96-Trainer Mirko Slomka stellte sein Team im Vergleich zur 4:5-Niederlage auf Schalke auf drei Positionen um: Neuzugang Pocognoli feierte sein Liga-, Hoffmann sein Startelfdebüt, auch Abdellaoue fand sich in der Anfangsformation wieder. Rausch und Sobiech mussten weichen, da Silva Pinto fehlte gelbgesperrt.
Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking nahm nach dem 2:0-Erfolg gegen Stuttgart ebenfalls drei Personalwechsel vor: Für Madlung, Rodriguez und Olic rückten Naldo, Vieirinha und Dost ins Team.
Auftakt nach Maß für 96: Chahed spielte den Ball aus dem Mittelfeld die Linie entlang. Kjaer vermutete, dass der Ball ins Seitenaus laufen würde, täuschte sich aber: Abdellaoue nahm das Leder auf, drang in den Strafraum ein und schlenzte aus spitzem Winkel gekonnt aus sieben Metern hoch ins linke Eck (3.).
Der VfL reagierte sofort. Naldo schoss nach Ecke daneben (5.), Zieler verhinderte nach Fagners scharfer Hereingabe ein Eigentor Djourous, dessen Rettungsaktion im wahrsten Sinne des Wortes nach hinten los gegangen war (10.). Hannover stand tief, Konteransätze verpufften frühzeitig. Zieler stand erneut im Blickpunkt, als er vor Perisic rettete (15.).
Die Slomka-Schützlinge konnten sich auch in der Folge kaum befreien. Die "Wölfe" drückten aufs Tempo, angetrieben vom immer wieder gesuchten Diego wurde es immer dann brenzlig, wenn beide Flügel eingebunden wurden. Binnen Sekunden rettete Eggimann nach gefährlichen Hereingaben von Fagner und Schäfer (24.), Fagners Heber von halbrechts wurde zur Beute von Zieler (26.). Bei aller Überlegenheit - die letzte Präzision und Entschlossenheit fehlte dem VfL.
Pech dann für die Hausherren, dass der bis dorthin starke Eggimann verletzt raus musste - Haggui kam (32.). Und wenig später endete das Ligadebüt Pocognolis unrühmlich: Mit gestrecktem Bein traf der Belgier Fagner, Referee Günter Perl zückte "Rot" (34.). Slomka brachte Pander, für Abdellaoue war der Arbeitstag frühzeitig beendet (37.). Und eine Minute später stand es 2:0: Nach Schlaudraffs Zuspiel flankte Chahed von rechts. Diouf nickte zunächst an den Pfosten, der zurückspringende Ball prallte von der Schulter des Angreifers ins Netz - 2:0!
96 war mit Fortuna im Bunde, was sich kurz vor dem Pausenpfiff erneut zeigen sollte. Wolfsburg schnürte die Gastgeber ein und stand ganz dicht vor dem Anschlusstor: Nach Vieirinhas Flanke faustete Zieler Haggui an. Der Ball flog Richtung Tor, Diouf rettete artistisch per Fallrückzieher kurz vor der Linie (45.+1).
Der 19. Spieltag
Madlung ersetzte mit Wiederanpfiff Kjaer. Und wie: Zieler segelte nach einer Schäfer-Ecke am Ball vorbei. Dost brachte den Ball ins Zentrum zurück, und der "Joker" netzte nach 52 Sekunden aus sechs Metern per Flachschuss entschlossen ein (46.).
Der überlegene Vortrag der "Wölfe" aus dem ersten Durchgang setzt sich nahtlos fort - die Fans erlebten Einbahnstraßenfußball Richtung 96-Tor. Chancen ergaben sich für den bis zum Sechzehner gut kombinierenden VfL gegen kompakt verteidigende Gastgeber fast zwangsläufig: Dost traf den Ball freistehend aus sechs Metern nicht richtig (58.), Zieler entschärfte Naldos Freistoß (60.), Diego verzog nach Chaheds Fehler (65.), Schäfers Abschluss nach Fagners Flanke misslang (69.).
Hecking hatte mit Olic für Träsch eine Offensiv-Option gezogen. Die Schlussviertelstunde brach an mit einer großen Vieirinha-Chance - Außennetz (75.). Zieler verhinderte mit Fußabwehr den Ausgleich gegen den frei vor ihm auftauchenden Olic (79.), stand bei Dosts Kopfball richtig (81.) und war auch nach Panders Patzer schneller am Ball als Vieirinha (90.). Nach vierminütiger Nachspielzeit und einigem Zittern rissen die Hausherren die Arme hoch und feierten den ersten Sieg 2013.
Hannover hat am Freitagabend (20.30 Uhr) in Bremen das nächste Nord-Duell vor sich. Wolfsburg empfängt am Samstag (15.30 Uhr) den FC Augsburg.