Beim ersten Summer Regional in Europa ging es für ein Team um die Qualifikation für die Summer World Championship 2016. Wer als Sieger hervorkommen wollte, musste aber zuerst durch die Gruppenphase. In Gruppe A traten die Teams mYinsanity, Team Liquid, Casual Logic Gaming und Silenced Monkeys gegeneinander an. Das Kräfteverhältnis in dieser Gruppe war sehr klar und erwartungsgemäß setzten sich Team Liquid und mYinsanity durch. Vor allem mYinsanity hatte in diesem Turnier einiges zu beweisen. Bei den Spring Regionals konnte sich das Team mit den vier deutschen Spielern überraschend durchsetzen. Diese Form galt es zu halten, wenn man zur Spitze Europas gehören wollte. Der Sieg gegen Team Liquid war also ein wichtiger Schritt und sie sicherten sich außerdem eine gute Ausgangslage für das Halbfinale.
Gruppe B sah auf den ersten Blick deutlich spannender aus. Team Dignitas war der Favorit, aber Teams wie Fnatic und Natus Vincere hatten durchaus das Potenzial, um für eine Überraschung zu sorgen. Wie erwartet kam allerdings das frühe Ausscheiden von The Sandwich Monkeys. Zwei 2:0-Niederlagen bedeuteten das Aus. In Folge gab Team Dignitas sich keine Blöße und zog mit zwei 2:0-Siegen ins Halbfinale ein. Im finalen Spiel der Gruppe traf NaVi auf Fnatic. Richtig spannend wurde es aber nicht, Fnatic gewann die ersten beiden Karten und folgte Dignitas ins Halbfinale.
Team Dignitas dominiert
Die Halbfinalbegegnungen sahen wie folgt aus: Team Dignitas gegen Team Liquid und mYinsanity gegen Fnatic. Dignitas zeigte im ersten Halbfinale weiter komplette Dominanz. Wirklich knapp wurde es nur in einem der drei Spiele doch auch in diesem setzte sich Dignitas durch. Team Liquid hingegen fiel nichts ein und sah meist nur zu, wie Dignitas sich einen Levelvorteil herausspielte und dann das Spiel methodisch zu Ende brachte. Im anderen Halbfinale waren die Spiele deutlich spannender. mYinsanity bestrafte Fnatic im ersten Spiel dafür, dass sie Illidan nicht bannten, und wählten den starken Assassinen aus. Dieser war im gesamten Turnierverlauf 23 Mal gebannt und für die meisten Teams ein Pflichtbann. Die Führung in der Serie ging also an mYinsanity. Im zweiten Spiel konnten Fnatic aber sofort ausgleichen. Von Beginn an kontrollierten sie das Spiel und erreichten bereits früh einen Zwei-Level-Vorteil. Dieser reichte auch aus, um am Ende das Match erfolgreich zu beenden. Die Spiele drei und vier gingen - wenn auch knapp - an mYinsanity. Ihre große Heldenvielfalt konnte wie bereits beim Spring Regional überzeugen, aber auch mit den konventionellen Helden waren sie in der Lage zu gewinnen. In der Statistik zeigte sich die Überlegenheit so: Simon 'Darkmok' Tabin spielte über das gesamte Turnier sieben verschiedene Helden in zwölf Spielen. Auf diese Weise zog mYinsanity zum zweiten Mal in Folge ins Finale des EU Regionals.
Den Finalsieg konnte das Team allerdings nicht einfahren. Team Dignitas war einfach zu stark und gewann mit 3:0. Das Ergebnis spiegelte die Leistung von Dignitas über den gesamten Verlauf der EU Summer Regionals wider. 10:0 lautete die Endbilanz im Turnier. Dignitas scheint stark wie nie zuvor und in Europa ohne Konkurrenz. Die meisten Teams spielten sehr passiv und warteten auf Fehler des Gegners. Team Dignitas hingegen versuchte aktiv in jedem Spiel einen Vorteil zu erringen und den Gegner zu Fehlern zu zwingen. Alleine das zeigt ihre Übermachtstellung in Europa.
In Heroes of the Storm gibt es drei World Championships im Jahr – Spring, Summer und Fall. In den vier Hauptregionen – Europa, Nordamerika, China und Korea – qualifizieren sich jeweils zwei Teams für die World Championships. Die vier restlichen Teams kommen aus den kleineren Regionen. Die Qualifikation geschieht bei den jeweiligen Regionals. Team Dignitas ist jetzt schon für die Summer World Championship 2016 qualifiziert. Der Sieger des zweiten EU Summer Regionals sichert sich Europas zweiten Platz. Für mYinsanity kann aber auch noch der zweite Platz bei diesem Regional von großer Bedeutung sein. Sollte Dignitas nämlich auch das zweite Regional gewinnen, spielen die Zweitplatzierten beider Regionals aus, wer zur Summer World Championship fahren darf.