Bundesliga

Hannover feiert Stindl - und schätzt sich glücklich

Für 96 schließt sich in Augsburg nach der Horror-Serie ein Kreis

Hannover feiert Stindl - und schätzt sich glücklich

Das Ende der Sieglos-Serie: Michael Frontzeck ballt die Fäuste und schreit seine Freude heraus.

Das Ende der Sieglos-Serie: Michael Frontzeck ballt die Fäuste und schreit seine Freude heraus. imago

Es war eine zermürbende Serie. Sie hatte Tayfun Korkut das Amt als Hannoveraner Trainer gekostet und Klubboss Martin Kind gar dazu veranlasst, eine Nichtabstiegsprämie auszusetzen. Seit Samstagnachmittag kann 96 aufatmen, denn dank des Sieges in Augsburg hat sich die Elf von Michael Frontzeck auf Rang 15 verbessert. "Ich brauche wohl nicht zu beschreiben, dass mir ein paar Steine vom Herz gefallen sind", sagte der Coach nach dem ersten Erfolg im vierten Spiel unter seiner Regie.

Hernach durfte Hannover Lars Stindl feiern. Der Spielführer war mit zwei Treffern, jeweils stark vorbereitet vom umtriebigen Jimmy Briand, der Matchwinner für die Niedersachsen. Beim ersten Tor veredelte eine mit einem überlegten Flachschuss eine geniale Hacken-Vorlage von Briand (24.), beim zweiten warf er sich in ein perfekt getimtes Zuspiel des Franzosen - ein Ausdruck puren Willens (54.).

"Wir haben das Quäntchen Glück erzwungen", sagte Frontzeck mit Recht. Ob diese Aussage auch auf die Entscheidungen von Referee Felix Zwayer gemünzt war, sagte der 51-Jährige zwar nicht explizit. Und doch wird auch er eingestehen müssen, dass er und seine Schützlinge einige Male mit Fortuna im Bunde waren. Dem Konter, der in das Führungstor mündete, ging ein von Zwayer nicht geahndetes Handspiel von Christian Schulz voraus (23.). Zudem übersah er ein Handspiel von Hiroki Sakai im Strafraum (66.) und verwehrte Augsburg in der Nachspielzeit nach einer Attacke von Ceyhun Gülselam an Tobias Werner einen zweiten Elfmeter (90.+4). Drei Szenen, in denen der Unparteiische nicht richtig lag.

"In der zweiten Halbzeit muss es Elfmeter geben, da bin ich sehr unglücklich, dass man das nicht erkennt", haderte Weinzierl. Zwei weitere Situationen ließ der Coach des FCA unerwähnt, obwohl seine Mannen auch aus diesen einen Nachteil zogen. Vor Hannovers 2:1 ließ Schiedsrichter Zwayer weiterlaufen, obwohl Leon Andreasen vor dem 2:1 Halil Altintop rempelte (54.). Und auch die Rote Karte gegen Raul Bobadilla war eine harte Entscheidung (90.+5).

Spielbericht

Frontzeck war es letztlich egal. Er freute sich, dass seine Elf endlich den Ertrag für eine gute Vorstellung einbrachte. "Die Mannschaft hat, seit ich hier bin, immer eine gute Spielleistung gezeigt, sich aber nicht belohnt. Heute bin ich wieder mit der Leistung zufrieden. Das war ein wichtiger Schritt, aber noch nicht der entscheidende, der kommt nächste Woche", verfiel Frontzeck nicht in Euphorie. Vor dem letzten Spieltag wird der Coach mit seinem Team von Mittwoch bis Freitag wohl nochmal ein Trainingslager beziehen.

Seine Schützlinge sollen sich auf das Saisonfinale fokussieren. Der SC Freiburg kommt an den Maschsee - der nächste Nervenkrimi.

lei