Bundesliga

Handball: "Glatte Sechs" und "Desaster" - Hanning übt scharfe Kritik am DHB

Nächster Funktionär schießt gegen den Verband

"Glatte Sechs" und "Desaster": Hanning übt scharfe Kritik am DHB

Bob Hanning geht hart mit dem DHB ins Gericht.

Bob Hanning geht hart mit dem DHB ins Gericht. Sascha Klahn

DIe Art und Weise der Trennung von Sportvorstand Axel Kromer bringt dem Deutschen Handballbund (DHB) weiter scharfe Kritik ein. Nach Stefan Kretzschmar schießt nun auch Bob Hanning mit deutlichen Worten gegen den DHB.

"Die Art und Weise, wie der Verband die Nachricht kommuniziert hat, ist eine glatte Sechs", sagt Hanning bei Sport1.

Zum Hintergrund: Vergangene Woche hatte der DHB in einer knappen Nachricht bekanntgegeben, dass der zum Jahresende auslaufende Vertrag von Kromer nicht verlängert wird. Konkrete Gründe für die Entscheidung wurden bis heute nicht genannt.

Kromer und Gislason von Entscheidung überrascht

Und offenbar war Kromer und dem Rest der sportlichen Führung um Bundestrainer Alfred Gislason die Entscheidung vorab nicht klar kommuniziert worden. Jedenfalls zeigten sich Kromer und Gislason im Anschluss überrascht und enttäuscht.

Schon im Zuge der Vertragsverlängerung mit Gislason im März hatte sich der DHB Kritik eingefangen. Damals war das Arbeitspapier des Isländers bis 2027 ausgedehnt worden - jedoch nur unter der Bedingung, dass die Olympia-Qualifikation gelingt.

Während des Qualifikationsturniers in Hannover war der spürbar genervte Gislason von den Medien dann immer wieder auf dieses Thema angesprochen worden.

Schon Gislason-Verlängerung sei ein "Desaster" gewesen

"Man kann zu der Vertragsverlängerung mit Alfred Gislason stehen, wie man will. Die Art und Weise der Kommunikation war auch ein Desaster", sagt Hanning. Die Sache mit Kromer sei "jetzt nur die Fortsetzung, das passt dort mit rein. Aus dem medialen Thema wurde nichts gelernt."

Seit seinem Ausscheiden als DHB-Vizepräsident 2021 hat es der Verband aus Sicht von Hanning nicht geschafft, eine starke Außenkommunikation aufzubauen.

"Das Management und die Professionalisierung der Nationalmannschaft, auch bezüglich der Befriedung der Presse und des Journalismus, das haben wir nicht geschafft", sagte der 56-Jährige. "Nach meinem Weggang hat der Verband das nicht auffangen können."

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