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Goodbye Österreich! 27 neue ÖFB-Legionäre im Ausland

Die "Außenhandelsbilanz"

Goodbye Österreich! 27 neue ÖFB-Legionäre im Ausland

Österreichische Fußballer bleiben ein begehrtes Exportgut. 27 ÖFB-Profis machten in der (bei uns) abgelaufenen Transferperiode den Sprung in eine ausländische Liga. 37 weitere bereits im Ausland tätige Kicker wechselten ihren Arbeitgeber.

Österreichische Fußballer bleiben ein begehrtes Exportgut. 27 ÖFB-Profis machten in der (bei uns) abgelaufenen Transferperiode den Sprung in eine ausländische Liga. 37 weitere bereits im Ausland tätige Kicker wechselten ihren Arbeitgeber. GEPA pictures

Deutschland (20 Transfers)

Nachdem es im Vorjahr mit Leo Greiml (Schalke) nur ein Österreicher in die Bundesliga schaffte, sind es diesmal immerhin drei: die Salzburger Nicolas Seiwald (Leipzig; 20 Mio.) und Junior Adamu (Freiburg; 6 Mio.) sowie Nikola Dovedan, der nach einer Austria-Saison wieder bei Aufsteiger Heidenheim landete, wo er bereits zwischen 2017 und 2019 unter Vertrag stand und mittlerweile auch seine ersten Bundesliga-Minuten absolviert hat.

In der 2. Liga, in der nur noch zehn Österreicher beschäftigt sind, ist einzig Ex-Altach-Goalie Tino Casali ein Neo-Legionär. Er musste sich bei Eintracht Braunschweig bisher allerdings mit der Reservistenrolle begnügen. Den stärksten Zulauf an neuen "Ösis" hatte die 3. Liga, die mit Lion Schuster (Sandhausen) und Pascal Fallmann (Freiburg II) zwei Jung-Rapidler aufnahm, der Wolfsberger Raphael Schifferl landete in Unterhaching und der Admiraner Angelo Gattermayer bei Waldhof Mannheim.

Dort trifft er auf den Ex-Rapidler Kelvin Arase, der einer von elf Auslands-Österreichern ist, die bei einem neuen deutschen Klub gelandet sind. Nachdem er sich in Karlsruhe nicht durchsetzen und auch auf seiner halbjährigen Leihe in Oostende keine Glanzpunkte setzen konnte, muss er sich nun in der 3. Liga beweisen. Ähnliches gilt für Benjamin Kanuric, einen weiteren Ex-Rapidler, der von Absteiger Bielefeld ablösefrei nach Ingolstadt wechselte, sowie für den Ex-Lieferinger Benjamin Böckle, der von Düsseldorf nach Preußen Münster verliehen wurde. Einen Aufstieg bedeutet der Transfer zum Halleschen FC für Patrick Hasenhüttl, nachdem er im Vorjahr von Klagenfurt, wo er kein Spiel bestritt, an Oldenburg verliehen war.

Verbessern konnte sich auch Christoph Klarer, der für zwei Millionen Euro von Düsseldorf zu Darmstadt wechselte und bereits zur Stammkraft des Bundesliga-Aufsteigers wurde. In den Schatten gestellt wird er nur noch von sechs ÖFB-Teamspielern: Von Konrad Laimer, der sich statt für Leipzig nun für Bayern München zerreisst, von Christoph Baumgartner, den sich die Leipziger für 24 Millionen aus Hoffenheim angelten und von Marcel Sabitzer, den die Bayern nach seinem Man-United-Abstecher für 19 Millionen an Dortmund weiterreichten. Auf Leihbasis landete Maximilian Wöber aus Leeds bei Mönchengladbach und damit nach Spanien und England in seiner dritten Top-Liga. Aus der Eredivisie zurück in der Bundesliga sind Florian Grillitsch (von Ajax zu Hoffenheim) und Phillipp Mwene (von PSV zu Mainz).

Italien (5 Transfers)

Marko Arnautovic darf sich auf seine alten Tage noch einmal bei Inter Mailand versuchen. In der Serie B soll der für 900.000 Euro von Mainz geholte Ex-Admiraner Marlon Mustapha Tore für Como schießen. Der Ex-Rapidler Max Ullmann ist nach seinem Magdeburg-Abstecher zurück in Venedig. Robert Gucher muss sich mittlerweile mit dem Drittligisten Lucchese begnügen. Es ist nach Pordnone bereits seine sechste Station in Italien. Ebenfalls nur noch für die 3. Liga reicht es beim Ex-Rapidler Manuel Martic, der nach seinem Aus bei HJK Helsinki zuletzt ein halbes Jahr vereinslos war.

