Bei der TSG Hoffenheim nahm Trainer Julian Nagelsmann drei Veränderungen gegenüber dem 0:0 bei Eintracht Frankfurt vor: Uth, Demirbay und Rudy ersetzten Kramaric, Rupp und Polanski.
Beim BVB stellte sich die Mannschaft beinahe von alleine auf. Fast eine komplette Elf an Leistungsträgern fehlte Thomas Tuchel, der nach dem 1:1 beim 1. FC Köln viermal tauschen musste: Pulisic, Götze, Bartra und Bender (Saisondebüt) kamen für Castro, Sokratis, Durm und Piszczek.
Uth braucht nur zwei Minuten
Ein letztes Mal hieß es im Kalenderjahr 2016: Freitagabend, Flutlicht, Fußball. Mit dem Spitzenspiel zwischen Hoffenheim und Dortmund erwartete die Zuschauer in Sinsheim obendrein noch ein richtiger Leckerbissen, der von Beginn auch das hielt, was man von ihm erwartet hatte: Hohes Tempo, Intensität, Zweikämpfe und Tore. Schon nach genau 120 Sekunden klingelte es erstmals im Dortmunder Gehäuse. Nachdem Hübner die gesamte BVB-Mannschaft überspielt hatte, umkurvte Uth den schlecht postierten Weidenfeller und schob lässig zur Führung ein.
Der BVB benötigte ebenfalls nicht lange, um erstmals zum Abschluss zu kommen. Allerdings konnten Schmelzer (6.) und Aubameyang (7.) ihre Möglichkeiten nicht nutzen. Anders schon Götze, der nach einer energischen Vorarbeit von Dembelé aus zehn Metern zum Ausgleich einnetzte (11.).
Wagner schubst und trifft, Reus fliegt
Es blieb weiterhin dabei, dass die Partie alles bot, was dem Fußballfan das Herz erwärmte. Bis zum nächsten gefährlichen Abschluss verging kaum Zeit, Demirbay prüfte Weidenfeller aus der Distanz. Der BVB-Keeper ging auf Nummer sicher und wehrte zur Ecke ab, jedoch sollte nach dieser die erneute TSG-Führung entstehen. Hübner hatte das vorentscheidende Kopfballduell für sich entschieden, ehe Wagner sich gegen Bender illegal Platz verschaffte und so das Leder mit den Haarspitzen hinter die Linie drückte (20.).
Diesmal blieb die unmittelbare Antwort der Schwarz-Gelben aus, wenngleich Dembelé, Reus und Co. sofort wieder den Vorwärtsgang einlegten. Hoffenheim dagegen zog sich einen Tick zurück und lauerte auf Konterangriffe. Bei einem solchen eilte Reus auf dem Flügel mit zurück und stoppte Amiri, sodass er - nachdem er bereits in der Anfangsphase Gelb gesehen hatte - noch vor dem Pausenpfiff mit Gelb-Rot vom Feld musste. Allerdings hatte auch der Hoffenheimer Reus zuvor festgehalten, sodass der Platzverweis durchaus strittig war.
Pfosten - Gegenzug - Ausgleich
Bundesliga, 15. Spieltag
Auch der zweite Durchgang begann mit offenem Visier auf beiden Seiten, diesmal aber mit dem glücklicheren Auftakt für die Westfalen. Wagner hatte nach toller Kaderabek-Vorarbeit den Pfosten getroffen, ehe im direkten Gegenzug Dembelé Aubameyang bediente und dieser den Ausgleich markierte (48.). Keine zwei Minuten später hätte der Gabuner mit einem genaueren Abschluss die Partie in Unterzahl sogar drehen können (50.).
So aber stand es erst einmal 2:2. Nach einer riskanten Rettungsaktion von Hübner wäre der Ball aber beinahe ein drittes Mal im Hoffenheim Tor gelandet (56.). Dass der BVB aber nach wie vor ein prima Auswärtsspiel bestritt, belegten die Vorteile im Ballbesitz und bei der Anzahl der Torschüsse.
Dembelé muss runter - Weidenfeller sichert ab
Einen leichten Knacks erlitt die Dortmunder Offensive durch die Verletzung von Dembelé (erste Diagnose: Pferdekuss), der nach einer herausragenden Leistung (zwei Assists) mit Schmerzen vom Feld getragen werden musste. So waren es letztlich die nach wie vor in Überzahl agierenden Kraichgauer, die den Sieg in der Schlussphase einen Tick mehr wollten als der BVB. Allerdings löste Dortmunds Ersatzkeeper Weidenfeller gleich mehrere Situationen herausragend: Gegen Toljan war er rechtzeitig am Boden (85.), gegen Kramaric stand er goldrichtig (89.). So blieb es letztlich beim 2:2.
Hoffenheim spielt am Mittwoch (20 Uhr) gegen den SV Werder Bremen, Dortmund empfängt am Tag davor (20 Uhr) den FC Augsburg.