2. Bundesliga

Hoffen auf die Mokhtaris

kicker-Test: FSV Frankfurt

Hoffen auf die Mokhtaris

Hoffnungsträger: Youssef Mokhtari, vorne gegen Nürnbergs Maroh, soll den FSV zum Klassenerhalt führen.

Hoffnungsträger: Youssef Mokhtari, vorne gegen Nürnbergs Maroh, soll den FSV zum Klassenerhalt führen. imago

Kommen und Gehen

Ein neuer Stürmer wird angesichts des schwachen Angriffs händeringend gesucht. Von den Neuzugängen blieben vor allem Amir Shapourzadeh und Henrich Bencik hinter den Erwartungen zurück. Doch auch von Georgios Theodoridis, Radek Spilacek und Marc Gallego haben sich die Verantwortlichen mehr versprochen. Als Verstärkung erwiesen sich die beiden Verteidiger Alexander Klitzpera und Emil Noll sowie der erst im Oktober verpflichtete Offensiv-Allrounder Youssef Mokhtari. In der Winterpause wird der Kader voraussichtlich verkleinert. Jochen Höfler, Alexis Theodosiadis, Aziz Bouhaddouz und Gallego, die kaum (Gallego) oder gar nicht zu Einsätzen kamen, suchen nach einer neuen sportlichen Herausforderung. Außerdem rücken die beiden Routiniers Matthias Hagner und Thomas Sobotzik in die 2. Mannschaft. Letzterer hofft, bis Ende Januar noch einen neuen Verein zu finden.

Gewinner und Verlierer

Als Gewinner darf sich einzig Torhüter Patric Klandt fühlen, der mit starken Reflexen immer wieder Glanzpunkte im tristen Spiel des FSV setzte und nur wenige Fehler beging. Verlierer gibt es dagegen viele. Spieler mit großer Profi-Erfahrung wie Markus Kreuz und Daniel Schumann konnten nur selten überzeugen und standen zwischenzeitlich nicht einmal mehr im Kader. Aber auch Matias Cenci und David Ulm, das treffsichere Sturm-Duo aus der vergangenen Saison, wurde Zweitliga-Ansprüchen zu keinem Zeitpunkt gerecht.

Stärken und Schwächen

Lediglich in der Defensive standen die Frankfurter überwiegend solide - fünfmal blieb der Aufsteiger ohne Gegentor. Offensiv präsentierte sich der FSV allerdings erschreckend schwach. Aus dem Mittelfeld kamen zu wenige Impulse, gefährliche Aktionen über die Flügel blieben meist Fehlanzeige. Vorne hingen die beiden Stürmer deshalb häufig in der Luft und mussten sich die Bälle aus dem Mittelfeld holen. Zudem fehlte den Angreifern die Klasse, die wenigen Torchancen effektiv zu nutzen. Die Konsequenz: Kein Team traf seltener (15 Tore).

Trainer und Umfeld

Trotz der prekären Situation stärkt Manager Bernd Reisig Teamchef Tomas Oral den Rücken und sorgt damit für Ruhe im Verein.

Vereinsinfo

Der 1:0-Sieg gegen St. Pauli am 17. Spieltag hat die Kritiker vorerst verstummen lassen.

Fazit und Prognose

Der FSV liegt nur einen Punkt hinter dem Relegationsplatz und besitzt damit realistische Chancen auf den Klassenerhalt. Um das große Ziel zu erreichen, muss die Suche nach einem Torjäger jedoch mit einem Volltreffer beendet werden. Hoffnung ruht auch auf den Mokhtari-Brüdern, die bis zum Auftakt ihren Fitnessrückstand aufgeholt haben dürften.

Julian Franzke