Bundesliga

Günters Traumtor: "Ich hatte lange Zeit, das Schießen zu üben"

Mitspieler Grifo freut sich mit seinem Freiburger Kapitän

Günters Traumtor: "Ich hatte lange Zeit, das Schießen zu üben"

Seht her: Christian Günter hat ein tolles Tor erzielt.

Seht her: Christian Günter hat ein tolles Tor erzielt. IMAGO/Steinsiek.ch

Oft kommen sie nicht vor, Bundesliga-Tore von Christian Günter.

Der inzwischen 31-jährige Kapitän der Breisgauer ist vielmehr bekannt als Dampfmacher und Vorlagengeber über die linke Seite, Mentalitätsmaschine und Sprachrohr mit seinem "högschd" badischen Dialekt. Der in Villingen-Schwenningen geborene achtmalige A-Nationalspieler kommt in 307 Bundesliga-Partien gerade einmal auf elf Treffer.

Das möglicherweise schönste davon gelang Günter aber ausgerechnet zu Spielbeginn beim Duell mit Rekordmeister Bayern München - bei seinem Startelf-Comeback. Nachdem FCB-Keeper Manuel Neuer zweimal herausragend pariert hatte, lauerte der Abwehrmann außerhalb des Strafraums - und bekam die Kugel tatsächlich Sekunden später via Kopfball von Nicolas Höfler serviert. Es folgte ein strammer Distanzvolley, der unhaltbar unten rechts neben dem Pfosten einschlug.

Grifo gönnt es Günter "von Herzen"

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Der Jubel im Anschluss fiel ausgelassen aus - und auch nach dem Spiel, das die Freiburger nach zwei sehenswerten Bayern-Toren aus der Hand gegeben und doch letztlich durch einen tollen Lucas-Höler-Treffer noch zu einem 2:2 umgebogen hatten, freute sich zunächst Mitspieler Vincenzo Grifo über Günters Kunststück zum anfänglichen 1:0.

Im Gespräch mit DAZN sagte der Italiener mit einem Lächeln, dass er sich sehr über dieses tolle Tor freue - und dachte dabei gerade an die zuletzt sehr lange Verletzungspause seines Kapitäns: "Er hat eine krasse Leidenszeit gehabt, doch ist jetzt wieder 'back'. Er hat es zurückgezahlt, hart trainiert und sich heute mit so einem Tor belohnt. Ich gönne es ihm von Herzen!"

Günter "war selbst ein bisschen überrascht"

Zur Erinnerung: Nach einem Armbruch war der Kapitän den Freiburgern zwischen August und seinem Comeback Anfang Februar beim 1:3 gegen Stuttgart komplett weggebrochen, hatte selbst wie er jüngst erzählt hatte dabei mit Ungewissheit zu kämpfen gehabt.

Umso schöner, dass es nun mit einem absolut sehenswerten Treffer zu einem Punktgewinn gegen Bayern München reichte - trotz des Fakts, dass die Breisgauer nun schon seit sechs Ligaspielen (zwei Remis, vier Niederlagen) nicht mehr gewinnen konnten. So gab es aus Günters Sicht nach solch einem Abend nicht viel zu bemängeln, vielmehr den Augenblick mit persönlichem Highlight in der 12. Spielminute nach einleitendem Abschluss von Roland Sallai samt folgendem Fallrückzieher und zwei großartigen Paraden zu genießen: "Ich hatte zuerst gedacht, Roland legt mir den Ball ab, aber dann zieht er den Fallrückzieher brutal. Ich war dann tatsächlich selbst ein bisschen überrascht, den hält der Manu (Neuer; Anm. d. Red.) wahnsinnig. Und dann treff' ich den Ball sehr gut ..."

Mit einem Schmunzeln fügte Günter noch an: "Ich hatte ja auch lange Zeit, das Schießen zu üben. Deshalb darf da auch mal einer reingehen."

mag

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