Bundesliga

Goretzka nach 2:3 in Gladbach angefressen: "Nicht schwer zu erklären"

Bayern hadern nicht nur mit den individuellen Fehlern

Goretzka angefressen: "Es ist ja nicht so schwer zu erklären"

"Und dann steht es halt ruckzuck 2:2": Leon Goretzka in Gladbach.

"Und dann steht es halt ruckzuck 2:2": Leon Goretzka in Gladbach. picture alliance

Das haben sie beim FC Bayern ewig nicht mehr gesagt: "Die ersten 30, 35 Minuten waren die Besten, die wir seit langem gespielt haben." Das allerdings auch nicht: "Wir müssen uns diese Niederlage selbst zuschreiben."

Nachdem der Bundesliga-Spitzenreiter achtmal hintereinander in Rückstand geraten war, aber stets noch gepunktet hatte, lief es für ihn am Freitagabend bei Borussia Mönchengladbach genau umgekehrt. "Wir haben uns sehr darauf versteift, heute mal in Führung zu gehen", sagte Leon Goretzka bei DAZN - doch obwohl das bestens geklappt hatte, war er sichtlich angefressen.

Diesmal "waren es andere Sachen, die wir zugelassen haben", so Müller

Wieso verloren die Bayern nach 2:0-Führung noch 2:3? Wieso haben sie jetzt - wie Arminia Bielefeld - bereits 24 Gegentore kassiert? "Es ist ja nicht so schwer zu erklären", murrte Goretzka, dem die "ersten 30, 35 Minuten" noch so gut gefallen hatten. "Wir verlieren zweimal den Ball, wo wir ihn nicht verlieren dürfen, und reagieren darauf nicht richtig. Und dann steht es halt ruckzuck 2:2."

Und weil auch das 2:3 kurz nach dem Wiederanpfiff "aus einer ähnlichen Situation" gefallen war, konstatierte der Torschütze zum zwischenzeitlichen 2:0: "Wir haben den Gegner heute dreimal eingeladen."

Wie in den letzten Wochen machten die Bayern folgenschwere Fehler, aber neue: "Es waren andere Sachen, die wir zugelassen haben", betonte Thomas Müller. "Heute haben wir nicht viele tiefe Duelle verloren, sondern wir haben den Ball in der Vorwärtsbewegung verloren."

Zuerst patzt Pavard: "Einer dieser Pässe, die man eigentlich nicht so gerne so spielt"

Vor dem 2:2 trennte Lars Stindl Joshua Kimmich rustikal vom Ball, vor dem 2:3 spielte Niklas Süle einen Fehlpass. Doch zuerst patzte Rechtsverteidiger Benjamin Pavard, den Trainer Hansi Flick schon in den letzten Tagen kritisiert hatte.

Müller lobte den anfänglich "ruhigeren Spielaufbau", den Versuch, "uns mit vielen einfachen, kurzen Pässen von hinten nach vorne zu kombinieren". Aber "am Ende ist es dann einer dieser Pässe, ein vertikaler Ball (Pavard Richtung Sané, d.Red.), den man in der eigenen Hälfte eigentlich nicht so gerne so spielt. So ging's dann los."

Trotzdem kann man sich ja auch vorher schon so positionieren, dass diese Ballverluste nicht so verheerend enden.

Leon Goretzka

Goretzka störte allerdings genauso, was nach den Patzern passierte. "Ja, es waren individuelle Fehler. Aber trotzdem kann man sich ja auch vorher schon so positionieren, dass diese Ballverluste nicht so verheerend enden." Trainer Flick bemängelte etwa, dass beim ersten Gegentreffer David Alaba "ein bisschen zu früh" rausgegangen sei, und "beim zweiten muss man einfach mitgehen, dann passiert da nichts".

Letztlich wussten aber auch alle Bayern-Beteiligten: Nicht jede Mannschaft nutzt diese Fehler so "eiskalt" (Müller) und "brutal" (Flick) wie Gladbach an diesem Abend. Florian Neuhaus' Siegtor, rechnete Müller vor, sei "keine Situation, wo von fünfmal fünfmal ein Tor fällt. Sondern vielleicht einmal."

jpe

Bilder zur Partie Bor. Mönchengladbach - Bayern München