Slowenien (5 Transfers)

Olimpija Ljubljana wird immer mehr zur Österreicher-Filiale. Zu Estrada und Karamatic gesellten sich im Sommer der Ex-St. Pöltner Ahmet Muhamedbegovic, der zuletzt bei Dunajska Strega tätig war, sowie der Oberösterreicher Raul Florucz, der seit 2019 bei NK Lokomotive in Kroatien unter Vertrag stand. Titelkonkurrent NK Maribor hat von Frosinone den Ex-Rapidler Marko Bozic verpflichtet, der in den ersten fünf Runden schon dreimal traf. Neu in die 2. slowenische Liga gewechselt ist der Ex-Steyrer Eldin Sehic, der jetzt für den Absteiger Tabor Sezana aufläuft. Bei Zweitligist NK Dekani bekommt auch der Ex-Stripfinger Aleksa Markovic nach einem Jahr ohne Klub wieder eine Chance.

Türkei (3 Transfers)

Unzufrieden mit seinen Einsatzzeiten bei der Austria ließ sich Can Keles zu Fatih Karagümrük verleihen, wo er bisher tatsächlich in allen vier Spielen in der Startelf stand. Beim vorwöchigen 1:1 gegen Ankaragücü hat Enes Tepecik noch gefehlt, das bisherige Rapid-Talent wechselte erst am letzten Drücker zum Hauptstadtklub. Ercan Kara verließ Orlando City sogar noch einen Tag später Richtung Samsunspor, wo nach der Länderspielpause gleich einmal der Schlager bei Galatasaray ansteht.

Niederlande (3 Transfers)

Bei Eredivisie-Aufsteiger Almere City hat die Wiener Austria ihren Früchtl-Backup Samuel Sahin-Radlinger geparkt. Eine Klasse tiefer sammeln Raffael Behounek (Willem II) und René Kriwak (Dordrecht) ihre ersten Auslands-Erfahrungen.

Slowakei (3 Transfers)

Fünf Jahre nach seinem Abschied aus der Premier League und einem wenig überzeugenden Rapid-Gastspiel ist Kevin Wimmer jetzt bei Slovan Bratislava unter Vertrag. Dort sollte er zumindest zu Titelehren kommen, wenn nicht etwa Cupsieger Spartak Trnava mit Marco Djuricin eine Sensation gelingt. In den ersten beiden Runden hat der Ex-Austrianer, der aus Rijeka kam, gleich getroffen. Das ist dem Ex-Rapidler Alex Sobczyk, der zuletzt fallweise für Piast Gliwice stürmte, bei Aufsteiger MFK Skalica noch nicht gelungen.

Polen (3 Transfers)

Christoph Knasmüllners Transfer in die 4. Liga zu Wieczysta Krakau hat für einiges Kopfschütteln gesorgt. Aber der Klub des polnischen "Apotheken-Königs" hat große Ambitionen und der Zahltag stimmt. Zwei Klassen über seinem Ex-Rapid-Kollegen versucht sich Marko Dijakovic beim GKS Tychy. Dort wird er demnächst auf Lukas Spendlhofer treffen, der nach zweieinhalb Saisonen in Israel bei Nieciecza angeheuert hat.

Dänemark (2 Transfers)

Zwei Torhüter verstärken die dänische Super League. Patrick Pentz kommt als Leverkusen-Leihspieler bei Bröndby endlich wieder zum Spielen, Ex-Bielefelder Martin Fraisl fängt für Konkurrent FC Midtjylland.

Tschechien (2 Transfers)

Als Vincent Trummer im Juli von Lafnitz zu Ceske Budejovice wechselte, war er dort noch der einzige Österreicher. Mittlerweile ist ihm der 18-jährige Thomas Jungbauer, der aus dem LASK-Nachwuchs stammt und die letzten 18 Monate bei SPAL in Ferrara verbrachte, gefolgt. Jungbauer ist U-20-Nationalspieler der Dominikanischen Republik.

Liechtenstein (2 Transfers)

Nachdem das bisherige Österreicher-Trio Dobras (BW Linz), Omerovic (Vienna) und Sutter (Balzers) Vaduz verlassen hat, dockte der Ex-Rieder Seifedin Chabbi beim Rapid-Bezwinger aus der Schweizer Challenge League an. Aus Dornbirn zurückgekehrt ist Elvin Ibrisimovic.

