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Herzschlagfinale: Die Zeichen stehen auf Sturm

Spannung bis zum Schluss

Herzschlagfinale: Die Zeichen stehen auf Sturm

1999 krönte sich Sturm schon einmal erst am letzten Spieltag zum Meister.

1999 krönte sich Sturm schon einmal erst am letzten Spieltag zum Meister. GEPA pictures

Tabellenführer Sturm Graz hat es verabsäumt, den Sack am vorletzten Spieltag gegen den LASK zuzumachen. Durch das Remis gegen die Linzer und den gleichzeitigen Sieg des FC Red Bull Salzburg in Hartberg schrumpfte der Vorsprung der Grazer auf zwei Punkte. Damit fällt die Entscheidung um die Meisterschaft erst am allerletzten Spieltag.

Der Bundesliga-Showdown

In der Geschichte der österreichischen Bundesliga gab es das seit der Einführung der Drei-Punkte-Regel erst fünfmal. Dabei gelang es nie, den Tabellenführer noch einmal vom Thron zu stoßen. Eine Statistik, die Sturm Graz Hoffnung machen dürfte.

Am spannendsten war das Saisonfinish gleich in der ersten Saison der Drei-Punkte-Regel. Vor dem letzten Spieltag führte Rapid Wien die Tabelle punktgleich mit dem diesjährigen Favoriten Sturm Graz an. Sogar das Torverhältnis war mit +25 ident, die Hütteldorfer lagen nur aufgrund der sieben mehr geschossenen Tore in Front. In den drei vorangegangenen Duellen setzte sich einmal Rapid durch, zweimal gewannen die Grazer - das vierte und letzte Aufeinandertreffen sollte am letzten Spieltag erfolgen. Vor 48.000 Zuschauern im Wiener Ernst-Happel-Stadion setzten sich die Hütteldorfer 2:0 durch und durften ihre 30. Meisterschaft bejubeln.

Trösten konnte sich die legendäre Elf rund um Ivica Vastic, Mario Haas, Markus Schopp, Roman Mählich und Darko Milanic mit dem österreichischen Cup. Es sollte nicht der letzte Titel für die Mannschaft von Ivica Osim bleiben. Nur drei Jahre später - in der Saison 1998/99 - kam es wieder zum Showdown zwischen Rapid und Sturm. Diesmal lagen die Steirer einen Punkt vor den Hütteldorfern. Ein Jahr zuvor konnte Sturm die erste Meisterschaft der Vereinsgeschichte einfahren und auch diesmal ließen die Grazer mit einem Sieg gegen den FC Tirol nichts mehr anbrennen.

Die kicker-Elf des 31. Spieltags

FC Tirol läutet Ära ein

Gleich im Jahr darauf schlug dann aber die Stunde der Tiroler, die den Meistertitel dreimal in Folge holen sollten. Erneut hatte Sturm Graz seine Finger bei der finalen Entscheidung im Spiel, fehlte den "Blackies" einen Spieltag vor dem Ende doch nur ein Punkt auf den Tabellenführer. Aber auch die Mannschaft von Kurt Jara behielt im Finish die Nerven und ließ durch einen Sieg gegen die Wiener Austria keine Rechenspiele mehr aufkommen.

Zehn Jahre mussten die heimischen Fußballfans anschließend warten, ehe der österreichische Meister wieder am letzten Spieltag ermittelt wurde. Diesmal kam es sogar zu einem Dreikampf zwischen Salzburg (73 Punkte), Austria Wien (72 Punkte) und Rapid (70 Punkte). Da aber alle Teams ihr letztes Spiel gewinnen konnten, änderte sich in der Tabelle nichts mehr.

Die bislang letzte Entscheidung, die am finalen Spieltag fiel, gab es in der Saison 2010/11. Wie in diesem Jahr war es Sturm Graz, das eine Zwei- bzw. Drei-Punkte-Führung verteidigen musste, wobei Salzburg mit einem zwölf Tore schlechteren Verhältnis nur mehr mathematische Chancen hatte. Der gefährlichere Gegner hieß Austria Wien, aber der Klub aus Favoriten verlor sein letztes Spiel, der finale Sieg von Sturm war dann nur mehr für die Statistik.

Damit hatte Sturm bei den bislang fünf Entscheidungen am letzten Spieltag gleich viermal seine Finger im Spiel und konnte zweimal die Tabellenführung verteidigen. Geht es nach den Steirern, soll dies auch am Sonntag (17 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen Austria Klagenfurt gelingen.

rg