Beide Teams starteten im 4-2-3-1. Zunächst ließ Darmstadt die Hamburger machen, doch den Gastgebern fiel wenig ein. Im Gegensatz zum 3:3 in Hannover brachten die Hamburger in der Anfangsphase wenig nach vorne. Daran konnten auch Angreifer Terodde (erstmals nach Corona-Erkrankung zurück in der Startelf) und Zehner Dudziak (Comeback von Beginn an nach Schulterverletzung) nichts ändern. Beide standen neben Gjasula, der früh verwarnt wurde (6.), neu in der Startelf. Dafür mussten die Hamburger ohne Onana (Gelbsperre) auskommen, auf der Bank nahmen zunächst Gyamerah und Wood Platz.
Die Hanseaten hatten zwar mehr vom Spiel, doch die letzten Pässe kamen nicht an. So auch beim guten Vorstoß über rechts, als Vagnoman mit seinem Zuspiel nicht den in der Mitte lauernden Kittel fand (9.) oder Wintzheimers Aktion auf links (15.). Insgesamt ging nach vorne wenig, auch weil die Lilien im Kontrast zum 1:2 gegen Fortuna Düsseldorf kompakt standen. Rechts hinten war der neu ins Team gekommene Bader häufig gefordert, machte seine Sache aber gut. Ebenso wie auf der Sechs Palsson und Startelf-Rückkehrer Kempe, dessen Standards wie gewohnt für Gefahr sorgten. So auch in Minute 24, als Palsson aufs Tordach köpfte.
Die Torjäger vergeben
Wenige Sekunden später hätte Dursun nach einem Fehler Ulreichs im Torjägerduell gegen Terodde vorlegen können, war aber zu überrascht (25.). Im Anschluss herrschte viel Leerlauf, Darmstadt kam zu Kontern und wieder zu einem Abschluss durch Dursun, den Ulreich gut parierte (36.). Der HSV kam trotz klaren Vorteilen in Sachen Ballbesitz (65 Prozent) selbst erst unmittelbar vor der Pause zu guten Chancen - doch Terodde scheiterte aus kurzer Distanz an Schuhen (45.+1), während Hunt das Leder knapp vorbei hob (45.+2).
Darmstadt eiskalt
Nach der Pause hatten die Hanseaten durch Wintzheimer gleich die nächste Gelegenheit, wieder war Schuhen dazwischen (48.). Wenig später geschah das, was im Fußball so häufig passiert: Terodde fehlte eine Fußspitze, im direkten Gegenzug machte Darmstadts Schlussmann Schuhen das Spiel schnell, die Kugel landete über Honsak bei Berko - und der schob zur Führung für die Lilien ein (51.)! Eine Minute später hielt Ulreich seine Mannschaft gegen Honsak im Spiel.
28. Spieltag
Der HSV wirkte geschockt und brachte nach dem Rückstand weiter wenig nach vorne. Anders die brutal effizienten Lilien: Dursun kam nach einer abgefälschten Hereingabe an den Ball und versenkte eiskalt zum 2:0 (60.). Einzig Ulreich war in dieser Phase noch auf der Höhe und verhinderte Berkos Doppelpack (70.).
Kurz darauf fiel überraschend ein Pfiff, es sollte nach einem vermeintlichen Foul von Dursun an Terodde Elfmeter geben (72.) - nach Einsatz des VAR wurde dieser aber zurückgenommen.
Dudziaks Anschlusstreffer reicht nicht
In der Schlussphase wurde es noch einmal spannend. Die Hamburger kamen unverhofft zum Anschluss durch Dudziak (77.). Selbiger verpasste wenig später per Seitfallzieher den Ausgleich (80.). Die Gastgeber liefen an, Heyer vergab per Kopf am langen Pfosten als Nächster (86.). Insgesamt entwickelten die Hanseaten aber zu wenig Durchschlagskraft. Darmstadt bekam die Führung trotz am Ende sechs Minuten Nachspielzeit verteidigt und über die Zeit.
Der Hamburger SV verliert also ein wichtiges Spiel im Aufstiegsrennen und muss jetzt erst mal zwangspausieren, da das Duell gegen Sandhausen (16. April) coronabedingt abgesagt werden musste. Ob der HSV in der anschließenden englischen Woche am Dienstag (20. April, 18.30 Uhr) gegen den ebenfalls Corona-geschädigten Karlsruher SC spielt, ist noch offen. Auf jeden Fall müssen die Hanseaten um Rang zwei bangen. Darmstadt hingegen verschafft sich Luft auf die Abstiegszone und erwartet am kommenden Freitag (18.30 Uhr) mit der SpVgg Greuther Fürth bereits den nächsten Aufstiegsanwärter.