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Highscore-Jagd im Schnee - Steep im Test

Ubisofts neues Extremsportspiel für die Wintertage

Highscore-Jagd im Schnee - Steep im Test

Was kann Ubisofts neues Wintersportspiel?

Was kann Ubisofts neues Wintersportspiel? Ubisoft

Im Juni kündigte Ubisoft mit Steep ein neues Wintersportspiel an und entfachte Begeisterung bei der Community. Immerhin erschien das letzte große Snowboardspiel vor gut vier Jahren. Steep bietet gleich noch mehr, denn neben dem Snowboard kann die Welt auch auf Ski, mit dem Wingsuit oder dem Paraglider erkundet werden. Nach ersten Anspielsessions auf der E3 oder der gamescom folgten im Oktober und November die ersten Betaphasen und die anfängliche Euphorie der Community war auf einmal verflogen. Die Steuerung war unpräzise und gewöhnungsbedürftig. Viel Kritik prasselte auf die Entwickler ein und Ubisoft musste reagieren. Das Resultat: Steep wurde zu einem komplett neuen Spiel.

Eine große Portion Realismus

Von Anfang an beeindruckt die hochauflösende Grafik. Die Berge sind detailgetreu abgebildet und können mit dem Bergpanorama-Tool bewundert werden. Unter anderem finden sich Fans im Mont Blanc oder am Matterhorn wieder. Ohne Tutorial wäre man hier aufgeschmissen und zum Glück gibt es auch eines, das den Spieler mit der Steuerung vertraut macht. Schnell wird deutlich, dass sich einiges seit der Beta verändert hat. Während die Steuerung zuvor viel zu sensibel und unpräzise war, hat sich Ubisoft genau dem angenommen. Im finalen Spiel fühlt sich die Steuerung noch realistischer und präziser an.

Challenge über Challenge

Zieht Euren Charakter an wie Ihr wollt.

Zieht Euren Charakter an wie Ihr wollt. Ubisoft

Steep hat bewusst keinen Singleplayer. Es geht vor allem darum, Herausforderungen zu bewältigen. Davon gibt es drei verschiedene an der Zahl: Im Freestyle-Modus müssen durch Tricks so viele Punkte wie möglich gesammelt werden. Bei den Zeitrennen kommt es auf die Schnelligkeit an und beim Extreme-Modus auf die Risikobereitschaft. Mit riskanten Manövern über gefährliche Klippen gilt es, hier ebenfalls viele Punkte zu sammeln.

Diese lassen sich mit allen zur Verfügung stehenden Fortbewegungsmöglichkeiten bewältigen. Das mag sich nach viel anhören ist aber in der Praxis etwas eintönig. Das Prinzip bleibt gleich, bietet aber zumindest für kompetitive Spieler viel Suchtpotenzial. Es gibt eine Highscore-Liste, welche in Wochen-, Tages- oder Gesamtbestzeiten unterteilt ist. Eine eigene Liste für die Zeiten der Freunde gibt es ebenfalls für jede Challenge. Somit können sich Spieler stundenlang beschäftigen, um die Highscores der Freunde zu knacken. Das ist aber noch nicht alles: Es gibt sogar die Möglichkeit, eigene Herausforderungen zu erstellen und diese online zu veröffentlichen.

Die kleinen Mängel

Bei Unfällen bleibt man gerne mal zwischen den Zäunen hängen.

Bei Unfällen bleibt man gerne mal zwischen den Zäunen hängen. Ubisoft

Obwohl Steep im Großen und Ganzen viel Spaß bereitet, bringt das Spiel auch einige Mängel mit sich. Ubisoft wirbt mit einer offenen Welt, in der Spieler sich frei bewegen können. Das ist leider nur die halbe Wahrheit. Tatsächlich besteht die Möglichkeit, zu Fuß die Welt zu erkunden. Das dauert aber ewig, sodass Ihr am Ende doch wieder auf das Schnellreisetool zurückgreift. Entscheidet man sich doch die Welt selbstständig zu erkunden, fängt die Karte an, sich nach einer Weile zu wiederholen. Sie wirkt leblos und monoton.

Hinzu kommt, dass es einige Fehler im Spiel gibt. So hängt die Kamera manchmal hinterher und man sieht nicht immer, wohin man fährt. Das führt nicht nur zu vermeidbaren Unfällen, sondern auch zu Frustration. Tatsächlich sind Unfälle der größte Makel in Steep. Wird gegen einen Lawinenbrecher gefahren, bleibt der Fahrer erst einmal zehn Sekunden darin hängen, bis er sich berappelt und wieder aufsteht. Das nervt und kostet unnötig Spielzeit.

Ansonsten punktet Steep mit seiner realistischen Grafik und der präzisen Steuerung. Wer auf Herausforderungen steht, wird mit dem Wintersportspiel einen neuen Freund finden. Denn Steep ist trotz der Fehler ein Mekka für Spieler auf der Jagd nach dem nächsten Highscore.

Kristin Banse