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Helmes-Euphorie in Siegen: "Da kommt ein Idol zurück"

Der neue Coach will für bessere Zeiten stehen

Helmes-Euphorie in Siegen: "Da kommt ein Idol zurück"

Patrick Helmes (links) und der Sportlicher Leiter der Sportfreunde, Ottmar Griffel. 

Patrick Helmes (links) und der Sportlicher Leiter der Sportfreunde, Ottmar Griffel.  IMAGO/Rene Traut

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"Ich bin Trainer und kein Zauberer", machte Patrick Helmes bei seinem ersten öffentlichen Auftritt als neuer Cheftrainer der in die sportliche Bredouille geratenen Sportfreunde Siegen klar. Bei der Pressekonferenz am Mittwochabend versuchte der 38-Jährige, der zuletzt von Juli bis Oktober 2021 den Regionalligisten Alemannia Aachen coachte, den Hype um seine Person zu bremsen. Der Trainer Helmes sei nicht der Spieler Helmes, "der morgen wieder ins Stadion geht und Tore schießt", bekräftigte der 98-fache Bundesligaspieler.

Die Begeisterung, die in Siegen ob des prominenten Neuzugangs auf der Trainerbank herrscht, wurde auch durch Ottmar Griffel deutlich. Eine "Aufbruchstimmung" solle Helmes im Verein entfachen, "da kommt ein Idol zu den Sportfreunden Siegen zurück", so der Sportliche Leiter der Sportfreunde am Mittwochabend. Der ehemalige deutsche Nationalspieler (13 Partien, zwei Tore) sei die 1-A-Lösung für die Sportfreunde gewesen. "Wenn ich die Möglichkeit habe, mit Patrick Helmes einen gemeinsamen Nenner zu finden, dann ist Patrick Helmes meine absolute Nummer eins", bekräftigte Griffel. Und: "Wir nehmen diese Euphorie mit."

Primärziel: Stabilität

Helmes selbst versteht zwar, dass die Erwartungshaltung aufgrund seines Namens ein Stück weit größer sei, "fakt aber ist, dass wir in der Oberliga Westfalen spielen und drei Punkte über dem Strich sind. Wir haben eine junge Mannschaft, die in der Hinrunde noch nicht das stabile Gesicht gezeigt hat. Genau darum geht es, dass die Mannschaft einfach stabiler spielt." Denn: Der Klassenerhalt sei absolut nicht sicher, betont Helmes, der zunächst das Team so fit machen wolle, dass es zum Auftakt gegen das Top-Team aus Bövinghausen direkt ein gutes Gesicht zeigen könne. Seine erste Trainingseinheit mit den Sportfreunden absolvierte er bereits am Mittwochnachmittag.

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Und dennoch: Auch für Helmes ist die Rückkehr an alte Wirkungsstätte, wo er von 1992 bis 1997 sowie von 2000 bis 2005 spielte, etwas besonderes. Es sei so, wie nach Hause zu kommen, betont er. Helmes hat seine Wurzeln in Siegen, seine Eltern wohnen hier, auch zwei seiner vier Kinder. "Eigentlich habe ich dem Verein alles zu verdanken. Ich bin in der Jugend groß geworden, von da aus in die Bundesliga gekommen und dann zum Nationalspieler geworden. Von daher ist es ein schönes Gefühl, wieder hier zu sein."

Seine ersten Eindrücke: Typisches Siegener Wetter, ein bisschen Regen, der Rasen im Leimbachstadion sei besser als damals, zu seiner "super geilen" Zeit (O-Ton Helmes) als Aktiver in Siegen: "Ich hatte das Glück hier vor 10.000 bis 12.000 Zuschauern zu spielen, da war der Kessel voll. Für einen Siegener Junge, der ich ja nun mal bin, war es schon eine klasse Sache, mit seinem Verein aufzusteigen und mit dem Autokorso durch die Stadt zu fahren."

Natürlich sei es jetzt eine andere Situation als die, die er vor 17 Jahren verlassen habe, sagt er noch: "Man kann wegschauen, oder man kann versuchen zu helfen. Und das ist das, was ich machen will. Einfach wieder für bessere Zeiten stehen." 

jam

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