Bundesliga

Heldt: "Das geht so nicht"

Stuttgart: Strafe für Lehmann?

Heldt: "Das geht so nicht"

Jens Lehmann (VfB Stuttgart)

Wird den VfB-Verantwortlichen seine Aussagen erklären müssen: Torhüter Jens Lehmann. imago

Lehmanns Aussagen seien "von purem Egoismus geprägt. Das ist das Entscheidende, das ist das Enttäuschende."

Lehmann hatte in dem Interview angedeutet, die Vereinsführung habe sich bei der Trennung von Babbel von den Fan-Protesten beeinflussen lassen: "Ich bin aus dem Stadion gegangen und habe diese große Gruppe von zumeist pubertären Jugendlichen da stehen sehen. Und das hat dann wohl den Ausschlag gegeben, den Verein dazu zu bewegen, Entscheidungen zu treffen. Das ist so im Fußball."

Randalierende Anhänger der Schwaben hatten am Samstag vor der Partie gegen den VfL Bochum (1:1) vorübergehend den Mannschaftsbus festgesetzt hatten und wollten abends die Geschäftsstelle stürmen. "Es ist eine Sache der Vereine, wie sie mit diesen Gruppen umgehen. Wenn sie sich dem immer beugen, wird es natürlich irgendwann mal schwierig, nicht nachzugeben oder nicht das zu tun, was diese Gruppen wollen", sagte Lehmann gegenüber "Sky". "Wenn man aber die Stärke und auch die Qualität hat, Entscheidungen zu treffen, die dem öffentlichen Verlangen ein bisschen widersprechen, ich glaube dann fährt man auf die Dauer besser. Aber das kriegen die Vereine halt nicht hin."

Man sollte nie das machen, was die Schwachen verlangen, weil man dann keinen Erfolg haben wird.

Jens Lehmann

Die Trennung von Babbel sei laut Lehmann nicht unumgänglich gewesen. Dem öffentlichen Druck standzuhalten ist für Lehmann aber "nicht ein Problem des VfB Stuttgart, sondern ein allgemeines. Die Qualität an der Spitze ist nicht so vorhanden wie sie vorhanden sein sollte. Insofern ist das schwierig, sich da so zu verhalten, dass man diese ganzen Beeinflussungen nicht unbedingt akzeptieren muss".

Der Hinweis Heldts, Lehmanns Aussagen beruhten auf "Egoismus", bezieht sich offenbar auf die Kritik Lehmanns an der Streichung seines freien Tages, den er zuvor nach Spielen genossen hatte. Der Torhüter hatte diese Maßnahme ebenfalls deutlich kritisiert: "Anscheinend hat es Leute im Vorstand gestört, dass ich nach den Spielen nicht immer zum Regenerationstraining gekommen bin - und auch in der Mannschaft. Aus meiner Erfahrung im Fußball sollte man immer sehen, dass man den Schwachen im Verein zuhört, aber nie das macht, was die Schwachen verlangen, weil man dann keinen Erfolg haben wird."