Regionalliga

Grindel zu China-Protest: "Meinungsfreiheit gilt"

DFB-Präsident appelliert an Chinesen

Grindel zu China-Protest: "Meinungsfreiheit gilt"

Setzt sich für die Meinungsfreiheit ein: DFB-Präsident Reinhard Grindel.

Setzt sich für die Meinungsfreiheit ein: DFB-Präsident Reinhard Grindel. imago

"Die Meinungsfreiheit gilt auf dem Fußballplatz und neben den vier Eckfahnen", sagte Grindel am Rande einer Regionalkonferenz in Stuttgart und zielte damit auf die Chinesen ab, die das zu akzeptieren hätten. Auch habe man "dem chinesischen Verband deutlich gemacht, dass, wenn man in Deutschland spielt, man sich auch damit auseinandersetzen muss, dass jeder seine Meinung frei sagen kann."

Doch was war passiert? Beim Spiel in Mainz am vergangenen Samstag hatten Mitte der ersten Hälfte einige Zuschauer die Flagge von Tibet gezeigt und damit die Chinesen brüskiert. Entrüstet weigerten sich diese daraufhin, die Begegnung fortzusetzen. Erst nach einer 25-minütigen Unterbrechung, als die Flagge wieder eingerollt wurde, ging die Partie weiter.

Die Aktion brachte danach sogar die große Politik auf den Plan. So übte das chinesische Außenministerium scharfe Kritik an Deutschland als Gastgeber. "Wir sind entschieden gegen jedes Land oder jedes Individuum, das separatistischen, anti-chinesischen und terroristischen Aktivitäten oder Aktivitäten zur Verteidigung der Unabhängigkeit Tibets in irgendeiner Form oder unter irgendeinem Vorwand Unterstützung anbietet", sagte der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Lu Kang: "Gegenseitiger Respekt ist der richtige Weg, um seine Gäste zu behandeln."

Dazu äußerte sich Grindel nicht direkt, vielmehr stellte er den Nutzen in den Vordergrund, den die Chinesen aus den Testspielen gegen die Regionalliga-Klubs ziehen können. "Ich würde mich freuen, wenn sich der chinesische Fußballverband auf die Chancen konzentriert, die sich für seine U 20 bieten durch die Freundschaftsspiele auf gutem Niveau."

Das nächste Spiel der chinesischen U 20 steht am kommenden Samstag beim FSV Frankfurt an, wo weitere Proteste erwartet werden. Der DFB will zunächst abwarten und erst mal schauen, was passiert - ob wieder eine Flagge von Tibet gezeigt wird und ob die Chinesen im Fall der Fälle erneut die Partie unterbrechen würden.

drm