"Wir erarbeiten uns Chancen, aber die Verwertung lässt zu wünschen übrig", so Hentschel über die Offensivproblematik. Auswärts hat Budissa in den bisherigen sechs Partien erst einen Treffer erzielt. Kaschiert wurde die gravierende Offensivschwäche in den ersten Wochen der Spielzeit durch die starke Defensive der Sachsen. Torhüter Jakub Jakubov kassierte zuletzt beim 0:2 in Neustrelitz seine ersten Gegentreffer auf fremdem Platz.
In der Vorsaison hatten die beiden Angreifer Petr Novotny und Paul-Max Walther in der Oberliga zusammen noch 37 und damit mehr als die Hälfte aller Bautzener Tore erzielt. Doch eine Liga höher sind die einstigen Torjäger nur noch zweite Wahl. Der bisher torlose Novotny war lange Zeit verletzt und hat laut Hentschel anschließend zu wenig investiert, um wieder sein altes Leistungsvermögen zu erreichen. "Da muss definitiv mehr kommen im Training."
Bei Walther, der bislang immerhin zweimal traf, stellt sich die Problematik dagegen etwas anders dar. "Er hatte in der Oberliga viele Freiheiten, allerdings mussten wir unser System etwas umstellen. Das hat auch zur Folge, dass sich die Laufintensität erhöht, weil er nun defensiv mehr arbeiten muss. Und diese Umstellung fällt ihm schwer."
"Ich denke schon, dass wir dort etwas mitnehmen werden."
Den kommenden Gegner Auerbach sieht Hentschel unterdessen als Weichensteller: "Der VfB arbeitet in etwa unter den gleichen Bedingungen wie wir. Ich denke schon, dass wir dort etwas mitnehmen werden." Ob Roy Blankenburg, der im Sommer aus Auerbach nach Bautzen wechselte, an alter Wirkungsstelle in der Startelf stehen wird, wollte der Trainer nicht verraten, deutet aber an: "Er hat in den letzten beiden Wochen sehr gut trainiert."
Inwieweit Budissa in der Winterpause auf die Offensivproblematik reagieren und personell nachlegen kann, scheint derzeit offen. "Stand jetzt müssten wir handeln", sagt Hentschel, doch der 50-Jährige weiß: "Wir haben einen der kleinsten Etats der Liga. Alle, die eine ähnliche wirtschaftliche Ausgangslage haben, finden sich jetzt in der unteren Tabellenhälfte ein. Auch wir spielen gegen den Abstieg."
Jürgen Schwarz