Schweiz (1 Transfer)

Nächster Halt für Yusuf Demir ist der FC Basel. Beim 2:2 gegen den FC Zürich absolvierte er am Sonntag seine ersten 80 Minuten - prompt schaffte der FCB nach seiner Auswechslung noch den Ausgleich.

England (1 Transfer)

Statt mit Cremonese in die 2. Liga zu gehen, entschied sich Ex-Rapidler Emanuel Aiwu für eine Leihe in die englische Championship zu Birmingham City.

Schottland (1 Transfer)

Auf Attila Sekerlioglus Spuren wandelt Sven Sprangler, der es sich von Zweitliga-Absteiger Vorwärts Steyr in die schottische Premiership zu St. Johnstone verbessern konnte.

Neymar, Benzema und vier Deutsche: Die Sommerwechsel nach Saudi-Arabien

Norwegen (1 Transfer)

Martin Kreuzriegler ist nach anderthalb Jahren bei Widzew Lodz zurück in Norwegen - aber nicht bei bei Sandefjord, sondern bei Vålerenga, wo er bisher allerdings erst in der zweiten Mannschaft zum Einsatz kam.

Griechenland (1 Transfer)

Seine nächste Station in Griechenland nahm Emanuel Sakic in Angriff. Nach Atromitos, Aris und Ionikos Nikea kickt er jetzt für Aufsteiger Kifisias, einem Athener Vorstadtklub.

Rumänien (1 Transfer)

Nach Slowakei, Finnland, Bosnien und Zypern ist die nächste Station des Ex-St.-Pöltners Aleksandar Vucenovic Rumänien und UTA Arad.

Bulgarien (1 Transfer)

Nachdem es auch in Brisbane nur zu vier Kurzeinsätze gereicht hat, versucht sich Marcel Canadi nun bei Hebar Pazardzhik in Bulgarien. Prominenter Trainer ist Lyuboslav Penev.

Litauen (1 Transfer)

Noch ein grün-weißes Ex-Talent, das sein Glück im Ausland versucht: Denis Bosnjak verstärkt den FC Hegelmann, einen Klub in Kaunas, der dem gleichnamigen deutschen Transport-Unternehmen gehört.

Zypern (1 Transfer)

Dem Ex-Lieferinger Daniel Antosch gefällt’s auf Zypern - von Pafos ging’s zu Apollon Limassol, den Meister der Saison 2021/22. Vorerst allerdings auf die Ersatzbank.

Hongkong (1 Transfer)

Russland, die Niederlande, Türkei und Schweiz hat Jakob Jantscher bereits hinter sich, nun hat ihn noch das Abenteuer Hongkong zum Kitchee SC gelockt.

Bosnien-Herzegowina (1 Transfer)

Ein Jahr war der Ex-Kapfenberger Mladen Jutric nach der Pleite seines Klubs Academica Clinceni vereinslos, jetzt startet er beim bosnischen Erstligisten Zvijezda 09 neu durch.

Kroatien (1 Transfer)

Bei Slaven Belupo kam der 20-jährige Steirer Gabriel Eskinja in den letzten beiden Saisonen nur zu einem Einsatz in der 1. kroatischen Liga. Bei Zweitligist Zrinski Osjecko sollen es mehr werden.

Ungarn (1 Transfer)

Nach sieben Jahren in der 2. Liga will der FC ETO Györ, 2013 noch ungarischer Meister, wieder in die höchste Spielklasse aufsteigen. Der vom FAC gekommene Christopher Kröhn soll dabei helfen.

Saudi-Arabien (1 Transfer)

In Ronaldo-Dimensionen ist Srdjan Spiridonovic noch nicht, immerhin ist der Ex-Austrianer, der zuletzt bei Kauno Zalgiris beschäftigt war, aber Österreichs Beitrag zum Saudi-Boom. In der 2. Liga bei Hajer Club.

Frankreich (1 Transfer)

Nach neun Toren in 14 Spielen, die Zweitligist Valenciennes die Klassenzugehörigkeit gesichert haben, ist Ex-Teamstürmer Adrian Grbic wieder einmal zurück in Lorient.

Belgien (1 Transfer)

Raphael Holzhauser konnte sich bei 1860 München nicht empfehlen und ist retour bei OH Leuven.

Horst Hötsch