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Kroos: "Unsere Spielidee durchbringen"

Mittelfeldspieler kann den Turnier-Auftakt nicht erwarten

Kroos: "Unsere Spielidee durchbringen"

Freut sich auf den Turnierauftakt gegen die Ukraine: Toni Kroos.

Freut sich auf den Turnierauftakt gegen die Ukraine: Toni Kroos. picture alliance

Auf der DFB-Pressekonferenz erschien Toni Kroos ganz entspannt. Für den 26-Jährigen sind Presse-Auftritte vor großen Turnieren keine Neuheit mehr. Auch seinen Wechsel im Anschluss an die Weltmeisterschaft 2014 nach Spanien hat er nicht bereut, freut sich aber, "wieder in der Nationalmannschaft zu sein, wieder unter Deutschen zu sein und seine Muttersprache hören zu können." In Bezug auf den Turnierauftakt fiebert der Madrilene dem Anpfiff entgegen, schließlich sei es "ja auch der Grund, warum wir hier sind." Er selber sei vollkommen "entspannt", aus seiner Sicht gibt es ja auch "keinen Grund, angespannt zu sein." Trotzdem kann man den Anreise-Stress in der Mannschaft spüren. Nach Kroos ist es auch nicht nötig, "noch mehrere Tage zu trainieren. Wir sind auf einem guten Stand und jetzt ist die Frage, wie gut man es auf den Platz bringt. Es freuen sich alle, dass es losgeht."

Kroos will die Ukraine nicht unterschätzen

Trotz der guten Form, die er seinem Team attestiert, sieht der zweimalige Champions-League-Sieger eine Gefahr darin, die Ukraine zu unterschätzen: "Das Auftaktspiel ist immer etwas schwierig einzuschätzen: Wie weit ist man selbst, den Gegner kennt man auch nicht hundertprozentig gut. Am Anfang eines Turnieres ist es ja manchmal so, dass man sich schon schwer tun kann. Deshalb ist es wichtig, dass wir von Anfang an auf einem guten Niveau sind und es nicht so ist, dass man irgendwann mal reinkommt. Dann wird es schwierig - speziell gegen die Ukraine. Denn das ist keine schlechte Mannschaft."

Ich finde, dass er mit seiner Fähigkeit, den entscheidenden Pass spielen zu können, grundsätzlich wichtig ist.

Toni Kroos über Mesut Özil

Auf die Frage, wie man die kompakte Defensive der Ukrainer aus ihrer Deckung herauslocken will, blieb der Weltmeister entspannt und vertraut auf die eigenen Stärken: "Es wird wichtig sein, unsere Spielidee durchzubringen. Wir wollen flach hinten raus spielen und in den Zwischenräumen haben wir Spieler, die kreativ sein können, die die gute Lösung für unsere Stürmer haben, vorne gefährlich zu sein." Mit diesen Spielern ist auch Mesut Özil gemeint. Der Regisseur ist einer der Akteure, "die für das Spiel sehr wichtig sein können und Chancen kreieren. Ich finde, dass er mit seiner Fähigkeit, den entscheidenden Pass spielen zu können, grundsätzlich wichtig ist." Auf die Frage, auf welcher Position er den Arsenal-Spielmacher neben sich sehen möchte, gibt sich Kroos diplomatisch: "Wo er am Ende spielt, ob das auf der Sechs, Zehn oder Außen, wie bei der WM ist, ist vielleicht für ihn etwas entscheidender, als für mich - und da es nicht meine Entscheidung ist, ist es für mich nur zweitrangig."

"Deutsche Tugenden" sollen ins Spiel integriert werden

Neben den spielerischen Aspekten, die die deutsche Mannschaft unbestritten auf den Rasen bringen kann, wurden von Joachim Löw in letzter Zeit vermehrt die alten deutschen Tugenden gefordert. Kroos interpretiert die Forderung als das letzte "i-Tüpfelchen", das der Mannschaft zu wichtigen Siegen verhelfen kann: "Mit Beginn des Turniers, beispielsweise in der morgigen Partie, in der wir die spielerisch überlegene Mannschaft sein sollten, müssen wir auch auf demselben kämpferischen Niveau arbeiten, um das Spiel auch wirklich gewinnen zu können." Weiter verwies der Mittelfeldspieler auf das Testspiel gegen die Slowakei: "Wenn wir das nicht sind, kann es durchaus auch eine Überraschung geben."

De Gea wird auch zum Thema gemacht

Zu guter Letzt musste sich der Spanien-Legionär noch zu einem brisanten Thema äußern, das vor allem die Schlagzeilen in seiner Wahlheimat beherrschte. Von einer spanischen Journalistin wurde er gefragt, was er denn zum Sex-Skandal um David de Gea zu sagen habe. Doch Kroos verwies darauf, das "alle Vorwürfe bestritten" wurden, er keine "weiteren Informationen dazu habe und infolgedessen nichts dazu zu sagen habe".

kög