2. Bundesliga

Erzgebirge Aue: Gonther über Carlsons "unfassbares Spiel"

Nach Eigentor in letzter Sekunde: Gonther und Männel nehmen Positives mit

Gonther über Carlsons "unfassbares Spiel" und die "braven Jungs" aus dem Erzgebirge

Martin Männel tröstet Dirk Carlson nach dessen Eigentor sofort, unmittelbar danach auch Sören Gonther (#26).

Martin Männel tröstet Dirk Carlson nach dessen Eigentor sofort, unmittelbar danach auch Sören Gonther (#26). imago images/Jan Huebner

Seit dem 34. Spieltag (2:1 gegen Osnabrück) der vergangenen Saison wartet Erzgebirge Aue auf einen Sieg in der 2. Liga. In der aktuellen Spielzeit wollte es in acht Anläufen bislang nicht klappen, gegen den HSV war am Freitagabend der erste Saisonsieg bis in die Nachspielzeit zum Greifen nah, doch dann unterlief Dirk Carlson mit der letzten Aktion des Spiels ein mehr als unglückliches Eigentor. Der Verteidiger wollte den Lattentreffer vom eingewechselten Tommy Doyle klären, beförderte den Ball aber ins eigene Tor. Der 23-Jährige sackte sofort in sich zusammen und vergrub sein Gesicht in den eigenen Händen.

Gonthers tröstende Worte für Carlson

Trost gab es nach der Partie von Sören Gonther: "Der Dirk hat ein unfassbares Spiel gemacht, das habe ich ihm auch eben gesagt. Das tut heute weh, aber nimm den Kopf hoch." Der erfahrene Gonther kam ins Grübeln, ob er in seinen 274 Zweitligaspielen schon einmal so einen Spielverlauf erlebt hat: "Ich weiß nicht, ob ich schonmal bitterer um einen Sieg gebracht worden bin", war das Ergebnis seiner Recherche.

Was auf Gonther zutrifft, trifft auch auf Erzgebirge Aue zu, denn: Aue kassierte zwar bereits zum dritten Mal nach der 89. Minute ein Eigentor, doch zum ersten Mal veränderte das die Punkteverteilung. "Wir haben das nicht verdient", meinte Gonther, freute sich aber, dass die Fans den beherzten Auftritt der Veilchen honoriert hatten.

Der Tabellenletzte hatte dem HSV das Leben ordentlich schwer gemacht und ließ selbst in Unterzahl (Soufiane Messeguem hatte in der 69. Minute die Rote Karte gesehen) nur wenig zu - eben Flutlicht-Spiel im Erzgebirge. "Wer glaubt, dass wir in den Zweikämpfen vorsichtig sind, dass wir mit den Zuschauern hier Freitagabend die braven Jungs spielen, der weiß, dass das nicht Wismut Aue und nicht 2. Bundesliga ist."

Das Positive mitnehmen

"Ich denke hier darf es heute nur einen Sieger geben", meinte Gonther abschließend - und doch gab es nach dem späten 1:1 keinen. Aue bleibt somit bei vier Punkten hängen, das ist nach neun Spieltagen der schwächste Start der eigenen Zweitliga-Geschichte und doch findet Torhüter Martin Männel zu Recht: "Heute gibt es viel Grund, um optimistisch in die nächsten Wochen zu gucken." In der kommenden Woche steht zunächst eine Länderspielpause an und dann nehmen Gonther, Männel und Co. am 16. Oktober in Karlsruhe den nächsten Anlauf für den ersten Saisonsieg.

sts