Bundesliga

Union: Grote hat "einfach nur Bock" auf das Spiel in Köln

Fehlt Vogt beim Lieblingsgegner?

Grote hat "einfach nur Bock" auf das Spiel in Köln

Marco Grote blickt zuversichtlich auf Unions Duell mit Köln.

Marco Grote blickt zuversichtlich auf Unions Duell mit Köln. IMAGO/Beautiful Sports

Die Fans des 1. FC Union Berlin wissen, was die Stunde im Ringen um den Klassenerhalt in der Bundesliga geschlagen hat. Rund 5000 Anhänger werden die Mannschaft zur Begegnung am Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) beim noch stärker abstiegsbedrohten 1. FC Köln begleiten. Ein Dutzend Fans verabschiedete die Spieler am Freitagnachmittag, als sich diese in Privat-Autos oder mit dem Bus in Richtung Flughafen begaben.

Es geht für beide Mannschaften um sehr viel. Der FC kann nur mit einem Sieg den direkten Abstieg verhindern. Union braucht selbst dringend Punkte, um am Saisonende nicht auf Rang 16 oder 17 zu stehen. Für Union ist es Spiel eins nach der Entlassung von Trainer Nenad Bjelica. An seiner Stelle wird wie schon im November vor und beim Heimspiel gegen den FC Augsburg (1:1) Interimstrainer Marco Grote die Mannschaft betreuen.

Grote ist auch ein Trainerkandidat für die nächste Saison

Der erneut von der U19 hochgezogene Coach sprühte bei der Pressekonferenz am Freitag nur so vor Optimismus. "Ich habe eine unfassbare Freude, extrem viel Energie und einfach nur Bock. Ich spüre das bei jedem Einzelnen", sagte Grote. "Es wächst von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag. Wir brauchen aber auch einen Inhalt und Plan. Ich fühle mich aber sauwohl."

Den Großteil der Mannschaft kannte Grote von seiner Stippvisite im Herbst. Grote sieht sich auch gut aufgestellt, weil seine frühere U19-Co-Trainerin Marie-Louise Eta weiterhin als Assistentin bei den Profis zur Verfügung steht und mit Sebastian Bönig der langjährige Co-Trainer nach einer gesundheitsbedingten Auszeit wieder an Bord ist. "Jetzt sind wir zu Dritt. Das finde ich sinnvoll. 'Böni' ist ein sehr erfahrener Co-Trainer. Ich durfte feststellen, dass er einen super Draht zu jedem einzelnen Spieler hat", erklärte Grote. "Den aktuellen Einblick bringt Marie-Louise ein. Wir sind ein Dreier-Team und besprechen ganz viel zusammen."

Grote gehört laut Präsident Dirk Zingler auch zu den Trainerkandidaten für die kommende Spielzeit. Voraussetzung dafür wäre mutmaßlich der Klassenerhalt. Doch Grote denkt nicht so weit. Er hat nur das Spiel in Köln im Kopf. Personell kann er fast aus dem Vollen schöpfen. Aktuell stehe im Grunde der gesamten Kader zur Verfügung, sagte Vereinssprecher Christian Arbeit auf der PK.

Fällt Abwehrchef Vogt aus?

Vielleicht muss aber ausgerechnet der Ex-Kölner Kevin Vogt passen. Der Abwehrchef stieg in Zivil in sein Auto und brauste davon. Mit dem eigenen PKW fuhren auch andere Unioner zum Flughafen, allerdings taten sie das in Sportzeug-"Dienstbekleidung". Für das Fehlen von Vogt spricht auch, dass mit Danilho Doekhi, Diogo Leite, Robin Knoche und Paul Jaeckel vier Innenverteidiger zu Bus-Insassen gehörten. Jaeckel stand beim letzten Heimspiel gegen den VfL Bochum (3:4) nicht im Kader.

Vogt wurde in den letzten beiden Spielen jeweils zur Pause ausgewechselt. Zumindest beim 0:0 in Mönchengladbach hatte das auch verletzungsbedingte Gründe. Sollte er fehlen, dürfte er durch Routinier Knoche ersetzt werden. Der Ex-Wolfsburger hatte unter Bjelica seinen Stammplatz verloren. Egal, wer spielt. In Köln braucht Union ein Erfolgserlebnis.

Die Statistik spricht zumindest für die Köpenicker. Im Oberhaus gehört Köln zu den Lieblingsgegnern der Eisernen. In den bislang neun Duellen gab es sieben Siege, zwei Unentschieden und keine einzige Niederlage.

Matthias Koch

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