer dramatischen Schlussphase versuchte Bayer mit Mann und Maus, das Ergebnis über die Zeit zu retten. Der HSV drängte mit aller Macht auf den zum Weiterkommen benötigten Treffer - letztlich vergeblich.
In der Bundesliga geht es für Hamburg am Samstag mit dem Heimspiel gegen Borussia Dortmund weiter. Bayer empfängt am Sonntag den 1. FC Nürnberg. Vorher richten sich die Blicke jedoch nach Nyon, wo am Freitag das Viertelfinale des UEFA-Cup sowie die Halbfinalpaarungen ausgelost werden.