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Nach 1:4-Debakel gegen Japan: Klartext von Gündogan

Nach der bitteren 1:4-Niedelrage gegen Japan

Gündogan: "Vielleicht denken wir auch, dass wir besser sind, als wir eigentlich sind"

Au weh: Gegen Japan setzte es für Ilkay Gündogan und die DFB-Elf eine derbe Pleite.

Au weh: Gegen Japan setzte es für Ilkay Gündogan und die DFB-Elf eine derbe Pleite. IMAGO/Christian Schroedter

"Die Japaner waren klar besser", sagte Ilkay Gündogan, Fußballer des Jahres 2023, nach Abpfiff des 1:4 bei RTL und stellte fest: "Sie waren uns in allen Belangen überlegen." Der 32-Jährige lobte zwar den Gegner dafür, dass der den Ball gut laufen hatte lassen, verwies aber auch eigenen Unzulänglichkeiten: "Es kommt hinzu, dass dass wir viel zu viele individuelle Fehler machen."

Der Barça-Profi, der von Bundestrainer Hansi Flick unlängst zum Kapitän befördert wurde, ließ das Spiel vor seinem inneren Auge Revue passieren und beklagte, dass man den Japanern, "vier-, fünfmal die Möglichkeit gab, alleine auf Marc-André ter Stegen zuzulaufen. Das darf natürlich auf diesem Niveau nicht passieren."

Seit der WM haben wir kein gutes Spiel gemacht.

Joshua Kimmich

Gündogan gab sich auch ein wenig ratlos, meinte nur, dass man schlicht zugeben müsse, "dass wir spielerisch nicht mit solchen Mannschaften wie heute auf Augenhöhe sind". Diese sei "zwar hart und enttäuschend, weil wir einen gewissen Anspruch an uns selbst haben, aber der Trend spricht für sich. Irgendwann liegen Anspruch und Realität so weit voneinander entfernt, dass man akzeptieren muss, dass man gerade nicht gut genug ist."

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Unterschiede zwischen Anspruch und Realität

Traditionell zählt der viermalige Weltmeister Deutschland zur Weltspitze, doch das sei aktuell nicht der Fall. Auf die Frage, ob man meilenweit von dieser entfernt sei, antwortete Gündogan kurz und knapp mit "ja" und führte aus: "Es ist offensichtlich, dass wir gerade nicht gut genug sind, vielleicht denken wir auch, dass wir besser sind, als wir eigentlich sind."

Joshua Kimmich stellte fest, dass "wir seit der WM kein gutes Spiel gemacht haben" und rätselte, warum die deutsche Mannschaft ihre Qualitäten nicht auf den Platz bekommt. Kimmich sprach von "wenig Selbstvertrauen", das am Ende zu "sehr viel Unsicherheit und folglich auch sehr vielen Fehler" führt, "dementsprechend haben wir Probleme."

Kimmich hat es auch satt, über die große Qualität der Mannschaft zu reden. " Wir sprechen immer nur darüber, dass wir sehr viel Qualität haben, aber wir sehen sie nicht. Wir müssten unsere eigenen Qualitäten in Frage stellen."

drm

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