Bundesliga

Gruselatmosphäre im Ronhof - Mavraj: "Das hat die Mannschaft nicht verdient"

Greuther Fürth: Die Planung für die Zweite Liga läuft

Gruselatmosphäre im Ronhof - Mavraj: "Das hat die Mannschaft nicht verdient"

Klare Botschaft: Groß ist der Frust der Fürther Fans ob des desaströsen Abschneidens ihrer Mannschaft in der Bundesliga.

Klare Botschaft: Groß ist der Frust der Fürther Fans ob des desaströsen Abschneidens ihrer Mannschaft in der Bundesliga. Getty Images

"Abstieg ist kein Problem. Aber wollt ihr als Lachnummer gehen?" Dies war auf einem Plakat in der Fürther Fankurve zu lesen, das just nach dem 0:3 durch den Hoffenheimer Weis entrollt wurde. Es folgten die üblichen Rufe "Wir haben die Schnauze voll!" So weit so schlecht.

Die Reaktion von den Rängen war absolut gerechtfertigt, bis auf ein paar Minuten in der Anfangsphase schien keinem Fürther Profi klar zu sein, was die Stunde geschlagen hatte. Zweikampfführung im Stile einer Jugendmannschaft, Selbstbewusstsein im Spiel nach vorne Fehlanzeige - und auch Leidenschaft kaum vorhanden. "Wir hatten heute nicht so den Kopf oben wie zuletzt und sind natürlich sehr enttäuscht", sagte SpVgg-Interimstrainer Ludwig Preis an seinem letzten Arbeitstag. Das ist nicht böse gemeint, sondern eine Vorgabe der DFL. Preis besitzt nicht die nötige Fußballtrainer-Lizenz und darf deshalb nicht mehr als 15 Werktage arbeiten. Die sind mit diesem Samstag ausgeschöpft, "wie es weitergeht, weiß ich auch nicht ganz genau", so Preis.

Trainersteckbrief Preis
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Spielersteckbrief Mavraj
Mavraj

Mavraj Mergim

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Spielbericht

Laut Fürths Präsident Helmut Hack soll Anfang bis Mitte der kommenden Woche der neue Trainer gefunden sein, der "die Saison ordentlich zu Ende spielen soll und dann auch höchstwahrscheinlich in der 2. Liga" die Mannschaft betreuen soll. Der Klubchef war reichlich bedient nach der Vorstellung der Mannschaft. "Das war eine große Lehre. Wenn du zu Hause gegen den Vorletzten 3:0 verlierst, weißt du, was das in der Konsequenz bedeutet. Wir müssen die Dinge realistisch betrachten. So lange wir theoretisch die Chance haben, werden wir alles versuchen. Aber klar ist eins: Wir haben zu Hause wieder nicht gepunktet."

Man könne sehr wohl rechnen und die Tabelle deuten, so Hack weiter. Die Konsequenz der Klassement-Analyse: "Wir werden ab Montag beginnen, dass wir uns auf die Zweite Liga vorbereiten und vernünftig verabschieden, dass wir gute Spiele machen, dass wir vielleicht noch Dinge hinkriegen, die wir im Laufe der Saison nicht hinbekommen haben. Wir wissen, dass heute etwas ganz Entscheidendes passiert sein kann."

Torjubel-Simulanten

Hat kein Verständnis für den Spott der Fans: Mergim Mavraj, hier mit dem Ex-Fürther Schröck.

Hat kein Verständnis für den Spott der Fans: Mergim Mavraj, hier mit dem Ex-Fürther Schröck. imago

Zurück zu den Fans, die in der zweiten Halbzeit bemerkenswertes ablieferten. Ab der 75. Minute simulierten sie dreimal einen lautstarken Torjubel, der das restliche Stadion amüsierte - allein es war der blanke Hohn aus der Kurve, der der Mannschaft entgegenschallte. Kein Wunder bei nur vier Heimtoren in dieser Saison und weiterhin null Heimsiegen. Nach Abpfiff riefen die Anhänger ihre Mannschaft in die Fankurve, die dort dann auch langsam hinschlich. Kaum dort angekommen, wurden sie gnadenlos ausgepfiffen. Schlimmer noch, die Fans forderten ihren einstigen Liebling Stephan Schröck auf den Zaun - doch der stand auf der anderen Seite des Platzes und feierte den Auswärtssieg mit dem TSG-Anhang. "Das ist sehr bitter zu sehen, wie die Stimmung hier ist", sagte Schröck, der zwischen 2001 und 2012 für die SpVgg auflief und im Sommer in den Kraichgau wechselte.

Abwehrrecke Mergim Mavraj richtete abschließend einen Appell an die Kleeblatt-Fans: "Die Mannschaft hat es nicht verdient nach der Performance, die sie das ganze Jahr hier abgeliefert hat, so vom eigenen Publikum lächerlich gemacht zu werden. Das ist nicht das wahre Gesicht der Fans. Wir hatten das letzte Jahr gemeinsam viel zu feiern und vieles erreicht. Wenn der Verein in die Zweite Liga geht, sollte man wenigstens geschlossen runter gehen und sich nicht gegenseitig Vorwürfe machen."

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