Bundesliga

Gilberto ist weg - kommt Krzynowek?

Berlin: Raffael trifft - Kacar hat Rückstand

Gilberto ist weg - kommt Krzynowek?

So weit ist es noch nicht. "Fix ist noch nichts", sagte Hertha-Manager Dieter Hoeneß am Sonntag-abend. "Krzynowek ist einer von drei, vier Kandidaten." Der VfL pochte von Anfang an auf einen Verkauf des noch bis 2009 gebundenen Routiniers, Hertha favorisierte eine Ausleihe - um die Planstelle im Sommer gegebenenfalls neu besetzen zu können. Möglicher Kompromiss: Von jenen 1,5 Millionen Euro Ablöse, die Wolfsburg von den interessierten Klubs (Wisla Krakau, Olympiakos Piräus, 1. FC Köln) zuletzt gefordert hatte, geht der VfL herunter - dafür verzichtet Hertha auf das Ausleih-Modell und kauft den Polen. Eine Einigung bei etwa 800000 Euro Ablöse galt am Sonntagabend als denkbar. Krzynowek (140 Bundesliga-Spiele/21 Tore für Nürnberg, Leverkusen, Wolfsburg) hatte nach gutem Saisonstart (drei Treffer nach sechs Spieltagen) seinen Status als Stammspieler unter Felix Magath eingebüßt. Jetzt will er auf Herthas linker Außenbahn durchstarten - als Nachfolger von Gilberto (31), der am gestrigen Sonntag zum Medizin-Check nach London flog. Der Transfer zu Tottenham Hotspur soll zu Wochenbeginn perfekt gemacht werden. Die Ablöse ist gekoppelt an die Zahl der Einsätze, Hertha kann bis zu 2,8 Millionen Euro verdienen.

Die Berliner hatten sich nicht nur mit Krzynowek, sondern auch mit seinem rumänischen Vereinskollegen Vlad Munteanu (27) intensiv beschäftigt. Für den Polen sprach dessen Vielseitigkeit - in der Auswahl übernahm er mehrfach die Mittelfeldzentrale - und seine langjährige Bundesliga-Erfahrung.

Wenn neben Krzynowek noch Ljubomir Fejsa (19) kommt, um den mit Hajduk Kula ein Tauziehen entbrannt ist, steht der Kader. Eine Anfrage St. Paulis wegen Pascal Bieler (21) lehnte der Klub derweil ab. Der U-21-Nationalspieler ist als Linksverteidiger die einzige Alternative zu Malik Fathi (24).

Dass die Neuen unterschiedlich weit sind, zeigte sich am Samstag. Beim ersten Testspiel-Sieg der Vorbereitung, dem 1:0 in Kaiserslautern, traf Raffael (22) erstmals für seinen neuen Klub. Drei-Millionen-Mann Gojko Kacar (21), zunächst im defensiven Mittelfeld, später in der Innenverteidigung aufgeboten, hat dagegen konditionelle Defizite. "Er ist noch nicht fit", sagt Trainer Lucien Favre. "Es wird schwer für ihn bis zum Spiel gegen Frankfurt." Kacar sieht es ähnlich: "Ich brauche Zeit."

Steffen Rohr/Thomas Hiete