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Großer Knall bei Milan? Ikone Maldini offenbar vor dem Aus

US-Investor kritisiert Transfers

Großer Knall bei Milan? Auch Ikone Maldini offenbar vor dem Aus

Er muss "seinen" Verein offenbar verlassen: Paolo Maldini.

Er muss "seinen" Verein offenbar verlassen: Paolo Maldini. imago images

Diese Nachricht rauschte am Montagabend durch die ganzen italienischen Gazetten: Nach übereinstimmenden Medienberichten steht Milan offenbar vor der Trennung von Paolo Maldini und Frederic Massara. Demnach sei Gerry Cardinale, der US-amerikanische Investor und Besitzer der Rossoneri, kurz davor, die sportliche Leitung vor die Tür zu setzen. Maldini ist seit 2019 technischer Direktor des Vereins, Massara seit vier Jahren Sportdirektor. Beide stehen eigentlich noch bis Sommer 2024 unter Vertrag.

Ein Treffen am Montagmorgen zwischen Cardinale und dem Führungsduo habe das Tischtuch endgültig zerschnitten, zu unterschiedlich seien die Visionen für die künftige Ausrichtung des Vereins. Die Nachricht der bevorstehenden Entlassung machte schnell die Runde, auch bei den Spielern soll sie für Empörung gesorgt haben. Schon am Montagmittag hatte Rafael Leao bei Twitter einen nachdenklichen Smiley gepostet - ohne weiteren Zusatz.

Belastete Beziehung - Offensivtransfers zünden nicht

Die Beziehung zwischen Besitzer Cardinale und Maldini galt bereits seit Einstieg des Investors im Jahr 2022 als belastet. Nun soll der sportlichen Führung der schwache letzte Transfersommer zum Verhängnis geworden sein: Charles De Ketelaere (Brügge) kostete stolze 35 Millionen Euro und enttäuschte in seiner ersten Saison, dieses Zeugnis wurde auch dem ablösefrei geholten Divock Origi (Liverpool) ausgestellt. Die Investitionen in Spieler wie Junior Messias (Crotone) oder Malick Thiaw (Schalke) machten sich dagegen durchaus bezahlt.

Für Maldini und Massara ist wohl trotzdem Schluss. Einzig eine offizielle Bestätigung von Vereinsseite soll noch ausstehen. Welches Fanbeben das auslösen könnte, bleibt abzuwarten. Der "heilige" Maldini spielte immerhin bereits zu seiner Schulzeit für Milan, von 1985 bis 2009 dann für die Profis. Ab 1997 bis Karriereende war er Kapitän der Rossoneri, gewann mit "seinem" Verein alleine fünfmal den Pokal der Landesmeister beziehungsweise die Champions League und holte siebenmal den Scudetto.

Trotz der überschaubaren Bilanz der Neuzugänge für die Abteilung Attacke wusste Milan mit seinem Gerüst um Sandro Tonali, Rafael Leao und Olivier Giroud in dieser Saison zu begeistern. In der Königsklasse drangen die Rossoneri bis ins Halbfinale vor, wo Stadtrivale Inter die Endstation bedeutete. In der Serie A qualifizierte man sich als Vierter immerhin erneut für die Champions League. Mit Rafael Leao gelang zudem jüngst die viel umjubelte Vertragsverlängerung bis 30. Juni 2028. Cardinale war es offenbar aber doch zu wenig.

msc