Bundesliga

Hertha-Keeper Lotka vor Wechsel nach Dortmund

Starkes Bundesliga-Debüt - und bald weg

Hertha-Keeper Lotka vor Wechsel nach Dortmund

Gab in Freiburg sein Bundesliga-Debüt für Hertha: Marcel Lotka

Gab in Freiburg sein Bundesliga-Debüt für Hertha: Marcel Lotka imago images/Jan Huebner

Den gebürtigen Duisburger zieht es zurück ins Ruhrgebiet. Im Nachwuchsbereich war der Schlussmann einst für den MSV Duisburg, Schalke 04, Rot-Weiss Essen und Bayer Leverkusen aktiv, ehe ihn Hertha 2020 - vor allem auf Betreiben des damaligen Torwarttrainers Zsolt Petry - in die Hauptstadt lotste. Lotkas Vertrag bei Hertha läuft aus, er ist sich nach kicker-Informationen mit Borussia Dortmund über einen Wechsel nach Saisonende und einen Zweijahresvertrag einig.

BVB-U-23-Keeper Luca Unbehaun hatte jüngst sein Arbeitspapier bis 2023 verlängert und ist dritter Torwart der Profis. Sein Ersatzmann Stefan Drljaca, dem im vergangenen Sommer ein Wechsel noch verwehrt wurde, befindet sich auf Klubsuche, sein Vertrag läuft aus. Sein Nachfolger wird dem Vernehmen nach Lotka.

Damit ist klar: Viele Kostproben seines Talents wird Lotka in Diensten von Hertha BSC nicht mehr abgeben. Beim 0:3 in Freiburg am Samstag war er der Lichtblick einer Berliner Mannschaft, die sich vor dem gegnerischen und dem eigenen Tor mal wieder selbst im Weg stand - und ihre Misserfolgsserie im Jahr 2022 fortsetzte.

"Marcel war sehr, sehr ordentlich, was mich aber nicht verwundert: Ich habe ihn sehr mutig kennengelernt, und das hat er mit seiner ersten Parade auch gezeigt", lobte Trainer Tayfun Korkut den jungen Keeper nach dem Spiel. "Das hat ihm ein Stück weit Selbstbewusstsein gegeben. Bei den Gegentoren konnte er nichts machen. Ich war trotz des Ergebnisses sehr zufrieden mit seiner Leistung."

Lotka war mit einer erstklassigen Parade nach einem Freistoß von Vincenzo Grifo (6.), als er mit der rechten Hand übergriff und den platziert getretenen Ball über die Latte lenkte, sofort im Spiel. "Ich hatte vorher keinen Ballkontakt, deshalb war die Aktion wichtig für mich", sagte Polens U-21-Auswahltorhüter nach dem Spiel. "Ich bin glücklich über mein Debüt, auch wenn ich es mir natürlich anders vorgestellt habe. Wir haben von Anfang an gekämpft. Nach dem frühen Gegentor waren wir ein wenig geknickt, haben uns dann aber zusammen aufgerappelt und auch in der Halbzeit nochmal gepusht, um es besser zu machen. Das ist uns am Ende leider nicht gelungen, die Niederlage tut weh. Wir müssen das jetzt abhaken, weiterarbeiten und kämpfen. Es zählt jeder Punkt."

Lotka sammelt Argumente

Lotka - nominell die Nummer fünf in Herthas Torhüter-Hierarchie - bekam in Freiburg das Startelf-Mandat, weil Stammkeeper Alexander Schwolow (Coronavirusinfektion), Oliver Christensen (Oberschenkelverletzung) und Rune Jarstein (Aufbautraining nach Knie-OP) aktuell allesamt ausfallen. Nils Körber war nach einer Knieprellung erst am Mittwoch ins Training zurückgekehrt, er saß in Freiburg auf der Bank.

Lotka, der für Herthas U 23 in der Regionalliga Nordost in dieser Saison bislang acht Einsätze bestritt, sammelte mit seinen Paraden und seiner Präsenz Argumente in eigener Sache. Wann Schwolow, in dieser Saison ein Unsicherheitsfaktor, freigetestet ins Training zurückkkehren kann, ist weiterhin offen. "Auf der Torhüterposition mache ich mir gar keine Sorgen", sagte Korkut am Sonntag. Lotka ist eine brauchbare Option - allerdings nur noch bis zum Sommer.

Steffen Rohr/Leon Elspaß

Bilder zur Partie SC Freiburg - Hertha BSC