3. Liga

Heidrich nach Fan-Ausschreitungen: "Es fühlt sich falsch an"

Dunkler Abschied aus der 3. Liga

Heidrich nach Fan-Ausschreitungen: "Es fühlt sich falsch an"

Markus Heidrich während der Unterbrechung im Gespräch mit seinen Spielern Erik Majetschak und Marvin Stefaniak.

Markus Heidrich während der Unterbrechung im Gespräch mit seinen Spielern Erik Majetschak und Marvin Stefaniak. IMAGO/Picture Point

Bereits vor dem (vorerst) letzten Drittliga-Spiel im Wedaustadion war klar: Das Spiel gegen Erzgebirge Aue (2:2) markiert einen rabenschwarzen Tag in der Duisburger Vereinsgeschichte. Einige "Fans" sorgten in Minute 84 dafür, dass der erstmalige Abschied des MSV in die Viertklassigkeit noch dunkler wurde - natürlich auch finanziell.

"Das macht einfach unfassbar traurig", fasste MSV-Interims-Trainer Uwe Schubert seine Gefühlswelt während der über 60-minütigen Unterbrechung am Mikrofon von MagentaSport zusammen.

Vermummte MSV-Fans waren zuvor durch ein Tor in der Heimkurve auf den Rasen gestürmt und hatten sich mit Sicherheitspersonal sowie Polizei Ausschreitungen geliefert - ein unschönes Ende einer äußerst unschönen Saison. Zwar erfüllte sich ein Teil von Schuberts redlichen Wunsch und "die letzten fünf, sechs Minuten in der 3. Liga" konnten "zu Ende gespielt" werden, doch so sollte entgegen der Hoffnung nicht "der Sport im Mittelpunkt stehen".

Auch wenn der 64-Jährige nach dem Abstieg natürlich "die Menschen verstehen" und deren Frust nachempfinden könne, echauffierte sich der MSV-Trainer über einen sehr kleinen Teil der wieder mal über elftausend Anhänger im Wedaustadion: "Wir spielen hier Fußball und da geht es nicht um Gewalt."

"Nicht verantwortungsvoller" Umgang mit den Spielern

So wurde es ebenfalls für Schiedsrichter Assan Nouhoum eine äußerst herausfordernde Situation. Zwar "haben auch die Schiedsrichter ihre Protokolle", trotzdem war der 30-Jährige in seinem 20. Einsatz in der 3. Liga davon abhängig, "was die Sicherheitsbehörden sagen", weiß auch Aues Geschäftsführer Sport Matthias Heidrich.

Der 46-Jährige war sich jedoch nach Spielende nicht sicher, ob die Entscheidung von Polizei und Schiedsrichter, das Spiel zu beenden, richtig war. Einerseits verstehe der Funktionär, dass es einen "formellen Akt des zu Ende Spielens gibt", dies sei "auch okay und muss so gemacht werden", andererseits hatte diese Entscheidung "rein emotional und für den Fußballsport gar nichts zu tun" und sei außerdem "nicht verantwortungsvoll" gegenüber den Spielern. Insbesondere zu sehen bei Omar Sijaric, der erst in der 71. Minute eingewechselt wurde und kurze Zeit nach Wiederbeginn mit Beschwerden den Platz verlassen musste.

Hoffnung auf Besserung bei Heidrich

So kommt Heidrich zum Fazit: "Wir standen jetzt fast eine Stunde rum. Das kann am Ende nicht gesundheitsfördernd sein", und legt nach: "Es fühlt sich irgendwie falsch an, hier noch gespielt zu haben." Die Hoffnung, falls eine Mannschaft in Zukunft wieder davon betroffen sein sollte: "Da muss es eine andere Regelung geben", allerdings kenne sich der 46-Jährige da "zu wenig" aus.

Denn natürlich ist den Veilchen auch bewusst, dass bei einem Spielabbruch den Sachsen wohl ganz wichtige drei Punkte im Kampf um den vierten Platz, der zur Teilnahme am DFB-Pokal berechtigt, zugestanden hätten. Dementsprechend sportlich fair war auch die Bereitschaft weiterzuspielen.

mwe

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