Bundesliga

Hopp erklärt Hoffenheims Rückkehr zu 50+1: "Ging nie um Macht"

TSG-Wende offiziell

Hopp erklärt Hoffenheims Rückkehr zu 50+1: "Mir ging es nie um Macht"

Führt die TSG Hoffenheim zurück zum Status von vor Juli 2015: Dietmar Hopp.

Führt die TSG Hoffenheim zurück zum Status von vor Juli 2015: Dietmar Hopp. picture alliance / Eibner-Pressefoto

Die TSG Hoffenheim gehört bald wieder zu den 50+1-Klubs. Was der kicker am Mittwochvormittag bereits vermeldet hatte, verkündete am Mittag nun auch der Klub: Der bisherige Mehrheitsgesellschafter Dietmar Hopp will auf seinen Sonderstatus bei der TSG verzichten und seine Stimmrechtsanteile nach acht Jahren "ohne Entschädigung" an den Verein zurückgeben.

DFL und DFB hatten Hopp im Dezember 2014 wegen dessen mehr als 20-jähriger und finanziell erheblicher Unterstützung seines Heimatvereins eine Ausnahmeregelung für die 50+1-Regel erteilt, die die Stimmrechtsmehrheit beim Mutterverein vorsieht. Diese haben auch Bayer Leverkusen und der VfL Wolfsburg inne.

Hopp: "Wir haben immer im Sinne von 50+1 agiert"

"Mir ging es nie um Macht", wird Hopp in der Klubmitteilung zitiert. "Ich habe das Privileg, das der Ligaverband und die Mitglieder mir damals eingeräumt haben, immer als Wertschätzung meines Engagements erachtet. Dafür bin ich noch heute dankbar."

Der 82-Jährige zeigt sich sogar als Befürworter von 50+1. "Wir haben vor und nach der Erteilung der Ausnahmegenehmigung immer im Sinne von 50+1 agiert", betont er. "Der Sonderstatus diente nie dazu, diese Regelung aushöhlen oder unterwandern zu wollen." Er wisse, "dass die 50+1-Regelung, die ich immer befürwortet habe, ein hohes Gut im deutschen Fußball darstellt".

Allerdings habe seine Mehrheitsbeteiligung "immer wieder für Misstrauen und Anfeindungen gesorgt". Zuletzt hatte das Bundeskartellamt die 50+1-Regel für zulässig erklärt, gleichzeitig aber die Ausnahmen bemängelt. Eine finale Entscheidung steht diesbezüglich noch bevor.

"Ein Kapital-Abfluss ist mit dem Schritt nicht verbunden", betont die TSG

"All dies hat mich nun dazu veranlasst, die mir gewährte Sonderrolle aufgeben zu wollen, um wieder den Status herbeizuführen, in dem wir schon vor dem 1. Juli 2015 erfolgreich und vertrauensvoll zusammengearbeitet haben", so Hopp weiter. Nach Klubangaben sollen in den nächsten Tagen die Voraussetzungen dafür geschaffen und abschließende Fragen zur Abwicklung mit den beteiligten Gremien, Institutionen und der Finanzbehörde geklärt werden. "Ein Kapital-Abfluss ist mit dem Schritt nicht verbunden", heißt es.

"Für mich stand es stets außer Frage, alle wesentlichen Entscheidungen im Einklang und im Einvernehmen mit dem Verein abzustimmen. Mit dem leider viel zu früh verstorbenen Präsidenten Peter Hofmann verband mich nicht nur eine enge Freundschaft. Ich hatte immer hohen Respekt vor seiner Arbeit, die ebenso wie bei seinem Nachfolger, Kristian Baumgärtner, stets den Willen der Mitglieder widerspiegelte", sagt Hopp. "Im Zuge der Debatten ist es mir jetzt wichtig, für die TSG klare Verhältnisse im Sinne der geltenden Regularien zu schaffen, denen ich mich immer verpflichtet gefühlt habe."

Jener Baumgärtner betont in der Klubmitteilung den Wert von Hopps Engagement und meint: "So außergewöhnlich die Entscheidung damals war, so bedeutend ist der nun von Dietmar Hopp angekündigte Schritt, den gewährten Sonderstatus wieder aufgeben zu wollen. Das sagt viel über die Person aus."

jpe

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